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Pressemitteilung vom 22.10.2021
Politik
CDU: Zukünftiges Entgeltsystem für Wasser und Abwasser innovativ gestalten
Die CDU-Verbandsgemeinderatsfraktion erwartet bei den Beratungen für die im nächsten Jahr zu aktualisierenden Wasser- und Abwasserentgelte ein innovatives Entgeltsystem, das auch zukünftig klimaschutzorientiert und familienfreundlich ist.
Symbolfoto. (Foto: CDU Hachenburg)Hachenburg. Das Entgeltsystem soll nicht nur für die Verwaltung möglichst einfach sein, sondern sollte ökologische und soziale Aspekte (weiterhin) berücksichtigen. In einem Schreiben an Bürgermeisterin Gabriele Greis verweist CDU-Fraktionsvorsitzender Johannes Kempf auf Beratungen in der letzten Werkausschusssitzung, in der ein Vertreter der Mittelrheinischen Treuhand erste Überlegungen für ein zukünftiges Entgeltsystem vorgestellt hatte. Da die vorgestellten Überlegungen noch nicht beschlussreif waren, hat der Werkausschuss die weitere Beratung dazu vertagt.

Aus Sicht der Christdemokraten ist bei den weiteren Beratungen zu prüfen, inwieweit für die nachgenannten Anstrengungen Anreize geschaffen werden können. Zu prüfen seien die Einbeziehung des Waldes als Wasserspeicher, der Bau von Zisternen und Versickerungsmöglichkeiten, die Verwendung von versickerungsfähigen Baumaterialien bei der Außengestaltung, die Anlage von Gründächern sowie die Berücksichtigung der tatsächlichen Nutzung von Grundstücken.

Dies könne unter anderem durch die auch auf Bundesebene diskutierte Einführung eines Wasser-Cent geschehen, der zur Aufforstung und Pflege von Waldflächen im Bereich der Quellen und Brunnen eingesetzt wird.

Der Bau von Zisternen und Versickerungsmöglichkeiten (Flächenversickerung, Geländemulden, Rigolen, Sickerblock) schone nicht nur Ressourcen in Form von Trinkwasser, sondern sorge auch im Starkregenfall für Regenrückhaltung. Ebenso wird Niederschlagswasser durch diese baulichen Anlagen dem Grundwasser zugeführt. Das Nichteinleiten von Niederschlagswasser sollte im Entgeltsystem honoriert werden.

Versickerungsfähige Baumaterialien wie Öko-Pflaster oder Rasengittersteine sorgen dafür, dass im Niederschlagsfall das Regenwasser versickern und so unmittelbar wieder als Grundwasser zur Verfügung steht. Eine Entlastung der öffentlichen Kanalisation und der Gewässer – gerade bei Starkregenereignissen – werde dadurch erreicht. Die Reduktion beziehungsweise Verzögerung der Einleitung von Niederschlagswasser sollte im Entgeltsystem honoriert werden.

Gründächer tragen sowohl zur Förderung der Artenvielfalt als auch zur Wasserspeicherung bei und sorgen damit für einen geringeren Ablauf des Niederschlagswassers in unsere Gewässer. Weiterhin haben Gründächer eine isolierende Wirkung und sorgen im Sommer für angenehme Temperaturen im Innenraum. Das Anlegen von Gründächern sollte ebenfalls im Entgeltsystem honoriert werden.

Die tatsächliche Nutzung der Grundstücke sollte bei den wiederkehrenden Beiträgen weiterhin berücksichtigt werden. Neben der tatsächlichen Versiegelung (Bebauung, Nebenflächen, Pflasterflächen, … ) sollte auch die Anzahl der tatsächlichen Wohneinheiten sowie die tatsächliche Wohn- und Nutzfläche berücksichtigt werden.

Die Christdemokraten erwarten, dass spätestens in der Frühjahrssitzung 2022 des Verbandsgemeinderates eine Grundsatzdiskussion zum zukünftigen Entgeltsystem geführt wird. (PM)
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