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Nachricht vom 03.04.2021
Region
Nicole nörgelt… über die schwierige Eiersuche in Pandemiezeiten

Tja. Da bin ich wohl umsonst durch den Garten gekrochen und habe nach Eiern gesucht. Mein Körbchen ist leer geblieben. Anscheinend hatte mein Osterhase Ausgangssperre. Oder er hat mich vergessen. Oder ich war nicht brav. Moment, nein, das war der Weihnachtsmann. Aber was für einen Unterschied macht das schon?
Wo hat der Osterhase die Eier versteckt? Nicole hat sich auf die Suche gemacht. (Symbolfoto)Region. Oder habe nur ich den Eindruck, dass in jüngster Zeit der Anteil der Christkindchen und Menschen ohne Eier eklatant zunimmt? Gut, vielleicht hatte ich auch das ein oder andere Gläschen österlichen Eierlikör zu viel. Trotzdem habe ich nicht vor, mir ein Aluhütchen aufzusetzen und mich Parolen grölend heute irgendwo ins Getümmel zu schlagen, nur um mein Ego zu streicheln wie ein bockiges Kind, dem „Muddi“ den Griff ins Bonbonglas verboten hat. Wie lange soll sich denn dieser ganze Wahnsinn mit dem ewigen Hin und Her zwischen Lockdown und Lockerungen noch hinziehen, wenn wir nicht alle mal die Backen zusammenkneifen und es durchziehen?

Klar, wir haben ihn alle, diesen Drang nach Freiheit und einem Stück Normalität, nach Leben und Unbeschwertheit. Aber irgendwann muss eben doch die Vernunft siegen und wir müssen uns eingestehen, dass Trotz und „Ich will“ uns grade nicht weiterbringen. Denn Mut und Rückgrat zu haben, bedeutet nicht, möglichst weit den Mund aufzureißen und zum wütenden Mob zu mutieren, sondern auch mal unangenehme Dinge durchzuziehen, wenn es letztlich nur so weitergehen kann.

Also rennt nur auf zu euren „Querdenker“-Treffen und tauscht alternative Fakten aus, die ihr in den vertrauenswürdigen Ecken des Internets ausgegraben oder euch von geifernden Freigeistern ins Gesicht brüllen lassen habt. Schmeißt eure Masken weg, pfeift auf Abstand und Hygieneregeln, geht feiern und grinst breit ins Gesicht der „Anderen“. Aber bitte unterschreibt vorher, dass ihr auf Impfung und euer Intensivbett verzichtet, damit sich die, die sich jeden Tag in den Krankenhäusern dafür den Buckel krumm schuften, um Leben zu retten, nicht mit euch rumschlagen müssen. Es reicht schon, dass immer wieder Freiwillige in den Impfzentren die Brocken hinwerfen, weil sie die Anfeindungen und Bepöbelungen nicht mehr ertragen können. Hey, wir sterben doch eh alle, die einen früher, die anderen später. Also, was soll’s.

Ich jedenfalls bin nicht lebensmüde, auch wenn das Leben grade eingeschränkter ist, als wir uns das alle wünschen würden. Und was meinen persönlichen Osterhasen angeht: Der hat mich doch nicht vergessen und doch noch ein Körbchen vor meiner Tür positioniert. Ich musste nicht mal danach suchen. Und so kann ich aus ganzem Herzen auch manchen Mitmenschen wünschen, dass sie ihre Eier möglichst bald und unkompliziert wiederfinden mögen.

In diesem Sinne, bleiben Sie gesund!
Ihre Nicole
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