Landräte unterstützen Westerwälder Grünlandstrategie
Wiesen und Weiden prägen heute in weiten Teilen den Westerwald und haben viele positive Funktionen für Umwelt, Klima und Landwirtschaft. Doch ihr Erhalt ist keineswegs selbstverständlich.
Hachenburg/Region Westerwald. Deshalb haben die Kreisbauernverbände Altenkirchen, Neuwied und Westerwaldkreis eine Grünlandstrategie unter dem Titel „Wir Westerwälder Landwirte gemeinsam für Wiesen, Weide und Werte“ entwickelt. Diese Grünlandstrategie stellten die Vorsitzenden der Kreisbauernverbände Neuwied (Ulrich Schreiber), Altenkirchen (Josef Schwan) und des Westerwaldkreises (Matthias Müller) gemeinsam mit den Landräten Dr. Peter Enders (Kreis Altenkirchen) Achim Hallerbach (Kreis Neuwied) und Achim Schwickert (Westerwaldkreis) der Öffentlichkeit vor.
„Wiesen und Weiden haben einen hohen Wert. Sie tragen für uns alle zum Erholungswert unserer Landschaft bei, indem sie die Eigenart und Vielfalt unserer Landschaft erst sichtbar werden lassen“, begründen die Landräte im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative „Wir Westerwälder“ ihre Unterstützung für die Bemühungen der Westerwälder Landwirtschaft, Wiesen und Weiden dauerhaft zu erhalten. In der zwölfseitigen „Westerwälder Grünlandstrategie“ finden sich prägnante Daten und Fakten zum Nutzen und der Funktion des Grünlandes. Darüber hinaus stellen die Kreisbauernverbände zehn Kernforderungen der Westerwälder Landwirte auf, um die vielgestaltigen Wiesen und Weiden in ihrer jetzigen Form allen Herausforderungen zum Trotz zu erhalten.
An erster Stelle steht dabei die Forderung nach einer Reduzierung des Flächenverbrauchs. Denn mit jeder weiteren Versiegelung von landwirtschaftlichen Nutzflächen und insbesondere von Grünland durch Bebauung gehen wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen, CO2-Senken und Flächen für die Grundwasserneubildung verloren. Daher fordern die Westerwälder Bauern, die Neuversiegelungen auf ein absolut unerlässliches Mindestmaß zu begrenzen.
Darüber hinaus werben die Kreisbauernverbände für eine besondere Förderung der flächengebundenen Nutztierhaltung auf Grünland. Denn erst die Haltung von Nutztieren wie Rindern, Schafen und Pferden mache das Grünland für die Menschen nutzbar. Im Westerwald erfolge diese Nutztierhaltung weitgehend auf eigener Futtergrundlage, was in jeder Hinsicht vorbildlich sei. Diese flächengebundene Nutztierhaltung bedürfe angesichts der niedrigen Erzeugerpreise für Milch und Fleisch einer besonderen Förderung, damit auch in Zukunft auf diese Weise „Naturschutz durch Nutzung“ erhalten bleibe.
Zu den weiteren Forderungen der Grünlandstrategie zählen unter anderen die Stärkung der regionalen Lebensmittelerzeugung und -vermarktung, der Schutz der Weidetierhaltung vor dem Wolf sowie die Ermöglichung einer fachgerechten Düngung der Flächen auch unter den Vorgaben der neuen Düngeverordnung.
„Wir kennen und schätzen den Nutzen und Wert des Grünlandes. Wir brauchen die Landwirte als Landschafts-, Naturschützer und Kulturpfleger“, so die drei Westerwälder Landräte Dr. Peter Enders, Achim Hallerbach und Achim Schwickert. „Deshalb treten wir gemeinsam mit den Bauern dafür ein, das Grünland im Westerwald dauerhaft zu schützen, zu erhalten und zu pflegen. Ohne unsere Landwirte verlieren wir den einzigartigen Charakter des Westerwaldes“ (PM)
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