Wildkatzen brauchen vernetzte Lebensräume
Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris) wird auf der Roten Liste Deutschland als gefährdet eingestuft. Der Bestand in Deutschland lässt sich genetisch in eine westdeutsche und eine mitteldeutsche Population unterscheiden.
Hachenburg. In den letzten drei Jahrzehnten hat die Europäische Wildkatze eine deutliche Ausbreitungstendenz gezeigt, begleitet von vielen Forschungs- und Förderungsprojekten.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Wiederbesiedlung ehemaliger Lebensräume ist eine Wiedervernetzung, die Bestandteil der Biodiversitätsstrategie des Bundes sowie des Landes Rheinland-Pfalz ist. Dabei stehen Arten in besonderer Verantwortung Deutschlands, zu denen die Europäische Wildkatze gehört und Projekte zur Entschneidung und Wiedervernetzung von Landschaften und Ökosystemen im Zentrum der Betrachtung.
Hier spielt auch der Nauberg eine wichtige Rolle. In ihrer Veröffentlichung vom 7. Januar 2021 hatte die NI erklärt, dass auch Frau Greis als 1. Beigeordnete der VG Hachenburg neben Bürgermeister Peter Klöckner einen erheblichen Anteil an der gegenwärtigen Situation am Nauberg habe. Diese Aussage war nicht zutreffend, da sie zum damaligen Zeitpunkt noch nicht 1. Beigeordnete der VG Hachenburg war.
Der Nauberg ist ein großes, unzerschnittenes Waldgebiet mit alten Buchenbeständen. Dieses Gebiet und seine Umgebung liegt in einem als von der Wildkatze „besiedelter Raum“ definierten Korridor zwischen den stabilen Populationsarealen Hunsrück/Taunus im Süden und dem Rothaargebirge im Nordosten, der eine wichtige Verbindung für den Austausch zwischen den beiden Populationsarealen darstellt.
Zudem verlaufen durch das Gebiet wesentliche Bestandteile der überregional bedeutsamen Wanderkorridore für diese Art:
Wildkatzenwegeplan Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Korridormodell Nina Klar (2010)
Wanderkorridore für Arten des Waldes und Halboffenlandes (LUWG 2007)
Eine Hauptachse des Wildkatzenwegeplans für Deutschland führt über den Höhenrücken des Naubergs. Dieser Wanderkorridor ist von überregionaler Bedeutung, da er eine bedeutende Verbindung der westdeutschen und der mitteldeutschen Population darstellt. Damit zeigt sich die besondere Bedeutung dieser Achse sowohl für den genetischen Austausch zwischen den Populationen als auch als Beitrag zur nationalen Biodiversitätsstrategie. Schon deshalb verbietet sich jede Beeinträchtigung dieser Korridorfunktion“, erklärte Wildkatzenforscherin Gabriele Neumann von der Naturschutzinitiative e.V. (NI). (PM)
Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.
Mehr dazu:
Naturschutz
Lokales: Hachenburg & Umgebung
Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Hachenburg auf Facebook werden!