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Nachricht vom 19.06.2021 |
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Politik |
CDU-Impulse: Bei Corona-Impfungen auf einem guten Weg |
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Die Abläufe beim Landesimpfzentrum Westerwald in Hachenburg sowie den Haus- und Betriebsärzten haben sich zwischenzeitlich bewährt und laufen gut, lediglich der Umfang der zur Verfügung stehenden Impfdosen ist teilweise schwer kalkulierbar. |
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Montabaur. Das ist das Resultat der „Zwischenbilanz zu den Corona-Impfungen im Westerwaldkreis“. Mit diesem Thema setzte die CDU-Kreistagsfraktion ihre als Videokonferenz durchgeführte Reihe „Impulse digital“ fort.
Zu Beginn machte CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel deutlich, dass die Christdemokraten im Westerwaldkreis für den bisherigen Einsatz aller Beteiligten sehr dankbar sind. „Wir möchten allerdings die Erfahrungen aus den letzten Wochen und Monaten gerne näher kennenlernen und für künftige Entscheidungen nutzen. Ferner sind wir an Einschätzungen interessiert, wie sich die Schutzimpfungen in den nächsten Wochen unter Beteiligung der Haus-, Betriebs- und Fachärzte sowie dem Fortbestehen des Landesimpfzentrums weiter entwickeln werden.“
Gute Arbeit im Impfzentrum
Der stellvertretende organisatorische Leiter des Landesimpfzentrums Westerwald in Hachenburg, Jörg Wörsdörfer, berichtete von teilweise turbulenten zurückliegenden Monaten beim Aufbau und Betrieb der Einrichtung. An sieben Tagen in der Woche versehen insgesamt circa 50 Mitarbeitende dort ihren Dienst. Die Prio-Gruppen 1 und 2 seien zwischenzeitlich weitgehend geimpft. Durchschnittlich werden täglich circa 850 bis 900 Personen geimpft. Personen, die bereits geimpft seien und den Termin in Hachenburg nicht mehr benötigten, rief Jörg Wörsdörfer dazu auf, den Termin auch zu stornieren. Um Impfdosen nicht verfallen zu lassen, seinen zwischenzeitlich allein vier Personen damit beschäftigt Impfwillige aus den Wartelisten über kurzfristige Impfmöglichkeiten zu informieren.
Engagiertes Mitwirken der Ärzteschaft
Hausarzt Dr. Klaus Fischer (Ransbach-Baumbach) reflektierte die Erfahrungen aus seiner Praxis, aus seiner Tätigkeit im mobilen Impfteam sowie als Betriebsarzt. Praxishelfer/innen seien oft unfreundlich behandelt worden und kleine Betriebe würden bei der Impfdosenzuteilung kaum berücksichtigt. Die Hausärzte hätten der Impfkampagne einen deutlichen Schub verliehen. Nach der Zweitimpfung stehe eine Auffrischungsimpfung frühestens ab Januar 2022 an. Diese werde wohl durch die Hausärzte erledigt und sei vom Umfang her dann auch gut zu bewältigen.
Aus seiner Tätigkeit in der eigenen Praxis und dem Einsatz im Landesimpfzentrum berichtete Hausarzt Dr. Frank Grieß (Hachenburg). Als Hausarzt kümmere er sich momentan um Patienten der Prio-Gruppe 2, die noch nicht geimpft sind. Bei den Jugendlichen im Alter von 12 bis 16 Jahren sollte die Empfehlung der Ständigen Impfkommission Beachtung finden, dass zunächst nur Vorerkrankte geimpft werden sollten.
Politik dankt für gemeinschaftliche Anstrengungen
Wahlkreisabgeordneter und CDU-Kreisvorsitzender Dr. Andreas Nick MdB ordnete bisher Erreichtes und künftige Zielsetzungen ein. Forschern und Unternehmen sei für ihre Leistungen bei der Impfstoffentwicklung und bei der Produktion Dank zu sagen. „Der Zeitplan der Gesundheitspolitiker mit dem Erreichen der Herdenimmunität im dritten Quartal erscheint erreichbar. Wenig hilfreich war das Schwarze-Peter-Spiel zwischen Bund und Ländern. Hier wurden und werden Erwartungshaltungen geweckt, die bei realistischer Betrachtung nicht zu halten waren.“ Angesichts der grenzüberschreitenden Gefährdungslage sei auch die EU-weite Beschaffung der Impfdosen richtig. In einer Rückschau seien Optimierungsmöglichkeiten für die Zukunft aufzuzeigen.
Keine eindeutigen Stellungnahmen kommen laut MdL Jenny Groß von Seiten des Landes zur Betriebsdauer der Landesimpfzentren, hier solle offenbar über die Köpfe der Landkreise hinweg entschieden werden. Auch zum weiteren Bestand der Testzentren werde keine Aussage getroffen.
Landrat Achim Schwickert sieht die gemeinsame Arbeit von Landesimpfzentrum sowie Haus-, Fach- und Betriebsärzten im Westerwaldkreis auf einem guten Weg. Angesichts der noch nicht ausreichenden Zahl an Impfdosen betrachtet er den völligen Verzicht auf eine Priorisierung für nicht angemessen. Er hält es für wichtig die Vorsichtsmaßnahmen weiter zu beachten. Die bestehenden Einschränkungen führten gleichzeitig zu einer erhöhten Impfbereitschaft, dies sei im Interesse der Gemeinschaft auch wünschenswert.
Eine pragmatische Lösung hat das Gesundheitsamt, so Landrat Achim Schwickert, bei positiv in der Schule getesteten Grundschulkindern gefunden. Diese werden unmittelbar durch das Gesundheitsamt nochmals schnellgetestet und in einem PCR-Test auf eine mögliche COVID 19 - Infektion geprüft. Gegebenenfalls kann dann auch direkt über Quarantänemaßnahmen entschieden werden.
Der im Landesimpfzentrum eingesetzte Allgemeinarzt Dr. Hans Bell (Mündersbach) hält es für notwendig, mit gezielten Aktivitäten bei Menschen mit Migrationshintergrund für die Covid 19 – Schutzimpfungen zu werben.
CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel dankte abschließend allen Teilnehmer/innen für die vielfältigen Informationen. Einen besonderen Dank richtete Krempel an die heimischen Medien, die sachorientiert Informationen zu COVID 19 im Westerwaldkreis gesammelt und weitervermittelt haben. Er drückte die Hoffnung aus, dass „die Westerwälder den Sommer aufgrund des engagierten Einsatzes aller Beteiligten auch gut genießen können.“ (PM)
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Nachricht vom 19.06.2021 |
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