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Nachricht vom 14.07.2021
Region
Wie geht es weiter auf der B 414?
Nachdem die Brücke über die B414 zwischen Hachenburg und Nister fertiggestellt wurde, geht das Bauprojekt auf der Umgehungsstraße in die nächste Phase. Zwischen Ende 2021 und Anfang 2022 wird das gerade Teilstück ab Schneidmühle unter der neuen Brücke durch bis zum Dickenbaum dreispurig ausgebaut.
Hendrik Hering auf der neuen Brücke über der B414, die bald dreispurig ausgebaut wird. (Foto: Thomas Sonnenschein)
Hachenburg. Das gerade Teilstück ab der Schneidmühle in Richtung Nister wird spätestens ab kommendem Jahr auf einer Länge von knapp zwei Kilometern dreispurig ausgebaut. Dazu wird in Richtung Herborn ein Fahrstreifen auf 900 Metern hinzukommen und in der Gegenrichtung auf 800 Metern.

Planung und Bauauftragsvergabe erfolgt durch das Land, insbesondere den Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Diez, die Finanzierung in Höhe von 3,8 Millionen Euro kommt vom Bund. „Die Brücke zwischen Hachenburg und Nister ist von vorneherein breiter geworden, als die ursprüngliche Brücke, damit die B 414 dreispurig darunter her laufen kann.“ betonte der SPD-Abgeordnete Hendrik Hering.

Hering setzte sich als ehemaliger Verkehrsminister sehr aktiv für die Mobilität im Westerwald und damit auch für eine schnelle Verbindung zwischen Hennef und Herborn ein. Vor Jahrzehnten schon wurde der Bau einer Westerwaldautobahn nach zähem Ringen abgelehnt. Heute, bei stetig steigendem Verkehrsaufkommen ist die Mobilität auch aufgrund des Schwerlastanteils auf den Straßen oft eingeschränkt. Die Verkehrsanbindung des Westerwaldes an die ihn umgebenden Autobahnen wird deshalb nach und nach ausgebaut, um das Landleben auch in Zukunft attraktiv zu machen.

„Es geht immer nur Stück für Stück“, sagt Lutz Nink, Leiter des LBM Diez, „Wir können ja nicht den gesamten Verkehr auf Jahre dicht machen, das geht nicht.“ Der LBM ist in seiner Planung bemüht, während der Bauzeit die Strecke weitestgehend wenigstens einspurig passierbar zu lassen und eine Vollsperrung so kurz wie möglich zu halten. Auch sollen die provisorisch errichteten Zufahrten, die sich schon beim Bau der Brücke zwischen Hachenburg und Nister bewährt haben, wieder aktiviert werden.

Dennoch wird die Passage spätestens ab 2022 zu einem Nadelöhr werden, den Ortskundige zu Stoßzeiten besser umfahren. Eine Verkehrszählung errechnete einen Mittelwert von rund 11.500 Fahrzeugen pro Tag mit einem Schwerlastanteil von 12 Prozent. Tendenz steigend. Die tatsächliche Anzahl ist punktuell entsprechend höher.

Im Zuge des dreispurigen Ausbaus wird auch die Brücke über die Nister saniert und für drei Fahrspuren verbreitert. Die Kosten hierfür liegen laut Nink bei rund sechs Millionen Euro. Die Bauzeit wird sich somit wieder in die Länge ziehen.
Doch der größte Umgestaltungsposten steht erst noch bevor: Der große Kreisel zwischen der B414 und B413 nebst Zufahrt nach Hachenburg wird - so wie er jetzt ist - komplett verschwinden. An seiner Stelle wird die Zufahrt nach Hachenburg gemäß Fachjargon höhenfrei gestaltet.

Im Klartext bedeutet dies, dass die B414 ohne Kreisverkehr durchgängig befahrbar ist und eine Ausfahrt auf einen externen großen Kreisel führt, der dann die Zufahrten zum neuen Krankenhaus ebenso wie die Zufahrten nach Marienstatt und Müschenbach, als auch über eine Brücke nach Hachenburg beinhaltet. Bei dieser Maßnahme soll ebenso der Bahnübergang in Richtung Hachenburg überbrückt werden. Ein vergleichbares Konzept findet sich an der Schnittstelle zwischen der B 255 nach Montabaur und der B 8 über Freilingen nach Altenkirchen. Ähnlich wird es dann auch bei Hachenburg werden. Die Studien zu dem Projekt sind bereits abgeschlossen und die konkreten Planungen beginnen im nächsten Jahr. Der Baubeginn wird also nur noch wenige Jahre auf sich warten lassen.
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