WW-Kurier |
Ihre Internetzeitung für den Westerwaldkreis |
|
Nachricht vom 27.03.2021 |
|
Region |
Brand Rasselsteingelände: Großeinsatz erfolgreich beendet |
|
Die Ermittlungen zur Brandursache auf dem ehemaligen Rasselsteingelände laufen. Die Ursache ist weiter ungeklärt. Das Feuer breitete sich im Bereich der ehemaligen Rasselstein-Veredelungsanlage aus. Die Halle soll neu aufgebaut werden. |
|
Neuwied. Nach dem Großbrand auf dem ehemaligen Rasselsteingelände, welches die Firma ASAS von ThyssenKrupp erworben hatte, laufen die ersten Ermittlungen zur Brandursache. Die nicht mehr zu nutzenden Hallenbereiche sollen abgerissen und neu aufgebaut werden.
Feuertaufe für neuen Löschroboter
Die Feuerwehr war mit weit mehr als 350 Einsatzkräften über mehrere Stunden im Großeinsatz, wir berichteten. Nach diesem Großschadensereignis dankt der neue Besitzer ASAS allen Einsatzkräften: „Sie haben durch ihren schnellen, professionellen und kompetenten Einsatz weitaus Schlimmeres verhindert“, hieß es von Seiten der vor Ort gewesenen Verantwortlichen von ASAS. Einen erheblichen Anteil an der effektiven Brandbekämpfung hatte der Einsatz eines hochmodernen Löschroboters der Feuerwehr Bonn, der bei diesem Einsatz quasi seine Feuertaufe hatte, wie Neuwieds Wehrleiter Kai Jost mitteilte.
Am Freitagabend gegen 18 Uhr hatten Reinigungskräfte in einer ASAS-Halle eine Rauchentwicklung festgestellt und Alarm ausgelöst. Zu diesem Zeitpunkt wurden keine Demontagearbeiten an der ehemaligen Veredlungsanlage durchgeführt. Beim Eintreffen des ersten Löschzuges der Freiwilligen Feuerwehr Neuwied-Irlich schlugen die Flammen bereits aus dem Hallenbereich der stillgelegten Veredelungsanlage. Die Anlage hatte der ehemalige Eigentümer dort zurückgelassen, sie soll verschrottet werden. „Die Anlage war gereinigt und medienfrei“, betont ASAS-Liegenschaftsverwalter Ibrahim Günel mit Blick auf die Sorgen der Anwohner in Bezug auf die enorme Rauchwolke, die weit über die Grenzen Neuwieds zu sehen war.
Luftmessungen ergaben keine erhöhten Schadstoffkonzentrationen
Aufgrund der großen und weit sichtbaren Rauchsäule war „eine Anfahrt auf Sicht“, wie es in Feuerwehrkreisen heißt, gegeben. Um die Bevölkerung flächendeckend über diesen Großbrand und die dadurch entstandene Rauchwolke zu informieren, wurde über die Warn-App Katwarn, Lautsprecherdurchsagen der Feuerwehr und mittels Rundfunkdurchsagen die Bevölkerung informiert. Die recht stabile Wetterlage und eine nicht häufig wechselnde Windrichtung begünstigten die Prognosen, in welche Richtung die Rauchwolke ziehen würde. Die Warnungen konnten in der Nacht nach durch die Feuerwehr durchgeführten Messungen wieder aufgehoben werden. Nach uns vorliegenden Informationen, nicht zuletzt schon während des Einsatzes, wurden keine erhöhten Schadstoffkonzentrationen während des Einsatzes gemessen.
„Nur dem beeindruckenden und beherzten Einsatz der Rettungskräfte ist es zu verdanken, dass das Feuer nicht auf benachbarte Hallen und das Verwaltungsgebäude übergriff und dass es nicht zu Personenschäden kam“, dankte das Neuwieder ASAS-Management Adem Azak und Fred Häring stellvertretend für alle Beteiligten, Einsatzleiter Kai Jost, seinen Stellvertretern Florian Bauer, Stefan Schneider und Stefan Hahn sowie Kreisfeuerwehrinspekteur Holger Kurz.
Die Einsatzkräfte setzten sich aus Freiwilligen-, Berufs- und Werks-Feuerwehren sowie Polizei, Rettungsdiensten und THW, aus Neuwied, Kreis Neuwied und Nordrhein-Westfalen zusammen.
Eingestürzte Deckenteile erschwerten die Löscharbeiten
Einstürzende Deckenteile hatten zunächst das Eindringen der Rettungskräfte in die brennenden Hallenabschnitte verhindert. Daher kamen neben Drehleitern und dem Gelenkmast der Werksfeuerwehr Andernach ein weiteres Spezialgerät zum Einsatz. So rückten die Feuerwehren aus Bonn und Worms mit sogenannten „Löschrobotern“ an. Mit Hilfe dieser ferngesteuerten Roboter-Fahrzeuge konnte Löschschaum über 35 Meter weit ausgeworfen werden. „Für das Gerät aus Bonn war es der erste Löscheinsatz“, berichtet Einsatzleiter Kai Jost. Vor Ort hatten sich auch Landrat Achim Hallerbach und Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig einen Überblick über den Einsatz verschafft und bedankten sich bei allen eingesetzten Einsatzkräften.
Brand war gegen Mittnacht unter Kontrolle
Gegen Mitternacht gelang es den Feuerwehren, den Großbrand unter Kontrolle zu bringen. Einzelne Brand- und Glutnester mussten noch über den ganzen Samstag hinweg abgelöscht werden, bis gegen 22 Uhr die letzten Einsatzkräfte abrücken konnten und die Brandwache durch Mitarbeiter von ASAS übernommen werden konnte.
Noch in der Brandnacht wurden erste Maßnahmen zum Schutz der Gewässer ergriffen. So wurde in Abstimmung mit der Unteren Wasserbehörde und den Servicebetrieben Neuwied der Hammergraben-Durchfluss unterbrochen, um dafür zu sorgen, dass kein verunreinigtes Wasser in Wied und Rhein gelangt. Am frühen Samstagmorgen begann man damit, das Löschwasser aus den Rückhaltebecken abzupumpen und den oberflächlichen Löschschaum abzusaugen. Zeitgleich konnten am Samstag die ersten Reinigungs- und Sicherungsmaßnahmen der beschädigten Hallenteile in die Wege geleitet werden. Ziel von ASAS ist es, die Hallenteile, die durch den Brand zerstört und nicht mehr saniert werden können, schnellstmöglich zu beseitigen, um einen Wiederaufbau zu ermöglichen. Der entstandene Sachschaden liegt nach ersten Schätzungen im Millionenbereich.
Eingesetzte Kräfte:
Im Einsatz waren Löschzüge der Feuerwehr Neuwied (Stadt Neuwied, Irlich, Feldkirchen, Niederbieber, Oberbieber, Gladbach, Heimbach-Weis, Engers), Gefahrstoffzug des Landkreises Neuwied, verschiedene Feuerwehr-Einheiten aus dem Landkreis Neuwied, Einheiten aus dem Westerwaldkreis, verschiedene Feuerwehr-Einheiten aus dem Landkreis Mayen-Koblenz, Berufsfeuerwehr Koblenz, Berufsfeuerwehr Bonn, Berufsfeuerwehr Trier, Werkfeuerwehr Rasselstein/ Andernach, Werkfeuerwehr Röhm/Worms.
Eckhard Schwabe
|
|
|
|
Nachricht vom 27.03.2021 |
www.ww-kurier.de |
|
|
|
|
|
|