Fragen an den Bürgermeister-Kandidaten Stefan Leukel
Es gibt zwei Kandidaten für das Amt des Verbandsbürgermeisters von Hachenburg. Das ist schön für die Wähler, die am 14. März 21 zwischen Gabriele Greis (SPD/Bündnis90/Grüne) und Stefan Leukel (CDU) wählen können.
Hachenburg. Damit den Wählern bei der Entscheidungsfindung geholfen wird, stellt der WW-Kurier Gabriele Greis und Stefan Leukel gleiche Fragen. Hier die Antworten von Stefan Leukel.
Was haben Sie sich für die ersten 100 Tage Ihrer Amtszeit vorgenommen?
Leukel: Die ersten 100 Tage möchte ich nutzen, um Gespräche zu führen und zuzuhören. Mir ist es wichtig, mit den Bürgerinnen und Bürgern einen offenen Dialog zu führen. Sachliche und wertschätzende Diskussionen sind aus meiner Sicht die Basis für eine gemeinsame und erfolgreiche Zukunft.
Konkret möchte ich in den ersten 100 Tagen auch auf Ebene der Verbandsgemeinde einen Kümmerer als Ansprechpartner für die Gewerbetreibenden etablieren. Die kleinen und mittelständischen Betriebe sind unser Motor. Sie bieten wohnortnahe Arbeitsplätze und stärken die regionale Kaufkraft.
Daneben möchte ich die Stärke und Vielfalt der Region nutzen, dass sich die Verbandsgemeinde für einen regionalen Marktplatz stark macht und die Umsetzung tatkräftig unterstützt. Ein regionaler Markplatz bietet Vorteile für alle Beteiligten: Stärkung der regionalen Erzeuger und des regionalen Einzelhandels. Darüber hinaus sind kurze Wege auch gut für die Umwelt. Zu einem regionalen Marktplatz gehört für mich ein Lieferdienst, den auch unsere Seniorinnen und Senioren für Lieferungen des täglichen Bedarfs nutzen können.
Die mittelständische Wirtschaft und der Tourismus sind zwei Standbeine Hachenburgs. Auf welchem dritten Bein möchten Sie stehen?
Leukel: Der dritte Schwerpunkt ist für mich ganz klar Wald, Wasser und Klimaschutz! Der Klimawandel setzt auch dem Wester-»Wald« zu. Der Wald liefert unser Trinkwasser, gibt Luft zum Atmen und speichert das klimaschädliche CO2. Für uns und zahlreiche Tiere und Pflanzen ist der Wald ein unverzichtbarer Lebensraum. Daher ist es mir besonders wichtig, den Waldumbau mit artenreichen Mischwäldern voranzutreiben und den Wald mit seiner unerschöpflichen Vielfalt für uns und unsere Kinder zu erhalten.
Die privaten und kommunalen Aktivitäten zum Klimaschutz möchte ich fortführen und mit voller Kraft unterstützen. Dazu gehört für mich auch ein alltagstaugliches Radverkehrsnetz als aktiver Beitrag zum Klimaschutz.
Warum sollten die Hachenburger Ihnen am 14. März ihre Stimme geben?
Leukel: Hier passt mein Leitspruch hervorragend: „Gutes erhalten, Zukunft gestalten“. Nach über drei Jahrzehnten kann in der Verbandsgemeinde mit frischem Wind ein neues Kapitel aufgeschlagen werden. Als Bürgermeister der Verbandsgemeinde werde ich neue Schwerpunkte setzen und Gutes fortsetzen.
Ich möchte den Mitbürgerinnen und Mitbürgern und unserer Heimat dienen. Im Dialog, zukunftsorientiert, zuverlässig und nachhaltig. Um gemeinsam das Beste für die Verbandsgemeinde, seine Bürgerinnen und Bürger und alle Generationen zu erreichen. Daher werbe ich um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger.
Was wollen Sie tun damit sich die Gemeinden der VG nicht abgehängt fühlen?
Leukel: Starke Ortsgemeinden und eine attraktive Stadt sind Heimat. Sie bestimmen im Wesentlichen die Attraktivität des Wohn- und Lebensmittelpunktes. Es geht darum, die Ortskerne und den Stadtkern als attraktiven Lebensraum zu erhalten und bei Bedarf aufzuwerten, beispielhafte Konzepte zu ermöglichen und bedarfsgerechte Neubaugebiete zu entwickeln – damit sich alle Generationen hier wohlfühlen.
