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Nachricht vom 23.03.2021 |
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Wirtschaft |
Trotz Krise die Fachkräfte von morgen gewinnen |
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Corona-Jahrgang verhindern: Mit neuen Strategien, Ausbildungsprämie und Service der Agentur für Arbeit.
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Montabaur. Wie gelingt es mitten in der Corona-Krise, die Fachkräfte der Zukunft zu sichern und Jugendlichen den Start in ein erfolgreiches Berufsleben zu ermöglichen? Diese Frage stand jetzt im Zentrum der bundesweiten Woche der Ausbildung. Auch die Agentur für Arbeit Montabaur ist aktiv dabei, Antworten zu finden und Strategien zu entwickeln, um einen „Corona-Jahrgang“ zu vermeiden. Für die Unternehmen der Region gibt es ein breit gefächertes, kostenloses Unterstützungsangebot.
Ganze Branchen leiden durch die Pandemie unter starken wirtschaftlichen Einbußen; viele Betriebe sehen sich sogar in ihrer Existenz bedroht. „Die aktuelle Situation darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Fachkräftebedarf schon wegen der demografischen Entwicklung ein drängendes Problem bleibt“, sagt Elmar Wagner, Chef der Agentur für Arbeit Montabaur. „Die Krise dauert länger als zunächst erwartet und entsprechend verzögert sich die wirtschaftliche Erholung. Trotzdem gilt es, die Weichen für die Zukunft zu stellen und durch Ausbildung qualifiziertes Personal zu gewinnen.“ Wagners Appell an die Arbeitgeber: „Nutzen Sie alle Möglichkeiten, Nachwuchskräfte zu rekrutieren, zu qualifizieren und an den Betrieb zu binden!“
Persönliche Ansprechpartner haben die Unternehmen im Arbeitgeberservice der Agentur, der auch zu Förderprogrammen und Finanzhilfen berät. Gerade hat das Kabinett auf Vorschlag von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil beschlossen, die im Sommer 2020 auf den Weg gebrachte Ausbildungsprämie zu erweitern. Vorgesehen ist, dass ab Juni auch Unternehmen mit bis zu 499 Mitarbeitern die Prämie bekommen können, wenn sie trotz Corona-bedingter Schwierigkeiten weiter ausbilden. Bisher lag die Höchstgrenze bei 249 Mitarbeitern. Außerdem ist eine Verdoppelung der Prämien für solche Betriebe geplant, die trotz großer wirtschaftlicher Probleme wegen Corona ihre Lehrstellen erhalten oder sogar ausbauen; sie können künftig bis zu 6.000 Euro pro Ausbildungsplatz bekommen. Zudem sollen Zuschüsse an Arbeitgeber fließen, die Lehrlinge von insolventen Betrieben übernehmen.
Im Bereich der Agentur für Arbeit Montabaur, der den Westerwald- und den Rhein-Lahn-Kreis umfasst, haben bislang circa 90 Arbeitgeber von der Prämie profitiert. Etwa 300.000 Euro sind aus diesem staatlichen Fördertopf geflossen. Elmar Wagner freut es besonders, wenn dieses Geld in die jungen Leuten investiert wird. So beschaffte eine Firma Laptops für ihre Azubis.
Schon vor Corona war es nicht leicht, geeignete Auszubildende zu rekrutieren. Das können viele Personalverantwortliche bestätigen. Im Lockdown und den fortdauernden Einschränkungen kamen neue Hürden hinzu: Ausbildungsmessen in Schulen und Hallen wurden abgesagt, Praktika konnten nicht stattfinden, und es war und ist nur schwer möglich, einander persönlich kennenzulernen.
Wie es trotzdem gelingt, die Fachkräfte von morgen zu finden, beweist die Reuscher Tiefbau GmbH. Das Familienunternehmen mit Sitz in Rennerod hat 120 Beschäftigte, legt großen Wert auf eigene Ausbildung und bietet gute Aufstiegschancen. Trotzdem konnte im Jahr 2019 keine Lehrstelle besetzt werden. Eine neue Strategie musste her. „Wir haben an Online-Messen teilgenommen, die sozialen Medien genutzt und dazu auf klassische Werbung wie Flyer gesetzt. Alles unter dem Motto: Komm ins Team!“, berichten Geschäftsführer Marius Reuscher und Ausbildungsbeauftragter Jonas Schmid. Das „Resultat“ sind fünf neue junge Kollegen, die im September 2020 eingestellt wurden: vier angehende Straßenbauer und ein künftiger Baugeräteführer. Alle nutzten die Möglichkeit, in den Betrieb hinein zu schnuppern, bevor der Ausbildungsvertrag unterschrieben wurde.
Nicht zu unterschätzen bei der Azubi- und Mitarbeitergewinnung ist auch eine gute Mund-zu-Mund-Propaganda, über die Interesse geweckt wird - mit Argumenten wie: „Da stimmt das Gesamtpaket!“ Marius Reuscher hofft, dass sich das Image der Tiefbau-Berufe weiter verbessert. „Einen Bauberuf zu erlernen, ohne dass man Spaß am Anpacken hat, ist auch heute noch unmöglich. Aber wir stehen für den Einsatz fortschrittlicher Technik – und so gelingt es uns, den Arbeitsalltag unserer Mitarbeiter nicht nur zu erleichtern, sondern auch spannender zu gestalten.“
Der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur Montabaur unterstützt die Betriebe bei der Besetzung von (Ausbildungs-)Stellen, berät die Personalverantwortlichen und informiert über Fördermöglichkeiten. Das gesamte Angebot ist kostenlos. Interessierte Unternehmen wenden sich an ihre persönlichen Ansprechpartner oder wählen die Telefon-Hotline 0800 4 5555 00. (PM)
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Nachricht vom 23.03.2021 |
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