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Nachricht vom 26.04.2021 |
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Wirtschaft |
IHK-Beirat: Strukturelle Schäden in Wirtschaft durch langen Lockdown |
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Wie nicht anders zu erwarten, standen bei der traditionellen Frühjahrssitzung des regionalen IHK-Beirats die Pandemie-Auswirkungen auf die hiesige Wirtschaft im Mittelpunkt. Fazit: Fehlende Perspektive lässt Frustration wachsen. |
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Montabaur. Das Unternehmer/innen-Gremium der IHK-Regionalgeschäftsstelle setzt sich aus 18 Vertreterinnen und Vertretern aller Wirtschaftsbereiche des Rhein-Lahn-Kreises und des Westerwaldkreises zusammen und tagt in der Regel zweimal im Jahr.
Manchen Industrie- und Dienstleistungsbereichen gehe es recht gut, der Bau-Bereich boome, Software-Entwickler könnten sich wegen der beschleunigten Digitalisierungsanforderungen vor Aufträgen kaum noch retten. Gleichwohl nehme die Zahl der Sektoren, denen aufgrund der Dauer des Lockdowns massive strukturelle Schäden drohten, zu. „Hier geht es nicht mehr nur um einzelne Betriebe, deren Existenz in Gefahr ist. Ganze Wirtschaftsbereiche kämpfen ums Überleben!“, so die Beiräte in der digitalen Sitzung. Wenn es keine Perspektive gebe, falle es mit anhaltendem Lockdown immer schwerer, auf etwas hinzuarbeiten – zumal trotz der Finanzhilfen vielen das Geld ausgehe.
Die Überbrückungshilfe III beziehe sich im Wesentlichen nur auf die betrieblichen Kosten. Für Unternehmerinnen und Unternehmer, die ihren Lebensunterhalt aus dem Ertrag bestritten, der nach wie vor nicht erwirtschaftet werden könne, sei das nicht hilfreich. Davon besonders betroffen seien der Facheinzelhandel – hier vor allem die Textilbranche –, Hotellerie, Gastronomie und Tourismuswirtschaft, die Veranstaltungs- beziehungsweise Eventbranche sowie der Messebau. Die Hilfsprogramme würden immer komplizierter, bürokratischer und bei der Bearbeitung der Anträge gehe es zu langsam voran. Teilweise berichten Unternehmen davon, dass es bis zur Auszahlung der Hilfsgelder 40 Tage dauere.
Die Pandemie könne zu einer Einschränkung der wirtschaftlichen Vielfalt, einer Angebotsverkleinerung, der Reduktion des Arbeits- und Ausbildungsmarktes und in letzter Konsequenz der Gefahr einer Standortschwächung führen. Hinzu käme ein auf allen politischen Ebenen und über alle Parteien hinweg spürbar wachsendes Misstrauen gegenüber der Wirtschaft. Das hänge wahrscheinlich damit zusammen, dass die Vertreter der Unternehmen in den Gesprächen mit der Politik und der Verwaltung den Finger regelmäßig in die Wunde legten. So sei das von der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz erarbeitete Impf- und Testkonzept zwar in den Medien sehr präsent gewesen, doch seitens der Landespolitik bis dato eher zurückhaltend aufgenommen worden. „Auf bundespolitischer Ebene wird versucht, von den eigenen Versäumnissen nach dem Prinzip ‚Angriff ist die beste Verteidigung‘ abzulenken. Nur so kann man die haltlosen Vorwürfe der Politik Richtung Unternehmen in Sachen ‚Testen‘ interpretieren!“, so die Beiräte.
Der Austausch der Erfahrungen mit Home-Office-Lösungen oder mobiles Arbeiten stand ebenfalls auf der Tagesordnung. Home-Office sei vielfach eine gute Alternative, um Hygienekonzepte mit den erforderlichen Abstandsregeln in Unternehmen zu realisieren. Das könne aber nicht überall umgesetzt werden – vor allem nicht im Produktions-, Wartungs- und Bau- und Montagebereich sowie Lebensmitteleinzelhandel mit direktem Kundenkontakt. Zudem sei festzustellen, dass den Mitarbeiter/innen mehr und mehr der direkte persönliche Kontakt untereinander, der soziale Austausch im Arbeitsalltag fehle. „Deutlich geworden ist aber auch, dass unsere jahrelangen Forderungen hinsichtlich des Ausbaus der digitalen Infrastruktur auch und vor allem im ländlichen Raum mehr als nur berechtigt waren und bleiben!“, so der IHK-Beirat abschließend. (PM)
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Nachricht vom 26.04.2021 |
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