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Nachricht vom 01.09.2021
Kultur
BEATradicals fetzten den Wiesensee
Das Klappstuhl-Konzert am Wiesensee heizte dem Publikum trotz niedriger Temperaturen ordentlich ein. Die BEATradicals spielten einen Evergreen nach dem anderen - In Topform.
Besetzung der BEATradicals: Peter Seel (Gitarre, Gesang), Chris Schmitt (Gitarre, Gesang), Mario Levin-Schroeder ( Bass, Gesang) und Tino Moskopp (Drums,Gesang) (Alle Fotos: Wolfgang Rabsch)Stahlhofen. Fans feierten Johannes Schmidt vom Kulturbüro der Verbandsgemeinde Westerburg und sangen, er müsse normalerweise befördert werden, oder einen Orden verliehen bekommen, weil es ihm gelang, The BEATradicals an den Wiesensee zu einem Klappstuhl-Konzert Open Air auf die Bühne zu bringen. Nachdem zwei angekündigte Konzerte in den Vormonaten wegen sintflutartiger Regenergüsse abgeblasen, wurden, konnte Johannes Schmidt die Band, und rund 150 Zuschauer am Ufer des Wiesensees begrüßen. Ihm war die Erleichterung anzumerken, dass es im dritten Anlauf nun geklappt hat. Es wären bestimmt noch mehr Zuschauer zum Wiesensee gepilgert, wäre es nicht so kühl am Wasser gewesen, aber dafür gibt es ja Decken.

Die radikale Geschichte der Beatmusik wurde erzählt
Das Konzert ließ keine Wünsche offen, die BEATradicals powerten vom ersten Ton an volles Rohr los. Straight Beat und Rock, handmade, ohne elektronischen Schnick-Schnack. Drei Gitarren und ein Schlagzeug, fertig ist die Mucke. Klare Gitarrenriffs, die regelrecht die Songs zerfetzten, aber positiv gemeint, dazu der hammerharte Wumms an den Drums, nicht zu vergessen der explosive Gesang des Leadsängers, der dabei stimmgewaltig von seinen Kollegen unterstützt wurde. So einfach geht ein Beat- und Rockkonzert, man muss es allerdings können, und das was die BEATradicals ablieferten war allererste Sahne.

In ihrem Programm spielen sie nicht Hits wild durcheinander, sie haben System im Ablauf, spielen Songs aus den 50-ern, als der Rock´n Roll hoffähig wurde, zum Beispiel „Long Tall Sally“ von Little Richard, oder „Hound Dog“ von Elvis, the Pelvis. Daraus entwickelte sich der Beat, den spätere Weltbands verinnerlichten, wie beispielsweise die Kinks, die Beatles, die Rolling Stones und die Who. Die Interpretationen der Hits dieser Bands ließen die Besucher aus ihren Klappstühlen hüpfen. Hier eine kleine Auswahl der Kracher: „A hard days night“, „All day and all of the night“ und „Won’t get fooled again“.

Leadsänger Peter Seel ehrte den kürzlich verstorbenen Drummer der Rolling Stones, Charlie Watts, indem die Band zwei absolute Klassiker der Stones zum Besten gab: „Honky Tonk Woman“ und „Satisfaction“. „Charlie, wir sind bei dir, du fehlst“ rief Peter Seel in den dunklen Himmel über dem Wiesensee,. Nach der wohlverdienten Pause legten die Jungs nochmals eine Schippe drauf, um sich selbst, und dem Publikum im Sinne des Wortes einzuheizen, denn es blieb zwar trocken, wurde aber immer kälter vom Wasser her.

Creedence Clearwater Revival (CCR), die Beach Boys, und T.Rex begeisterten ein ums andere mal. Die Interpretationen von „Get it on“ und „Children of he Revolution“ von T.Rex sind nicht leicht zu spielende Rock-Hits, doch die Band bewältigte auch diese Aufgabe glänzend und in Topform spielend. „Beat it“ von Michael Jackson durfte auch nicht fehlen, alle Songs zu erwähnen würde zu weit führen.

„Zugabe, Zugabe“ riefen die Fans
Jedenfalls waren die Besucher am Ende total aus dem Häuschen, sie wollten die BEATradicals einfach nicht von der Bühne lassen, sie wurden mehrmals zur Bühne geklatscht, um Zugaben zu liefern. Der letzte Song des Abends war der krönende Höhepunkt eines begeisternden Konzertes: Die Band holte nochmals alle Energie zusammen, hüpfte und sprang kreuz und quer über die Bühne, außer dem Drummer natürlich, der aber wie wild auf seine „Schießbude“ eindrosch.

Kleines Rätsel zum Schluss: Um welchen Krawall-Rocksong kann es sich nur handeln? Richtig geraten: „My Generation“ von The Who, der ekstatische Welthit, bei dem der legendäre Pete Townsend auf der Bühne immer seine Gitarre zertrümmerte. Gut, so weit sind die BEATradicals nicht gegangen, aber auch ohne Zerstörungswut hinterließen sie ein absolut begeistertes Publikum in die Nacht.
(Wolfgang Rabsch)
       
       
       
   
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