Kinderstadtdirektor soll Interessen der Kinder vertreten
Kinder an die Macht – das könnte in Hachenburg bald Realität werden in Form von Kinder- und Jugendstadtdirektoren. Mit den innovativen neuen Posten soll auf die Belange und Interessen der jüngeren Löwenstadt-Bürger eingegangen und diese aktiv in Entscheidungsprozesse mit eingebunden werden.
Hachenburg. Denn dass die jüngere Generation kommunal sehr wohl etwas bewegen kann, wurde spätestens mit dem Hachenburger Pumptrack eindrucksvoll dokumentiert.
Damit sich die Kinder und Jugendlichen mit ihren Interessen, Ideen und Anregungen authentisch repräsentiert fühlen, will die Löwenstadt bis Ende des Jahres eine Jugendvertretung ins Leben rufen. Dabei soll einmal die Altersgruppe von 9 bis 12 Jahren mit einem Kinderstadtdirektor und die 13- bis 18-Jährigen von einem Jugendstadtdirektor vertreten werden, erklärt Stadtbürgermeister Stefan Leukel.
Die Posten werden jeweils für ein Jahr besetzt und sollen ein eigenes Budget erhalten. Neben einem städtischen Beitrag soll der Betrag aus Spenden oder von Sponsoren finanziert werden, so der Stadtchef und betont: „Bei uns kann, soll und darf sich jeder engagieren. Die Kinder sollen Freude daran haben, sich zu engagieren und sich einzubringen. Die Arbeit in der Jungendvertretung sollte vor allem Spaß machen, um das langfristige Interesse der Kinder und Jugendlichen am ehrenamtlichen Engagement zu wecken.“ Die jüngere Generation habe oftmals einen anderen Blickwinkel auf die Belange und durchaus kreative Ansätze diese zu lösen. Außerdem lernten die Kinder, dass auch ihre Meinung wertvoll ist, umgesetzt wird und sie durchaus Einfluss auf das Geschehen haben können, so Leukel, der selbst Vater ist. Dafür sind regelmäßige Treffen und Workshops mit einem ansprechenden Rahmenprogramm geplant, ein digitaler Briefkasten für Ideen und Anregungen von Kindern für Kinder, und sogar die Einführung einer regelmäßigen Sprechstunde, in der sich Kinder und Jugendliche mit ihren Anliegen an „ihren“ Kinder- und Jugendstadtdirektor wenden können, kann sich Leukel vorstellen.
Mit einer solchen Konstellation gewinnen beide Seiten: Die Stadt wird kinder- und familienfreundlicher sowie attraktiver und die jungen Hachenburger fühlen sich nicht nur gehört und ins kommunale Geschehen integriert, durch ihre Arbeit in der Jugendvertretung lernen sie außerdem spielerisch Eigenverantwortung, Teamarbeit, Kompromissbereitschaft und Zielerreichung. Also nur noch eine Frage der Zeit, bis es in der fortschrittlichen Löwenstadt heißt: Kinder an die Macht! (PM)
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