Steinigers Küchengruß: „Love me Cheesecake, love me sweet“
Von Uwe Steiniger
KOLUMNE | Diesen Schmachtsong hatte ich im Ohr, als ich Ailen Rosenbergs Rezept ausprobierte! Die Urbacher Hobby-Konditorin hat Liebe zum Detail in ihren süßen Liebling gerührt, ganz wundervoll! Allein die Optik brachte mir "the good old times" zurück. Der hat Spaß gemacht!
Liebe Leserinnen und Leser der Kuriere im Wällerland, weiter geht es in unserer Käsekuchen- und Cheesecake-Hit-Parade. Aileen Rosenberg hat mir ihr Rezept verraten, eines welches sich wirklich sehen lassen kann. Sie hat ihre zunächst einfach anmutende Rezeptur mit so vielen Extras versehen, aus einem Mittelklassegefährt einen Cadillac werden lassen: Knackiges Fahrwerk, luxuriöse Innenausstattung und verführerische Optik, auf die selbst Elvis abfahren würde! Aber eine Strophe nach der anderen:
Fürs Fahrgestell braucht es 20 g karamellisierte Walnüsse, 120 g Vollkornbutterkekse und
90 g Butter. Zunächst eine 28* er Springform (28) mit Backpapier auslegen, quasi als Hebebühne.
Dann wird die Butter zerlassen, währenddessen die Walnüsse und Kekse fein zerkleinert werden. Danach die flüssige Butter mit dem Walnuss-Keks-Krümmel-Gemisch vermengen und anschließend gleichmäßig auf dem Springformboden verteilen und gut andrücken.
Für die Füllung, also das Interieur, benötigt man 800 g Frischkäse (Doppelrahmstufe), 180 g Schlagsahne, 150 g Zucker, 4 Eier, 1 Päckchen Vanillepudding-Pulver (40g), eine Messerspitze Vanilleextrakt (3 g), Abrieb von einer unbehandelten Bio-Zitrone.
Die Sahne wird mit dem Vanillepuddingpulver steif geschlagen. Der Frischkäse mit den restlichen Zutaten vermengt und danach die Sahne untergehoben. Die Masse dann auf den Boden verteilen und für 45 Minuten bei 175°c (Ober- und Unterhitze) in den vorgeheizten Ofen schieben. Falls der Kuchen zu dunkel wird, abdecken und die Temperatur auf 160° C runterdrehen.
Jetzt zur Optik, wobei sie zunächst auf einen speziellen Guss als Grundierung zählt:
300 g Saure Sahne, 30 g Puderzucker und 1Päckchen Bourbon Vanille-Zucker (8g) werden verrührt und auf dem leicht abgekühlten Kuchen (10 Minuten) verteilt. Dann geht es noch einmal für 10 Minuten bei 175°C (Ober- und Unterhitze) in den Ofen. Anschließend lässt man den Kuchen vollständig in der Form auskühlen und auf einer Tortenplatte über Nacht im Kühlschrank ruhen. Gut Ding will halt Weile haben, bevor es an die Krönung eines Kings of Cheesecake geht.
Die Krone besteht aus einer Orange und einer Zitrone, 200 ml frisch gepressten Orangensaft, einem halben Granatapfel, einem Esslöffel Vanillepudding-Pulver (15 g), 40 g Zucker und einem Esslöffel Orangenlikör (Cointreau oder Grand Manier), sowie 1 Päckchen Tortenguss klar (12 g).
Zitrone pressen und mit dem Orangensaft zusammengießen und 250ml abmessen. Die Orange filetieren und die Kerne von dem halben Granatapfel in eine separate Schüssel geben. Einen Esslöffel Orangenlikör und einen Teelöffel Zucker zu den Granatapfelkernen geben. Puddingpulver und Tortenguss mit dem restlichen Zucker und dem Saft gründlich verrühren. Das Ganze dann kurz und leicht aufkochen. Die Hälfte davon mit den Orangensegmenten vermengen, die andere Hälfte mit den Granatapfelkernen in separater Schüssel verrühren und abwechselnd auf dem Kuchen verteilen. Erneut für 2 Stunden kaltstellen. Wow, wie das rockt: Hula Hoop für Augen und Gaumen!
Und wenn Ihr wie ich im Landkreis Altenkirchen wohnt, wo aufgrund der aktuellen Inzidenzen zurzeit eine nächtliche Ausgangssperre gilt, dann legt Euch „Are you lonesome tonight“ auf die Ohren, nehmt Euch ein Stück von diesem grandiosen Cheesecake zur Brust und alles wird gut!
Denn dieser Cheesecake hat Euch lieb …und ich auch! Von daher bedanke ich mich bei Aileen Rosenberg mit zwei Eintrittskarten für ein Konzert ihrer Wahl, welche hier im Rahmen des 2. Genuss- und Kultursommers der VG Hamm/Sieg stattfinden werden. Die jetzt angefutterten Pfunden „shaken“ wir dann einfach wieder runter. Schüttelt einfach mit: youtu.be/Srdl2452J1I
Machen wir einfach das Beste draus,
Euer
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Über Uwe Steiniger
Küchenmeister Uwe Steiniger steht seit rund 35 Jahren am Herd. Nach etlichen Stationen im In- und Ausland betreibt er seit rund fünf Jahren die Klostergastronomie Marienthal. Im Westerwald zählt er zu den bekanntesten Köchen, denn neben seiner Kochkunst schätzt man seinen Ideenreichtum sowie seine lockere Art. Für die Kuriere stellt er regelmäßig seine Favoriten aus der Küche und Besonderheiten rund um gutes Essen und Trinken vor.
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