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Nachricht vom 21.06.2021
Politik
Nisterquelle wird renaturiert
In der Gemarkung Willingen entspringt die „Große Nister“. Leider ist die vorhandene Quellfassung sowohl aus technischen als auch aus optischen und ökologischen Gesichtspunkten in ihrer jetzigen Form mehr als sanierungsbedürftig.
(V.l.n.r.) Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rennerod Gerrit Müller (Rennerod), Ortsbürgermeister Klaus Wehr (Willingen), Bauleiter Bruno Ludwig und Jochen Reuscher (beide Firma Reuscher), Christian Hachenberg (Planeo Ingenieure), Stephan Reeh (technischer Werkleiter). Foto: M.WenzelWillingen. Die Ortsgemeinde Willingen und die Verbandsgemeinde Rennerod hatten sich zunächst entschlossen, die Quellfassung zur erneuern. Nach Rücksprache mit den zuständigen Wasserbehörden wurde dann jedoch die Erkenntnis gewonnen, dass hier größere Baumaßnahmen erforderlich sind und zusätzlich zur Quellfassung auch der erste Teilabschnitt des für den Westerwald prägenden Gewässers auf einer Länge von rund 270 Metern wieder einen naturnahen Verlauf und eine natürliche Vegetation erhalten soll.

Seitens der Ortsgemeinde wurde ein 20 Meter breiter Streifen des oberhalb der Quellfassung liegenden Grundstückes erworben, um die Neugestaltung der Quelle zu ermöglichen. Zudem soll im Zuge der Neugestaltung zusätzliches Wasser aus tiefer liegenden Schichten generiert werden.

Die Verbandsgemeinde Rennerod verbessert schon seit geraumer Zeit den Gewässerzustand, zum Beispiel durch Rückbau von Wehren und den Erhalt von Uferbepflanzung zur Beschattung des Gewässers. Seitens der Verbandsgemeindewerke Rennerod wurde durch Maßnahmen an den Kläranlagen der Eintrag von Nähstoffen deutlich reduziert.

Bürgermeister Gerrit Müller betont: „Der Gewässerschutz ist uns ein Herzensanliegen. Mit der Nisterquelle wird ein Stück Heimat im oberen Westerwald nun glücklicherweise in den schönen Zustand gebracht, der ihm angemessen ist.“

Die Gesamtkosten der Maßnahme ohne Grunderwerb werden derzeit mit circa 300.000 Euro beziffert, wovon vom Land Rheinland-Pfalz rund 210.000 Euro als Zuschuss beigesteuert werden. Diese großzügige Förderung war nur möglich, weil die Nister zu den Schwerpunktgewässern in Rheinland-Pfalz gehört. Im Bereich Hachenburg sind zum Beispiel die letzten Flussperlmuscheln rechtsrheinisch in Rheinland-Pfalz vorhanden.

Die „Große Nister“ ist nicht nur Bestandteil des Wappens der Gemeinde Willingen und ortsbildprägend in weiteren Gemeinden des Westerwaldes. Die Nisterquelle ist zudem Startpunkt des beliebten und stark frequentierten „Nister-Radwegs“, der von hier ausgehend über circa 70 Kilometer dem Lauf der Nister bis nach Nisterbrück beziehungsweise Wissen (Sieg) folgt. Ein schön gestalteter Bereich mit Sitzgelegenheiten und Infotafel soll den Quellbereich künftig aufwerten und zum Verweilen einladen. (PM)
     
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