Schulen sind mehr als bloß Lernorte
In der Coronapandemie mit den besonderen Regeln für das gesamte, gesellschaftliche Leben nimmt die Bewältigung des Schulalltags für die Erziehenden, die Lehrenden und natürlich für die Schülerinnen und Schüler ganz besonderen Raum ein.
Hachenburg. Aktuell rückt die Erteilung von Präsenzunterricht in den acht Grundschulen in der Verbandsgemeinde Hachenburg in Form von Wechselunterricht in den Fokus, nachdem es für lange Zeit neben dem bevorzugten Homeschooling in den Schulen nur eine Notbetreuung gegeben hatte.
Bei dem Begriff „Notbetreuung“ stellt sich die Frage, für welche Notlage die Schule eine Lösung bietet. Sie sagen spontan „Das ist doch offensichtlich: Es geht um Betreuungszeit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Überbrückung eines ungeplant wahrzunehmenden Termins…“ So eng ist der Blick auf die Situation von Kindern der Primarstufe in den Schulen in der Verbandsgemeinde nicht, und das bereits seit Mai 2015, als die Einstellung einer Schulsozialarbeiterin zum dauerhaften Einsatz an den verschiedenen Grundschulen beschlossen wurde.
Die gemachten Erfahrungen aus der Beschäftigung einer Schulsozialarbeiterin an der früheren Dualen Oberschule Hachenburg, deren Arbeitsverhältnis mit Übertragung der Schulträgerschaft an den Westerwaldkreis auf diesen überging und auch des Kinderschutzbundes, der unter anderem für die Hausaufgabenbetreuung schon länger durch die Verbandsgemeinde unterstützt wurde, führten zu dieser Initiative.
Für den Beschäftigungsumfang von etwas mehr als einer halben Vollzeitstelle der entsprechend ausgebildeten Fachkraft sind freiwillige Jahresausgaben in Höhe von rund 37.000 Euro aufzuwenden. Hinzu kommen Sachkosten für Fachliteratur, Fortbildung und Büromaterialen von rund 2.000 Euro. Die vorwiegend präventiv geleistete Arbeit zum Beispiel in der Streitschlichterausbildung, der Durchführung und Nachbereitung von Klassentrainings, der Hospitation und Verhaltensbeobachtung und Vieles mehr findet dabei an immer wieder wechselnden Schulen statt - der Bürostandort ist die Sonnenbergschule Müschenbach.
Ein zusätzliches Angebot, ebenfalls auf freiwilliger Basis, stellen die Kinderbüros des Kinderschutzbundes dar, die sich uneingeschränkt an die Seite der Schulkinder stellen, die dort vertraulich ihre Sorgen und Nöte schildern können – die gibt es nicht nur in Zeiten von Corona. Die rund 1.600 Beratungsstunden für nahezu 2.100 Gespräche im Jahr 2020 wurden mit 48.000 Euro vergütet.
Der besondere Stellenwert der Schulsozialarbeit zu Gunsten der etwas mehr als 800 Grundschulkinder wurde vor Ort bereits frühzeitig als eigene Aufgabe im Sinne der Daseinsvorsorge für die in der VG Hachenburg lebenden Familien wahrgenommen. (PM)
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