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Nachricht vom 05.11.2010 |
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Region |
Flachsanbau im Film dokumentiert |
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Im Frühjahr des vergangenen Jahres wurde auf Initiative von Christine Klein, der Vorsitzenden des Museumsvereins Westerburg, damit begonnen, das Projekt „Vom Leinsamen zum Leinen“ in die Tat umzusetzen. Nun erschien ein Film, der die aufwendige Arbeit von der Aussaat über die Ernte bis hin zum Webstuhl dokumentiert. |
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Westerburg. Erleichtert und zufrieden trafen sich nun die Initiatoren und Mitwirkenden des Projektes im Trachtenmuseum, um die DVD „Vom Leinsamen zum Leinen“ zu präsentieren. Von der Aussaat des Flachses über die Ernte bis hin zur Arbeit am Webstuhl informiert der 16-minütige Film alle Arbeitsschritte in farbenprächtigen Bildern und gibt dem Zuschauer so einen Einblick in die mühevolle Arbeit, die in früheren Jahrhunderten für die Bauern zum Alltag gehörte. Ihre Liebe zu alten Sachen aus Leinen ließ bei Christine Klein über die Jahre hin den Wunsch wachsen, auch in der heutigen Zeit selbst Lein (bekannt als Flachs) zu ziehen. „Während meiner Kindheit in Siebenbürgen half ich meinen Eltern bei dieser Arbeit“, erzählt die heute 73-Jährige. Geeignete Mitstreiter fand sie zum einen in den eigenen Reihen, beim Museumsverein Westerburg, sowie bei den Mitgliedern des Vereins 'Schutz einheimischer Natur' (SEN) aus Rothenbach, der unter dem Vorsitz von Klaus Huber steht. Ulla Strojansek ist es zu verdanken, dass der Kontakt zu dem Rothenbacher Landwirt Gisbert Menges entstand. Dieser erklärte sich spontan dazu bereit, einen entsprechenden Acker zur Verfügung zu stellen und zu bearbeiten. Auch einen geeigneten Filmer brauchte das mittlerweile entstandene Team nicht lange zu suchen. Fritz Kümmel aus Brandscheid, der bereits viele Preise (auch international) erhalten hat, konnte für die fachmännische Dokumentation gewonnen werden. In den 16-minütigen Film, der auf 16:9 gedreht wurde, investierte Kümmel für Aufnahme, Schnitt und Vertonung unzählige Stunden.
Viele fleißige Helfer
„Wir waren überrascht und begeistert, dass sich so viele Leute und vor allem auch Jugendliche für unsere Arbeit interessierten und tatkräftig mit anpackten“, freut sich Christine Klein, der die Kultur- und Brauchtumspflege sehr am Herzen liegt. Bereits die Aussaat am 25. April 2009 lockte viele Zuschauer an den Acker in Rothenbach. Darunter auch der zwölfjährige Lukas Hoffmann, der, ebenso wie seine Freunde, die Erzählungen der Senioren aufmerksam verfolgte und schließlich mit Begeisterung bei der Sache war. Klar, dass er auch 75 Tage später, als der Flachs in Blüte stand, und weitere 75 Tage später bei der Ernte, wieder mit von der Partie war. Im Anschluss an die Tauröste und dem Auswaschen wurde der Flachs zu Hausten (Zelte) zum Trocknen aufgestellt. Nach dem Brechen ging's weiter zum Spinnen und schließlich an den Webstuhl. Den Abschluss bildete das Bleichen der gewebten Leinen. An den vielen im Trachtenmuseum ausgestellten Stücken ist das Fertigungsjahr anhand der Stickerei erkennbar. Kostbarkeiten – die Generationen überdauern und die eigentlich selbst Geschichten erzählen könnten. Parallel zum Film entstand ein Schriftstück, in welchem Christine Klein ausführlich die Hintergründe und den Weg vom „Leinsamen zum Leinen“ beschreibt. Illustriert mit zahlreichen Fotos, die Hans Joachim Baumgart beisteuerte, interessantes (Begleit-)Heft. (upr)
Die DVD ist zum Unkostenbeitrag in Höhe von 15 Euro erhältlich in Westerburg im Trachten-museum, Neustraße 40, bei Christine Klein (Tel. 02663/8854) und Hans Joachim Baumgart (Tel. 02663/3643). In Rothenbach bei Klaus Huber (Tel. 02663/7246) und Gisbert Menges (Tel. 02663/6591). In Brandscheid bei Fritz Kümmel (Tel. 02663/6130). |
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Nachricht vom 05.11.2010 |
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