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Nachricht vom 15.05.2021 |
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Kultur |
Buchtipp: Lockdown Luck Down“ von Matthias Engelhardt |
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Alternativer Titel: „Rocking the Corona-Apocalypse. Ein humoristischer Pandemie-Roman.“ Der Autor ist Theater- und Medienwissenschaftler, gestaltet eigene Literaturprogramme, entwickelt Stadtrallyes und betreut in Nürnberg das Fantasy Filmfest und schreibt für das Filmmagazin Deadline. |
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Dierdorf/Nürnberg. Seine Leidenschaft für harte Rockmusik lebt er als Moderator bei Rockin‘ Radio aus sowie - normalerweise - in den ersten Reihen von Konzerten und Festivals. Genau wie sein Alter Ego und Protagonist „Metal Mike“, der die „Rocking Radio Midnight Show mit dem Besten in Sachen Rock“ live moderiert und der im Januar 2020 wie so viele Europäer dachte: „Eine ganze Stadt unter Quarantäne zu stellen - das geht auch nur in einem Staat wie China.“
Die Geschichte spielt innerhalb von vier Wochen im März und April 2020 während der ersten strengen Ausgangsbeschränkung. Kapitelzitate und der Corona-Newsticker am Fuß jeder Seite entsprechen tatsächlichen Begebenheiten. Die Begleiterscheinungen der Pandemie: Jagd nach Toilettenpapier, Begrenzung der Personenzahl im Laden, Querdenker, Corona-Leugner, Balkonkonzerte, Zutritt verweigernde schrankformatige Security-Männer, überlastetes Pflegepersonal und Arbeit im Homeoffice beziehungsweise Kurzarbeit spielen auch für den sympathisch chaotischen Mike eine nervige Rolle.
Die Hauptrolle in der Kriminalhandlung spielt eindeutig Heavy Metal-Fan Mike, der auf dem Heimweg vom Sender in der Hecke des Volksparks ein tätowiertes Mitglied eines Motorradclubs ohne Kopf findet. Und am folgenden Tag noch einen. Dadurch sucht Kriminalhauptkommissar Salomanski misstrauisch nach Mikes Verbindung zur Rocker- und Drogenszene. Bei der dritten Leiche bringt seine Zivilcourage Mike in eine vertrackte Situation.
Dann springt die Corona-Apokalypse durch den Tod seines Freundes Mike persönlich an und die Bekanntschaft mit einem skurrilen Weltuntergangsprediger mit Aluminiumtrichter auf dem Kopf, Gasmaske im Gesicht und panischer Angst vor denen da oben, die alles von ganz langer Hand geplant haben, erweist sich als folgenschwer.
Unter seinem metallischen Schutzpanzer verbirgt der eisenharte Mike ein zartschmelzendes Herz, das wild für Krankenschwester Bonnie schlägt. Aber mit journalistischem Übereifer zerhäckselt er die romantische Beziehung. Das passt zu seiner grundsätzlichen Ablehnung des üblichen kitschigen Erzählmusters in Büchern: „eine spektakuläre Schießerei, die Guten triumphierten über die Bösen, und völlig aus dem Nichts mischten plötzlich Außerirdische mit. Zu guter Letzt bekam der Held der Geschichte auch noch seine Herzensdame.“
Da der Autor sowohl über Selbstironie und Schlagfertigkeit als auch über profunde Kennnisse der Musik-, Film- und Literaturszene verfügt, ist die Lektüre sowohl unterhaltsam wie lehrreich. Im Anhang finden sich als Bonus-Material „Metal Mike’s Corona-Playlist“, „Michael Ritters Programmkino“, „Michael Ritters Lektüreliste“ und eine Chronologie der Corona-Krise 2020.
Matthias Engelhardt ist es in seinem Debütroman tatsächlich gelungen, zu dem überstrapazierten Thema Corona ein Buch zu verfassen, das lustig und spannend zugleich ist. Mit Witz und Spaß facettenreich an die Sache heranzugehen, ist offenbar eine nachahmenswerte Option: Lektüre empfohlen!
Das Buch ist erschienen im Verlag „tredition“, ISBN 978-3-347-25870-9 (Paperback), ISBN 978-3-347-25871-6 (Hardcover) und ISBN 978-3-347-25872-3 (E-Book). (htv)
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Nachricht vom 15.05.2021 |
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