Polizeidirektion Montabaur: Verkehrsunfallbilanz 2020
Im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Montabaur (Rhein-Lahn und Westerwaldkreis) gingen die Unfallzahlen von 9407 um nahezu 13 Prozent auf 8225 zurück.
Montabaur. Die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle verringerte sich um drei Unfälle, auf insgesamt 13 tödliche Verkehrsunfälle. In der Langzeitbetrachtung von 2014 bis 2020 ist trotz Schwankungen eine positive Entwicklung erkennbar, sodass sich die Anzahl der tödlichen Verkehrsunfälle nahezu halbiert hat.
Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle, bei denen sich ein Unfallbeteiligter unerlaubt vom Unfallort entfernte, verringerte sich ebenfalls, wobei erfreulicherweise die Aufklärungsquote um circa zwei Prozent anstieg. Trotzdem machten sich Verursacher in 1564 Fällen aus dem Staub.
Der Rückgang der Verkehrsunfälle dürfte unter anderem auch auf die eingeschränkte Mobilität aufgrund der Corona-Pandemie zurückzuführen sein. Möglicherweise aufgrund der Verschiebung von Freizeitgestaltungen stieg Anzahl der verletzten Radfahrer auf 144 Gesamtunfälle, hierbei ist erneut eine vermehrte Beteiligung von Pedelecs zu verzeichnen.
Elf tödliche Verkehrsunfälle wurden im Westerwaldkreis, wie in den drei vorangegangenen Jahren, aber 28 weniger Schwer- und 64 weniger Leichtverletzte wurden registriert.
Unfallursachen waren (in abnehmender Reihenfolge): zu geringer Abstand, Abbiegen/Wenden/Rückwärtsfahren, nicht angepasste Geschwindigkeit, andere Fehler beim Fahrzeugführer, Missachtung der Vorfahrt, mangelnde Verkehrstüchtigkeit und Überholen. Unter der zahlenmäßig stärksten Kategorie „Sonstige Ursachen“ sind die Unfallursachen: Technische Mängel, Straßen- und Wetterverhältnisse, Wildunfälle und sonstige Ursachen zusammengefasst. Unter der Kategorie „andere Fehler beim Fahrzeugführer“ wurden bis einschließlich des Jahres 2020 auch die Unfälle erfasst, welche durch Ablenkung im Straßenverkehr verursacht wurden. Diese Unfallursachen werden ab dem Jahr 2021 in einer eigenen Kategorie „Ablenkung“ statistisch erfasst. Hierzu zählen verursachte Verkehrsunfälle aufgrund der Ablenkung durch ein technisches Gerät im Sinne des Paragraphen 23 Absatz 1a StVO (Mobiltelefon oder Navigationsgerät) und durch eine bewusste Blickabwendung vom Verkehrsgeschehen (zum Beispiel durch Aufheben heruntergefallener Gegenstände oder das „Gaffen“ an Verkehrsunfallstellen).
Drei Verursacher von Verkehrsunfällen im Westerwaldkreis stammen aus der Zielgruppe der motorisierten Zweiradfahrer, welche bei dem Unfallgeschehen tödliche Verletzungen davongetragen haben. Aus der Zielgruppe der Senioren (65+) gab es keine Unfallverursacher, welche bei dem Unfallgeschehen tödlich verletzt wurden.
Zielgruppe Junge Fahrer: In 2020 ereigneten sich 1840 Unfälle unter Beteiligung von Personen im Alter von 18 bis 24 Jahren. Das entspricht einem Prozentwert von 22,4 Prozent an der Gesamtzahl.
Zielgruppe Senioren: Ausweislich der Statistik ereigneten sich 1395 aller Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Senioren im Alter von mindestens 65 Jahren. Damit ist diese Personengruppe an 17 Prozent aller Unfälle beteiligt.
Im Zuständigkeitsbereich Westerwaldkreis und Rhein-Lahn-Kreis ereigneten sich im Jahr 2020 insgesamt 185 Unfälle mit motorisierter Zweiradfahrerbeteiligung. Das entspricht 2,2 Prozent aller Verkehrsunfälle. Es wurden 5 Personen getötet, 62 schwer, und 118 leicht verletzt. Davon waren 147 Kräder mit amtlichen Kennzeichen und 39 mit Versicherungskennzeichen beteiligt. 2019 ereigneten sich insgesamt 171 Unfälle, dies entspricht einer Quote von 1,8 Prozent. Dabei wurden 4 Personen getötet, 47 schwer und 120 leicht verletzt. 132 Kräder mit amtlichen Kennzeichen und 39 mit Versicherungskennzeichen waren beteiligt.
Im Zusammenhang mit Fahrradfahrern ereigneten sich im Jahr 2020 insgesamt 144 Verkehrsunfälle. Das entspricht 1,8 Prozent aller Verkehrsunfälle. Hier gab es eine Beteiligung von 125 (1.5 Prozent) Fahrrädern 19 (0,2 Prozent) Pedelecs. Es wurde dabei keine Person getötet, 32 werden schwer und 86 leicht verletzt. 2019 ereigneten sich insgesamt 126 Unfälle oder eine Quote von 1,3 Prozent. (112 mit Fahrrädern und 14 mit Pedelecs). Dabei wurde 1 Person getötet, 27 Personen wurden schwer und 78 leicht verletzt.
Verkehrsunfälle aller Kategorien mit Einwirkung berauschender Mittel
157 (1,7 Prozent) Verkehrsunfälle ereigneten sich unter der Einwirkung berauschender Mittel. Davon 133 mit Alkohol, 31 unter der Einwirkung von Drogen und 6 Verkehrsunfälle unter der Einwirkung von Medikamenten oder Ähnlichem. Die Vergleichszahlen von 2019 lauten: 157 oder 1,7 Prozent. 141 Unfälle mit Alkohol, 30 mit Drogeneinwirkung und 6 Verkehrsunfälle unter der Einwirkung von Medikamenten oder Ähnlichem.
Verkehrsunfälle mit Verkehrsunfallflucht
In 2020 ereigneten sich 1564 Unfälle zu denen ein Strafverfahren gem. Paragraph 142 StGB eingeleitet wurde. Das entspricht 19 Prozent aller Unfälle. 663 oder 42,4 Prozent dieser Fälle konnten aufgeklärt werden. In 2019 waren es 1788 Verkehrsunfälle mit Flucht. Das entspricht einer Quote von 19 Prozent. Die Aufklärungsquote lag bei 40,7 Prozent (727 Fälle)
Konsequenter Weise nahm auch die Zahl der Verfolgungsmaßnahmen Alkohol und Drogen und der Wildunfälle im vergangenen Jahr ab.
Verkehrsunfallstatistik mit weiteren Zahlen, Daten und Fakten finden sie in der Anlage. (htv)
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