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Nachricht vom 26.08.2021
Kultur
In Westerburg wurde Boogie Woogie gespielt und getanzt
Musikalische Zeitreise: In der rustikalen Atmosphäre des Lokschuppens in Westerburg durften die Besucher ein unterhaltsames Konzert erleben. Passend zur positiven Stimmung trug auch noch zusätzlich das ideale Konzertwetter bei.
Papas Finest Boogie Band in Westerburg (Alle Fotos: Wolfgang Rabsch)Westerburg. Im Lokschuppen des Erlebnisbahnhofs in Westerburg fand eine Veranstaltung statt, die sicherlich einigen Masseuren und Therapeuten Kundschaft gekostet haben könnte. Warum? Die Frankfurter „Papas Finest Boogie Woogie Band“ nahm das begeisterte Publikum mit auf eine Reise in eine andere Zeit. Im Publikum befanden sich überwiegend Grauschläfen beiderlei Geschlechts, sozusagen Ü60, die aber bewiesen, dass sie keine Angst vor Bewegungen haben.

Als die Band loslegte, begann zunächst unter den Tischen ein Wippen mit den Füßen, die Bewegungen wanderten dann langsam nach oben, und endeten im rhythmischen Zucken mit den Schultern und Schütteln mit dem Kopf Kurzum, die Musik der Band ließ die Besucher all ihre Wehwehchen vergessen, weil sie von der Musik mitgerissen wurden.

Hit auf Hit begeisterte das Publikum
Johannes Schmidt, der rührige Organisator von der Verbandsgemeinde Westerburg, begrüßte die Besucher und freute sich spürbar über die erste Veranstaltung, die aus gegebenen Anlass nach eineinhalb Jahren wieder am Lokschuppen stattfinden konnte. Ja, dann war es so weit: Die Stars des Abends, Papas Finest Boogie Woogie Band, betrat die Bühne und legte sofort mit einem Höllentempo los.

Mit der Eigenkomposition „We are the Boogie Woogie Band“ stellten die Jungs sich vor, doch dann folgten Schlag auf Schlag ein Klassiker nach dem anderen: Die Hits von Fats Domino, die jeder kennt, „Jambalaya“, „Hello Josefine“, I´m walking“, „Ain´t that shame“ und „Blueberry Hill“, von Bill Haley „Shake, Rattle and Roll“, auch die Interpretation von „All shook up“ von Elvis „The Pelvis“ Presley begeisterte restlos.

Papas Finest Boogie Band wagte sich auch an Songs heran, die normal nicht viel mit Boogie Woogie zu tun haben: „Gigolo“ aus den 20-er Jahren, oder „Buona Sera“, im Original eher ein Tango, gefielen durch sehr eigenwillige Interpretation, die beim Publikum bestens ankamen, und mit viel Beifall belohnt wurden.

Nach mehr als zwei Stunden Konzert durften sich die nassgeschwitzten, aber überglücklichen Musiker von der Bühne verabschieden, versehen mit reichlich Applaus im Gepäck. Die Spielfreude der Musiker war verständlich, denn auch für sie war es erst der zweite Auftritt nach Beendigung des Lockdowns.

Die einzelnen Musiker der Band sind auf ihrer Homepage zutreffend beschrieben: Frank Spannaus am Boogie Boogie-Piano, Volker Picard am Kontrabass und mit bluesigem Sologesang, Holger "Schlomo" Schütz am Schlagzeug und Tenorsaxophonist Matthias Rüdiger.

Bewirtet wurden die Gäste von den Westerwälder Eisenbahnfreunden, die am 5. September auf dem Gelände am Erlebnisbahnhof den Modellbahntag mit Ausstellung und 150 Meter Modellbahnbörse veranstalten.

Was ist Boogie Woogie?
Ganz einfach erklärt ist es eine Mischung aus Jazz, Dixie, Swing, Twist und Rock. Natürlich ist dieses Genre in den USA entstanden, kam aber sehr schnell auch in Europa an, ganz speziell in der Nachkriegszeit in den 50/60-er Jahren. Auch in Deutschland fand der neue Musikstil rasend schnell viel Anhänger, ließ doch die Musik, und der dazugehörende Tanzstil, viele Sorgen für den Moment vergessen.

Unterstützt wurde der Siegeszug des Boogie Woogie auch durch die Anwesenheit der amerikanischen GI´s in Deutschland, in fast allen Clubs war Boogie Woogie angesagt. Aus dem Boogie Woogie haben sich der Rock´n Roll und die Pop-Musik entwickelt. Zu damaliger Zeit waren Ray Charles, Fats Domino, Memphis Slim, die Stars der Szene, sie wurden ähnlich vergöttert wie die heutigen Pop-Größen.

Das nächste Konzert
Die nächste Veranstaltung der Verbandsgemeinde Westerburg findet am 1. September am Wiesensee statt, dort geben die BeatRadicals endlich ihr wegen Regens zweimal verschobenes Klappstuhl-Konzert.
(Wolfgang Rabsch)
       
   
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