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Nachricht vom 27.10.2010    

Arbeitsagentur: Gute Chancen auf dem Ausbildungsmarkt

Die heimische Wirtschaft meldete im Ausbildungsjahr 2009/2010 mehr Lehrstellen - trotz Konjunkturkrise. Gleichzeitig wollten mehr junge Leute ins Berufsleben starten – trotz sinkender Schulabgänger-Zahlen. Die Bilanz des Ausbildungsjahres, die die Agentur für Arbeit in Montabaur jetzt vorlegte, wartet mit zwei „Überraschungseffekten“ auf. Deren Interpretation zeigt nach Auffassung der Agentur, dass dahinter grundsätzlich positive Tendenzen stecken.

Region. „Eine gute Nachricht ist, dass unsere heimischen Betriebe mitten im Wirtschaftstief den Blick in die Zukunft gerichtet und sich um Nachwuchs gekümmert haben“, erklärt Agenturleiterin Heike Strack. Ein Ausbildungsjahr folgt einer anderen Taktung als das kalendarische und dauert jeweils vom 1. Oktober bis zum 30. September. Von 2003/04 bis 2007/08 bildete die Zahl der Berufsausbildungsstellen, die die Unternehmen der Arbeitsagentur anzeigten, eine stetig fallende Linie. In den beiden darauffolgenden Berichtsjahren ist ein Anstieg während des Wirtschaftsbooms von 1326 auf 1436 und aktuell auf 1452 zu beobachten.

Bemerkenswert sei, so die Agentur, dass nach dem Dienstleistungssektor die Fertigungsberufe, die die Krise am stärksten traf, den größten Zuwachs verzeichneten. Eine endgültige Bewertung des Ausbildungsjahres 2009/10 ist allerdings erst möglich, wenn die Zahl der tatsächlich abgeschlossenen Ausbildungsverträge vorliegt.

„Fertige“ Fachkräfte sind auf dem Arbeitsmarkt immer schwerer zu bekommen, stellt Heike Strack fest: „Ausbildung ist die beste Methode, eine sichere betriebliche Basis zu schaffen und zu bewahren. So wird die Jugend angesichts der demografischen Entwicklung immer stärker umworben. Ihre Chancen auf einen guten Berufsstart sind stark gestiegen.“

Die Jahrgänge werden immer kleiner, und immer weniger junge Menschen verlassen die Schulen, so die Arbeitsagentur. Im Agenturbezirk Montabaur, der die Landkreise Westerwald und Rhein-Lahn umfasst, habe diese Entwicklung zwar etwas später eingesetzt als auf Bundes- und Landesebene, folge aber nun dem Trend. Gingen im Jahr 2005 insgesamt 5770 Jungen und Mädchen von der Schule ab, waren es im Sommer nur noch etwa 5050. Die Prognose für 2015 liegt bei knapp 4550.

Dass die Arbeitsagentur Montabaur im vergangenen Ausbildungsjahr mit 2259 Bewerbern 144 mehr betreute als 2008/09, ist nach Einschätzung der Agenturleiterin kein Widerspruch. „Darin spiegelt sich vielmehr das starke Engagement unserer Berufsberatung, die sämtliche Entlass- und Vorentlassklassen besucht und über ihr breites Angebot informiert“, so Heike Strack. Jeder Schüler und jede Schülerin lerne das Berufsinformationszentrum kennen, alle würden auf die Möglichkeit von Einzelterminen aufmerksam gemacht. Strack: „Ein großer Vorteil der professionellen Beratung und fundierten Information durch die Arbeitsagentur ist, dass Fehlentscheidungen beim Berufsstart vermieden werden können. Ausbildungsabbrüche kommen alle Beteiligten teuer zu stehen – finanziell, zeitlich und qualitativ.“



Bewährt haben sich demnach auch die Berufsinfotage, für die die Agentur für Arbeit nun schon drei Mal ihre Türen geöffnet hat – immer samstags, damit Eltern und Kinder gemeinsam ein Programm nutzen können, das von Vorträgen über Berufswahltests bis hin zum kostenlosen Foto für die Bewerbung reicht.

Peter Müller, Teamleiter der Berufsberatung, freut sich nicht nur darüber, dass der Service verstärkt in Anspruch genommen wird: „Zugleich ist es gelungen, die Zahl der so genannten Altbewerber zu senken – also die der jungen Leute, die in den Jahren zuvor aus der Schule kamen und bislang keine Ausbildungsstelle gefunden hatten.“ An dieser Stelle „verzahnt“ sich die Berufsberatung mit dem Arbeitgeberservice (AGS), der die Betriebe der Region individuell betreut und auch Azubis vermittelt.

Wie eng die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt geworden ist, zeigt laut Agentur auch die Tatsache, dass es nur noch wenige unversorgte Bewerber gibt. Ende September waren es 25, während 53 Lehrstellen offen standen. „Leider passen die beiden Seiten nicht wie Puzzleteile ineinander“, betont Peter Müller. „Viele Betriebe finden nicht den Azubi, den sie brauchen, und mancher Jugendliche nicht die erhoffte Startposition.“

Der Teamleiter rät allen jungen Leuten, die Berufswahl mit Phantasie und Neugier anzugehen: „Es gibt viele spannende Möglichkeiten mit gutem Verdienst und Aufstiegschancen.“ Sein Tipp für alle, deren Schulabschluss nächstes Jahr ansteht: Frühzeitig Kontakt aufnehmen mit der Berufsberatung, denn die Bewerbungsphase 2011 hat längst begonnen. Termine können unter der Service-Rufnummer 01801/555111* vereinbart werden.

* Festnetzpreis 3,9 Cent pro Minute; Mobilfunkpreise höchstens 42 ct/min.


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