Mehr Arbeitslose durch Saisoneffekt im Januar
Im Agenturbezirk Montabaur sind 6.833 Menschen ohne Job gemeldet – Quote: 3,8 Prozent - Auswirkung der Pandemie spiegelt sich im deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr.
Montabaur. Zum Jahresauftakt hat die Arbeitslosigkeit in der Region zugenommen. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur, der den Westerwald- und den Rhein-Lahn-Kreis umfasst, sind aktuell 6.833 Personen ohne Job gemeldet – 655 mehr als im Dezember. Die Arbeitslosenquote hat sich innerhalb eines Monats um 0,4 Prozentpunkte erhöht und liegt nun bei 3,8 Prozent. Wesentlich stärker fällt der Anstieg gegenüber dem Vorjahr aus (plus 1.176 Personen bzw. 0,7 Prozentpunkte).
„Wir haben es mit einer gewohnten Entwicklung in außergewöhnlicher Zeit zu tun“, sagt Elmar Wagner, Chef der Agentur für Arbeit Montabaur. „Mit Beginn des Jahres geht die Arbeitslosigkeit immer spürbar nach oben.“ Das liegt daran, dass Betriebe mit Außentätigkeiten im Winter weniger Aufträge bekommen beziehungsweise erledigen können. Hinzu kommt, dass im Dezember zum Quartals- und Jahresende überdurchschnittlich viele Arbeitsverträge auslaufen und die Betroffenen sich neu orientieren müssen. „Dieser Effekt ist diesmal trotz Corona weniger ausgeprägt als in den vergangenen Jahren. Die Auswirkungen der Pandemie zeigen sich im Vergleich zum Januar 2020: Die Erwerbslosigkeit ist um fast 21 Prozent gestiegen. Positiv ist, dass dieser Abstand seit dem Spätsommer kontinuierlich kleiner geworden ist und das Kurzarbeitergeld weiterhin viele Arbeitsplätze in der Region sichert. “
Viele Firmen und ganze Branchen sind wegen der Pandemie im Ausnahmezustand. Trotz aller Ungewissheit bleibt aber Fakt: Fachkräfte werden angesichts der demografischen Entwicklung dringend gebraucht – und der beste Weg, qualifiziertes Personal zu gewinnen, führt über die betriebliche Ausbildung oder ein duales Studium mit Anbindung an ein Unternehmen. Der Agenturchef appelliert an die Betriebe: „Setzen Sie auch in dieser schwierigen Zeit auf Ausbildung und damit auf Zukunftssicherung. Unser Arbeitgeberservice unterstützt Sie gerne bei der Suche nach geeigneten Bewerbern.“ Jungen Menschen, die ins Erwerbsleben starten möchten, rät Wagner, schnellstmöglich Kontakt zur Berufsberatung aufzunehmen.
Arbeitgeber, die Auszubildende einstellen möchten, wählen die kostenfreie Servicenummer 0800 4 5555 20, Jugendliche mit Ausbildungs- beziehungsweise Beratungswunsch die Hotline der Berufsberatung: 02602 123 222. Alles Wissenswerte gibt es auch online über arbeitsagentur.de/montabaur.
Abschließend ein Blick auf die beiden Landkreise des Agenturbezirks: Im Westerwaldkreis haben derzeit 4.229 Menschen keinen Job – 324 Personen mehr als im Dezember und 693 mehr als im Januar 2020. Die aktuelle Quote liegt mit 3,7 Prozent um 0,3 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats und 0,6 Prozentpunkten über dem des Vorjahresmonats.
An Rhein und Lahn sind aktuell 2.604 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet; das sind 331 Personen mehr als im Dezember und 483 mehr als vor einem Jahr. Die Quote beträgt jetzt glatte 4 Prozent. Sie hat gegenüber dem Vormonat 0,5 Prozentpunkte und im Vergleich zum Vorjahresmonat 0,8 Prozentpunkte zugelegt. (PM)
Mehr dazu:
Coronavirus
Lokales: Montabaur & Umgebung
Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Montabaur auf Facebook werden!