Landtagskandidatin Leicher (FWG): „Es fehlt an bürgernaher Politik“
Wir haben die Direktkandidierenden für den neuen Landtag gebeten, sich anhand von Fragen vorzustellen, die wir im Vorfeld den Bewerbern überlassen haben. Die folgenden Ausführungen stammen von Melanie Leicher selbst.
Wofür haben Sie sich bisher politisch engagiert – und wieso?
Als Kommunalpolitikerin erwarte ich, dass die Kommunen besser gestärkt werden. Es darf keine Aufgabenübertragung vom Land auf die Kommunen geben, ohne auch die finanziellen Mittel hierfür bereitzustellen. Ich setze mich für bessere ÖPNV Bedingungen und eine bessere Trinkwasserversorgung in meinem Wahlkreis ein. Desweiteren ist mir das aktive Dorfleben sehr wichtig, hierfür habe ich in der Vergangenheit bereits einige Feste und Aktionen für Jung und Alt organisiert und durchgeführt. Ich strebe ein Förderprogramm zur Gaststättenmodernisierung an, das in Bayern bereits große Erfolge erzielt. Mein Motto: Wir müssen die Änderung sein, die wir in der Welt sehen wollen (Mahatma Gandhi).
Was muss sich in Rheinland-Pfalz dringend verändern?
Es fehlt im Land an bürgernaher Politik und es werden keine pragmatischen Lösungen angeboten. Als Mutter erfahre ich täglich, mit welchen Problemen die Schulen vor Ort zu kämpfen haben: Kompetente und engagierte LehrerInnen kümmern sich zwangsläufig um die Hard- und Software, obwohl es nicht ihre Aufgabe ist. Es fehlt an stabiler Software für den Online-Unterricht und an einem einheitlichen Konzept. Der Digitalpakt ist trotz des Inkrafttretens am 15. März 2019 noch nicht realisiert. Es dürfen keine weiteren Krankenhäuser geschlossen werden. Durch Gründung einer Landeskrankenhausgesellschaft für Krankenhäuser in Schieflage kann man hier entgegen wirken. Ich erwarte mehr Kernkompetenz seitens der Ministerien mit einer Vorbildfunktion in allen Lebenslagen.
Was wollen Sie konkret im Wahlkreis verändern? Wie wollen Sie vorgehen?
Schulen und Kitas stärken: Endlich den Digitalpakt realisieren, Schulen modernisieren und End-User Betreuer implizieren, Kinder fahren kostenfrei mit ÖPNV, Schulbuchausleihe optimieren, Lehramtsstudium mit Pädagogik bereichern
Keine weiteren Schließungen von Krankenhäusern, Ärztemangel durch Änderung der Kapazitätsplanung an Hochschulen und Anpassung des Numerus clausus (Medizin) beheben
Umwelt- und Tierschutz fördern: Im Wald konsequenter Schutz der natürlichen Dynamik, Blühstreifen an Feldrändern, artgerechte Tierhaltung und kurze Transportwege
Deshalb sind Sie in die Partei eingetreten, für die Sie als Kandidat antreten:
Mit der FWG (Freie Wählergruppe) Montabaur haben wir 2019 bei den Kommunalwahlen 28,3% der Wählerstimmen erreicht und sind somit zweitstärkste Fraktion im Stadtrat Montabaur. Diese bürgernahe und pragmatische Politik, für die wir als FWG stehen, möchte ich nun mit frischem Wind, Engagement und Kompetenz mit FREIE WÄHLER RLP im Landtag weiterführen.
Worüber können Sie lachen?
Lachen ist die Musik der Seele. Ich mache gerne Unsinn und liebe es, wenn meine Kinder darüber lachen. Dann bin ich glücklich und lache mit.
Was löst bei Ihnen Frust aus oder macht Sie sogar wütend?
Ich ärgere mich über die zunehmend offensive Fahrweise Vieler: Zu schnelles Tempo innerhalb und außerhalb geschlossener Ortschaften, kein Blinken, zu dichtes Auffahren, die Vorfahrt nehmen, keine Rücksichtnahme auf Fahrradfahrer und Fußgänger, all das nimmt immer mehr zu und erhöht das Unfallrisiko enorm. Als wir 2018 im Südwesten Irlands unseren Urlaub verbrachten sind wir durch Belgien, Frankreich und England dort hin gefahren. Trotz Linksverkehr waren wir dort gefühlt sicherer unterwegs als auf Deutschlands Straßen...
Welche Schlagzeile würden Sie gerne mal lesen?
Wir haben das Klimaziel erreicht
Deshalb sollten die WählerInnen mir Ihre Stimme geben:
Ich stehe für pragmatische Problemlösung mit Kompetenz und Engagement statt theoretischer Philosophie.
Melanie Leicher im Profil:
Wohnort: Montabaur
Geburtsdatum: 1969
Familienstand: verheiratet, 2 Kinder
Beruflicher Lebenslauf/ Ausbildung:
Erfolgreiche Ausbildung zur Baumschulgärtnerin, Fachabitur mit dem Schwerpunkt Agrarwirtschaft, Teamleiterin, Supervisor und Interne Auditorin bei der Deutschen Telekom, Weiterbildung zur Fachkauffrau für Marketing (IHK) – neben dem Beruf
Politischer Werdegang:
Seit 2014 stellvertretende Ortsvorsteherin in Horressen, seit 2019 Mitglied im Stadtrat Montabaur für die FWG Montabaur, seit 2019 Mitglied des Haupt- und Finanzausschuss in Montabaur
Gesellschaftliches Engagement und Vereinsaktivitäten:
Aktives Mitglied in zwei Musikvereinen, langjährige Vorstandstätigkeiten in Sportvereinen, Musikvereinen und Fördervereinen, ehrenamtliche Tätigkeiten in Vereinsausschüssen sowie bei Ortsaktivitäten, Mitglied im NABU, stellvertretende Schulelternsprecherin an einem Gymnasium
Hobbys:
Musik, Kultur und Natur sind meine Leidenschaften. Ich spiele sehr gern Posaune, Basstrompete, Schlagzeug und Alphorn. Ich bin sehr naturverbunden und wandere gern mit meiner 4-köpfigen Familie, zu der auch ein Hund gehört. Ich bearbeite eine Streuobstwiese, schütze unseren kleinen Familienwald und wir bepflanzten unseren Garten vogel- und insektenfreundlich.
Drei Lieblingsorte im Wahlkreis:
1.: Die Köppelhütte auf dem Köppel – zu Fuss von zu Hause in 1 Stunde erreicht
2.: Der Skulpturenweg im Gelbachtal
3.: Der Wild- und Freizeitpark in Gackenbach
Vorbilder:
Mein politisches Vorbild ist Christof Frensch, Fraktionsvorsitzender meiner FWG (Freie Wählergruppe) Montabaur. Er ist der Fels in der Brandung, der mich stärkt: Ein ehrlicher und verlässlicher Mensch, gerecht und bürgernah. Für mein Privatleben lerne ich viel von Prof. Harald Lesch. Er begleitet mich als Vorbild virtuell seit seinen ersten Fernsehauftritten 1998 und zählt meines Erachtens als Physiker, Naturphilosoph und Journalist zu den gebildetsten und vernünftigsten Menschen im Land.
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