In der Stadt Hachenburg haben wir mit dem Barcamp ein Format geschaffen, dass allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit bietet, sich mit Ideen und Anregungen einzubringen und die Zukunft gemeinsam zu gestalten. So konnten durch eine aktive Bürgerbeteiligung bereits viele Projekte in der Stadt Hachenburg und für die Region erfolgreich umgesetzt werden.
Daneben möchte ich ein Programm zur Belebung der Ortskerne einführen. Das Programm soll darauf abzielen, einer weiteren Verödung unserer Dorfmittelpunkte und damit auch einem Wegbrechen sozialer Strukturen wirksam zu begegnen. Mit allen Generationen in lebendigen Ortskernen wohnen und leben, dass möchte ich offensiv und aktiv angehen.
Wie und wo könnten in der Stadt mehr „bezahlbare“ Wohnungen entstehen?
Leukel: Hier möchte ich gerne zunächst aus meiner Rolle als Stadtbürgermeister antworten. Als Stadt planen wir derzeit neue Baugebiete auszuweisen. Dabei haben wir die Möglichkeit, neben Vorgaben zu einer nachhaltigen und ökologischen Bauweise und Energieversorgung, auch beim Verkauf der Grundstücke neue Akzente zu setzen. Mit klaren und transparenten Vergaberichtlinien können zum Beispiel junge Familien oder einkommensschwächere Bürgerinnen und Bürger besonders gefördert werden.
Aktive und lebendige Dörfer neben einer attraktiven Stadt können aus meiner Sicht nur gemeinsam erfolgreich sein. Denn auch die Ortsgemeinden haben neue Baugebiete ausgewiesen. Daher ist es mir wichtig, diesen Weg gemeinsam mit den Ortsgemeinden zu gehen und auch das Wohnen in den Dorfkernen attraktiv und günstig zu gestalten.
Welchen Stellenwert nehmen Einzelhandel und Gewerbe in Ihrem Aufgabenspektrum ein? Wie bewerten Sie die Zukunft und welches Förderpotential sehen Sie?
Leukel: Mein Ziel ist es, die Verbandsgemeinde Hachenburg als soliden Gewerbestandort mit sicheren Arbeitsplätzen zu erhalten und weiterzuentwickeln. Eine aktive Wirtschaftsförderung greift neue Entwicklungen auf und unterstützt flexible Büros für Freiberufler, kleinere Startups sowie das mobile Arbeiten (sogenannte „Coworking Spaces“). Wichtig ist mir der Ausbau des Glasfasernetzes und die Etablierung eines zentralen Ansprechpartners und Kümmerers für Gewerbetreibende auch auf Verbandsgemeindeebene.
Darüber hinaus ist es für mich wichtig, einen regionalen Marktplatz für die Erzeuger und Einzelhändler aus der Region zu schaffen.
Was unterscheidet Sie von Ihrem Mitbewerber/in? Was können Sie besser?
Leukel: Mir ist es wichtig, die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen und sie in politische Entscheidungsprozesse einzubinden. Ich bin offen gegenüber Neuem und den Ideen und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger. Dabei ermuntere ich auch unsere Kinder und Jugendlichen, mitzureden und die Zukunft zu gestalten.
Als Stadtbürgermeister bin ich bereits nah an dem, was die Bürgerinnen und Bürger vor Ort tatsächlich bewegt, immer im Gespräch mit den unterschiedlichsten Personen und stets auf der Suche nach pragmatischen und umsetzbaren Lösungen. In meiner Arbeit kann ich neue Akzente setzen und so einen Beitrag zu einer guten und erfolgreichen Entwicklung unserer Heimat leisten.
Darüber hinaus bin ich ein echter Wäller Jung: in Hachenburg geboren, in Müschenbach aufgewachsen und mit Hatterter Wurzeln. Mit meiner Frau und meinen Kindern lebe und wohne ich in Hachenburg. Ich bin hier in den Kindergarten und zur Schule gegangen. Habe meine Ausbildung bei der Kreissparkasse Westerwald (jetzt: Sparkasse Westerwald-Sieg) gemacht und bin Mitglied in zahlreichen Vereinen des Hachenburger Westerwalds. (htv)
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