Tarnen und Täuschen im Zoo Neuwied: Suchspiel der Echsen
Wenn man klein ist und weder über Gift, noch über effektive Waffen verfügt, hat man es nicht leicht in der Tierwelt. Manche machen dieses Manko durch ihre Fähigkeit wett, blitzschnell fliehen zu können, wenn Gefahr droht.
Neuwied. Wer das nicht kann, dem bleibt nur eine Strategie, um nicht zur leichten Beute zu werden: Sich gar nicht erst entdecken lassen! „Die Tarnung einiger Reptilien ist so gut, dass wir manchmal mitbekommen, wie Besucher vor scheinbar leeren Terrarien stehen und kein Tier entdecken“, sagt Kurator Max Birkendorf, und fügt entschuldigend hinzu: „Da braucht man wirklich ein gutes Auge und etwas Geduld. Da die Tiere aber häufig am selben Platz sitzen, wird es mit der Zeit leichter, sie zu entdecken. Das ist dann sozusagen die Belohnung für unsere Stammbesucher“.
Das „Falsche Chamäleon“ zum Beispiel, ist mit seiner grau-braunen Färbung auf vielen Bäumen kaum zu erkennen, zumal es sich wenig bewegt. Es kann sich diese Langsamkeit erlauben, da es sich größtenteils von Schnecken ernährt. Es ähnelt in seinem Äußeren durch die großen Augen und den helmartig vergrößerten Kopf zwar den echten Chamäleons, gehört jedoch zur Familie der Anolis (auch Saumfingerechsen).
Ebenfalls gut getarnt ist der Vietnam-Goldgecko. Da er bevorzugt in Sandstein-Gebieten lebt, hat er eine zum Untergrund passende goldbraune Farbe. Der Goldgecko gehört zu den Lamellengeckos, die durch Haftlamellen unter ihren Zehen in der Lage sind, auch an glatten, senkrechten Oberflächen und sogar kopfüber Halt zu finden. Dies eröffnet ihm neben seiner Tarnung auch noch die Möglichkeit, an für Räuber schwer erreichbaren Stellen Schutz zu finden.
Und nicht nur im Exotarium leben gut getarnte Reptilien: In der Prinz Maximilian zu Wied Halle sind im breiten Pflanzstreifen kürzlich Guadaloupe-Anolis und Malachit-Stachelleguane eingezogen. „Für wen das Suchen der Echsen im Exotarium keine Herausforderung mehr darstellt, der kann sich nach der Wiedereröffnung gern an dieser neuen Herausforderung versuchen“, schmunzelt Kuratorin Alexandra Japes. „Die Echsen sind klein, das Gehege ist groß…“ (PM)
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