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Nachricht vom 13.07.2021
Kultur
Die @coustischen-Sommerabende begeisterten 600 Zuhörer
Drei Open-Air-Konzerte in Folge – ohne Regenschirm und Regencapes – haben die Fans von der vierköpfigen Band @coustics im Stöffel-Park genießen können. Es war wie ein Wunder nach so langer Zeit „Corona-Gefangenschaft“ und inmitten von Tiefdruckgebieten.
Band @coustics im Stöffel-Park. Fotos: Tatjana Steindorf Enspel. Wer am letzten Konzertabend zum Parken Richtung Basaltbühne kurz vor Beginn des Konzerts hochfuhr, sah Autos über Autos. Beim Aussteigen: Stille. An der Kasse: einige Mitarbeiterinnen des Stöffel-Parks, sonst keiner. Beim Blick in das ehemalige Silo, das heutzutage mit Gabionensitzreihen gefüllt ist: an die 200 Menschen, die ruhig und erwartungsvoll auf die vier Musiker warteten. Es war fast unwirklich. Es war wie im Traum.

Ein gut aufgelegtes „Sugar Baby Love“ eröffnet den Konzertabend. Und obwohl die vier Männer wenig geprobt haben, sind sie doch ganz die alten. (Schließlich sind sie hier seit rund zehn Jahren der Hit!) Immer wieder schraubt sich die Stimme von Bernd Gudernatsch, der die Cajon und Hi-Hat bearbeitet, in die Höhe – und der Rest betätigt sich auch mal als Backgroundchor, der ihn voller Elan mit so etwas wie „Bob-Shu-waddy" unterstützt. Das wirkt bei den vieren so witzig wie gut, sehr erfrischend und mit einem Augenzwinkern dargeboten. Also typisch @coustics. Sie interpretieren Songs oft um und geben ihnen einen neuen Charakter. „The promise you made“ wird entstaubt und etwas Disco-Glimmer der 1980er-Jahre fällt dabei auch zu Boden. So manche Liedbotschaften werden ernster und aufrichtiger bei @coustics, dafür werden unterhaltende Songs spaßiger – wie bei „Capri-Fischer“, bei dem der vierstimmige Abschluss „Vergiss mich nie“ so süß-schmerzlich ist wie Sahne Toffees an Karies.

Bruno Köttings Stimme ist wunderbar („Ride like the wind“). Er spielt Gitarre, nimmt aber oft das Akkordeon zur Hand, etwa bei „I will follow you“. Hinreißend interpretieren die Musiker etwa „Fernando“ (ABBA) oder „Patience“. Medleys wie von der Münchener Freiheit oder den Bee Gees sind mit im Programm. Ihr überzeugendes „Bohemian Rhapsody“ bekommt stehende Ovationen. Timo Jaschewski (Bass) ist neu in der Gruppe. Er macht seine Sache gut – und zeigt auch, dass er singen kann.

Zwischendurch erzählt Bernd vom Älterwerden, verliert dabei völlig die Zeitkontrolle – mal ist er ein Kinder der 50-er-Jahre, mal der 80-er – und rätselt über die Erscheinungsjahre von Liedern herum, um immer wieder Kommentare von dem aufgekratzten und ebenfalls bestens gelaunten Eddi Stinner zu ernten. Letzterer übersetzt den Titel „Catch and release“ in „Knetsch dat Marlies“. Und wenn Eddi zwischendurch zur Wasserflasche greift, kommt Bernds Kommentar: „Lass dir ruhig Zeit, die Leute genießen jede Bewegung von dir.“ Es gibt viele Gründe zu grinsen und zu lachen an dem Abend, mitzusingen oder sitzend mitzutanzen, etwa bei „Let’s go do the hop“.

Eddi macht sich nicht nur beliebt, wenn er die Gitarre oder die Trompete zückt, denn er hat eine unwiderstehliche raue, tiefe Stimme. „Ring of fire“ wird durch ihn genial, aber auch für Smokie-Songs ist er der Mann.

Gemeinsam können die @coustics sogar einige Hörgewohnheiten sprengen. Vicky Leandros geht nicht? Ihr „Ich liebe das Leben“, das nach rund drei Stunden das Programm beendet, könnte dennoch jetzt manchem zur Offenbarung werden. Und wenn nicht, auch gut: Denn es gibt ja reichlich andere Lieder zum Liebhaben.

„Ihr habt uns vielleicht viel mehr Freude gemacht als wir euch“, bedankt sich Bernd Gudernatsch für die @coustics bei dem begeistert applaudierenden Publikum.

Eventservice DD - Die Idee hatte am Abend für den Imbiss gesorgt. Die Tontechnik übernahm Nico Brandenburger, für das Licht war Sebastian Pauschert verantwortlich.

Das Stöffel-Park-Team freute sich mit über das Konzert – und dass alle Arbeit mit dem Verschieben der Konzerttermine vom Dezember in den Sommer (unter Angabe der Wunschtermine und der Kontaktdaten) geglückt war. Und Geschäftsführer Martin Rudolph begrüßte nicht nur liebend gerne die Gäste, sondern er versäumte es auch nicht, einen kleinen, krakenähnlichen Weihnachtsbaum als Bühnendeko beizusteuern.

Tickets für die Weihnachtskonzerte
Der Vorverkauf hat schon heftig begonnen: In diesem Jahr werden die beliebten Weihnachtskonzerte von den @coustics gleich sechs Mal an zwei Wochenenden stattfinden: am 3., 4., 5. und am 10., November und 12. Dezember 2021. Wer Karten möchte, der schreibt eine E-Mail mit der genauen Anzahl der gewünschten Karten und den Kontaktdaten aller Personen (Vor- und Zuname, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse) an info@stoeffelpark.de. Fehlen Daten, ist die Bestellung ungültig. (Tatjana Steindorf)
 
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