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Nachricht vom 17.02.2021    

Jens Spahn war bei Jenny Groß zu Gast

Von Wolfgang Tischler

Es war keine typische Wahlkampfveranstaltung, wie man sie aus den vergangenen Jahren kennt. Jenny Groß, die für die CDU in den Landtag will, hatte Gesundheitsminister Jens Spahn zu einer digitalen Talkrunde eingeladen.

Jenny Groß hatte Jens Spahn virtuell zu Gast. Screenshot: Wolfgang Tischler

Montabaur. „Egal wie wir entscheiden, es entstehen immer Schäden. Machen wir nichts, drohen Krankheit, Langzeitfolgen oder Tod. Bei Beschränkungen gibt es wirtschaftliche Schäden. Hier heißt es jeweils abzuwägen, wobei Gesundheit immer stärker gewichtet wird“, war ein Teil des Eingangsstatements von Jens Spahn, das er relativ kurz hielt.

Den zugeschalteten Besuchern war es anschließend möglich Fragen an den Minister Spahn zu stellen, die er sehr sachlich beantwortet. Wir haben einige interessante Fragen herausgegriffen.

Ab wann ist nach einer Impfung Corona nicht mehr ansteckend?
Spahn:
Das lässt sich noch nicht abschließend sagen. Die Impfung schützt vor der Erkrankung. Dies scheint bei Covid 19 auch so zu sein. Dies ist die aktuelle Kenntnislage. Sicher scheint zu sein, dass der Virus nach der Impfung weniger ansteckend ist. Es fehlen die Langzeiterfahrungen.

Fragen zu Mutationen
Spahn:
Viren mutieren ständig, damit sich die Viren weiterverbreiten können. Es kann notwendig werden, dass die Impfstoffe angepasst oder dass es ein neuer Impfstoff entwickelt werden muss. Dies ist allerdings bislang noch nicht klar, denn es gibt keine Erfahrung.

Warum wird die Blaulichtfamilie bei der Impfung nicht vorgezogen?
Spahn:
Es gibt dafür gute Argumente, ohne Zweifel. Zurzeit ist jedoch der Impfstoff noch knapp. Es ist die Frage, für wen macht es derzeit Sinn zu impfen? Dies sind zurzeit die Alten. Deshalb zuerst die Mitbürger ab 80, da dort die meisten Todesfälle zu beklagen sind. Ein Hauptaspekt wird sein, wo ist das Risiko am größten? Da sehe ich zuerst die Pflegekräfte, Mitarbeiter der Krankenhäuser, dann die Blaulichtfamilie. Impfzentren schaffen bis 300.000 Impfungen pro Tag. Die Arztpraxen kommen dazu, sobald der entsprechende Impfstoff zur Verfügung steht. Dann gilt es die Frage neu zu überdenken.

Wann darf wieder Sport getrieben werden?
Spahn:
Zuerst werden die Einzelsportarten kommen und dann die Mannschaftssportarten.



Wann steht Impfstoff für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren zur Verfügung?
Spahn:
Studien und Forschung sind am Laufen, wann sie abgeschlossen sind, ist noch nicht zu sagen. Frühestens im Sommer.

Wann komme ich wieder in mein normales Leben zurück?
Spahn:
Die meisten Ansteckungen haben im Sommer im privaten Bereich stattgefunden. Überall wo sich Leute treffen, können Ansteckungen erfolgen. Insofern erfolgten die meisten Reduzierungen im Freizeitbereich.

So ganz wie es war, wird es meines Erachtens nicht wieder werden. Die Freiheiten des Alltags werden aber wiederkommen. Wenn alles so läuft wie geplant, wird es im Laufe des Jahres erreicht werden, wann genau kann ich noch nicht sagen. Spätestens, wenn die Impfungen durch sind.

Fragen rund um den Impfstoff
Spahn:
Derzeit kann kein Wahlrecht für den Impfstoff gegeben werden, da er noch knapp ist. Sobald weiterer Impfstoff kommt, muss auch über das Wochenende geimpft werden. Dies wird derzeit mit den Ländern besprochen. Alle bisher zugelassenen Impfstoffe werden gut vertragen. Vorteile für Geimpfte halte ich für verfrüht. Erst wenn Impfungen weiter fortgeschritten sind, sehe ich die Frage, was machen wir mit denen die nicht geimpft werden wollen? Maske tragen wegen denen: nein! In der staatlichen Daseins-Vorsorge kann es keine Unterschiede geben.

Spätere Auffrischimpfungen können auch mit Stoffen anderer Hersteller erfolgen. Dies sind Erfahrungen mit bisherigen Impfstoffen zum Beispiel gegen Grippe. Wie lange der Impfstoff vorhält ist nicht bekannt, da es den Virus erst seit gut einem Jahr gibt. Wann Auffrischimpfungen erfolgen müssen, muss erst noch erforscht werden. Es kann ein Jahr sein, aber auch zehn Jahre. Wir haben soviel Impfstoffe bestellt, dass wir im kommenden Jahr erneut impfen könnten.

Die Impfreaktionen sind normal, das Immunsystem reagiert. Folgeschaden kann man nie ausschließen. Für Impfschäden gibt es gesetzliche Regelungen bei der Haftung (Hersteller und/oder Arzt).
woti



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