Eine neue Zooschule entsteht in Neuwied
Von Eckhard Schwabe
Auch in schweren Zeiten geht es vorwärts. So auch im Neuwieder Zoo. Zum symbolischen Spatenstich trafen sich heute Bauherr, Förderverein, Geldgeber und die ausführende Tief- und Rohbaufirma.
Neuwied. Die alten Räumlichkeiten der Zooschule waren in die Jahre gekommen und nicht mehr zeitgemäß. Viele Versuche seitens des Zoos, Fördergelder für den Neubau einer Zooschule zu erhalten blieben erfolglos. Umso größer ist die Freude darüber, dass durch eine großzügige Spende nun die Möglichkeit gegeben ist, die so lang ersehnte neue Zooschule zu errichten. Am heutigen Freitag, 26. Januar, erfolgte der symbolische Spatenstich für den notwendig gewordenen Neubau. Fördervereinsvorsitzender und Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig sprach von einem „unglaublichen Schritt für die Entwicklung des Zoos“.
Die Baumaßnahme wäre alleine durch den Zoo Neuwied, auch mit dem Hintergrund der aktuell durch Corona enorm angespannten finanziellen Situation, nicht möglich gewesen. Das ein Neubau, der einen guten sieben stelligen Betrag an Baukosten verursacht, überhaupt ermöglicht wurde, ist der Else Schütz Stiftung gGmbH zu verdanken. Sie übernimmt die kompletten Baukosten des Zooschulneubaus. „Damit fördern wir sowohl Erziehung und Bildung, als auch den Tierschutz und sehen in der Zooschule einen richtigen Partner für die Vermittlung von Wissen und Verständnis für Natur-, Umwelt- und Tierschutz in der Region. Eine ideale Möglichkeit, die Förderzwecke der Stiftung zu erfüllen“, sagte Dr. Johann Christian Meier. Neuwieds Zoodirektor Mirko Thiel: „Wir sind sehr froh und dankbar, dass durch diese großzügige Unterstützung heute endlich der Spatenstich für eine neue Zooschule erfolgen kann.“
Warum eine neue Zooschule?
Zooschulleiterin Franziska Waked: „Der Bildungsauftrag ist eine der wichtigsten Aufgaben moderner Zoos und diesem Auftrag trägt der Zoo Neuwied bereits seit 1990 mit einer eigenen Zooschule Rechnung. Rund 300 Klassen vom Vorschulalter bis zur gymnasialen Oberstufe erhalten dort im Jahr Unterricht zu Themen wie Evolution, Ökologie, Verhaltensbiologie und Ethik, angepasst an den Lehrplan des Landes. Die Zooschule ist als ‚LernOrt Nachhaltigkeit‘ vom Land Rheinland-Pfalz anerkannt.“ In den vergangenen Jahren besuchten rund 13.000 Schülerinnen und Schülern die Zooschule, diese Zahl soll in den nächsten Jahren verdoppelt werden.
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Neben den Schulklassen kommen rund 400 privat gebuchte Programme wie Kindergeburtstage und Zooführungen. Die bisherige Zooschule. sie befand sich in einem alten Containergebäude, wurde damit an ihre Kapazitätsgrenze geführt und war diesen Anforderungen baulich nicht mehr gewachsen.
Der Neubau, der sich wie das alte Gebäude bisher, am Rand des Spielplatzes befinden wird, bekommt drei helle Zooschulräume mit moderner Ausstattung, die sich durch flexible Trennwände verbinden lassen, sowie ein großes Büro und Lager. So können drei Gruppen gleichzeitig betreut werden; außerdem können die Räume auch als Veranstaltungsort für Fachtagungen oder ähnliche Treffen dienen.
Zusätzlich verfügt das Gebäude über eine von der Zooschule räumlich getrennte Toilette, die allen Zoobesuchern zur Verfügung steht und bisher in Spielplatznähe vermisst wurde.
Die Fertigstellung und der Einzug sind kurz vor den Herbstferien geplant. Alle Beteiligten hoffen, dass es weder durch Corona noch durch die Witterung zu großen Verzögerungen kommen wird.
Eckhard Schwabe
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