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Nachricht vom 30.10.2021
Vereine
Toll, Toller, Tollitäten: Prinzenproklamation in Herschbach
So viel royalen Glanz erlebt Herschbach auch nicht alle Tage: Insgesamt drei Prinzenpaare tummelten sich auf der Bühne im Haus Hergispach in Herschbach. Die Karnevalshochburg glänzte mit einer herrlich bunten Prinzenproklamation.
Impressionen Prinzenproklamation (Alle Fotos: Wolfgang Rabsch)Herschbach. Hoffentlich ist keine Majestät beleidigt, wenn die Reihenfolge im Protokoll nicht ordnungsgemäß eingehalten wird. Da ist zunächst das Prinzenpaar Maximilian I. aus dem Land der Vulkane und seine Prinzessin Felicitas I. vom Michaelsberg zu nennen. Ihnen zur Seite standen die Kinderprinzenpaare Maris I. aus dem ewigen Eis mit seiner Prinzessin Zoe I. vom Schneegestöber, sowie Kinderprinz Lenny I. von der bunten Greserschburg mit seiner Prinzessin Hannah I. vom bunten Baumweg. Die gekrönten Häupter hatten natürlich einen stattlichen Hofstaat als Gefolge mitgebracht, der ihnen jederzeit alle Wünsche von den Lippen ablasen.

Philipp Frensch führte durch das Programm
Die Prinzenproklamation begann mit dem Einmarsch des Spielmannszuges Herschbach, der mit schmissigen Melodien Stimmung in den Saal brachte. Anschließend marschierte der diesjährige Elferrat umjubelt in den Saal ein, angeführt von Sitzungspräsident Philipp Frensch, der auch sofort die Moderation übernahm. Die eingangs erwähnten Tollitäten und Majestäten wurden auf der Bühne von ihrem Gefolge, der Prinzengarde und allen Herschbacher Tanzgruppen, von den Bambinis bis zu den Amazonen, umrahmt.

Den Besuchern bot sich ein farbenfrohes Bild, welches die vielen bunten Kostüme und Uniformen auf die Bühne zauberten. Der Moderator betonte, wie erleichtert alle Karnevalisten sind, dass sie nach fast zwei Jahren Abstinenz endlich wieder vor großem Publikum, vor Menschen, auftreten dürften. Der Rest ging im Jubel und mehrfachem „Herschbach Alaaf“ unter.

Zwei Kinderprinzenpaare in Herschbach
Zur Prinzenproklamation bat Philipp Frensch Ortsbürgermeister Axel Spiekermann auf die Bühne, den er zunächst mit dem diesjährigen Sessionsorden der KG Herschbach dekorierte. Spiekermann und Frensch nahmen sodann die Inthronisation der Kinderprinzenpaare vor. Dabei kam eine Besonderheit zutage, denn Herschbach wird in der Session 2021/22 von zwei Kinderprinzenpaaren vertreten, die alle Termine gemeinsam wahrnehmen werden, und das hat einen triftigen Grund. Für jedes Kind ist es ein Traum, einmal im Leben Prinz oder Prinzessin zu sein. So war es auch bei Prinz Maris I. aus dem ewigen Eis und Prinzessin Zoe I. vom Schneegestöber, die 2020/21 eigentlich den Thron besteigen sollten. Doch Corona machte ja bekanntlich allen Karnevalisten einen dicken Strich durch die Rechnung, und sämtliche Termine, Sitzungen, Umzüge und so weiter, mussten abgesagt werden. Um den Kindern die Freude nicht zu nehmen, da sie keinen einzigen Auftritt gehabt hätten, wurde beschlossen, das alte und das neue Prinzenpaar als Doppelspitze auftreten zu lassen, in großen politischen Parteien ist es ja auch Mode geworden, als Doppelspitze zu fungieren.

Entsprechend hatten Spiekermann und Frensch alle Hände voll zu tun, den Paaren die Insignien der Macht, das Zepter, auszuhändigen, und den Prinzessinnen wunderschöne Blumensträuße zu übereichen. Das närrische Volk jubelte den Prinzenpaaren begeistert zu, während diese huldvoll in den Saal winkten. Die Majestäten verlasen dann noch einige karnevalistischen Gesetze, die immer wieder mit „Herschbach Alaaf“ unterbrochen wurden.

Auch die „erwachsenen“ Tollitäten, Prinz Maximilian I. und Prinzessin Felicitas I., stellten sich vor, und wurden in ihr Amt eingeführt. Mit der Inthronisierung war endgültig der Startschuss in die fünfte Jahreszeit gefallen, entsprechend heiter und stimmungsvoll ging es weiter Schlag auf Schlag

Tanz und Akrobatik
Nun schlug die Stunde der Tanzgruppen und Tanzpaare, die ebenfalls sehnlichst darauf gewartet hatten, endlich wieder vor Publikum ihr Können unter Beweis zu stellen. Der erste Tanz auf der Bühne wurde von den Amazonen der KG Herschbach aufgeführt, die natürlich beim Heimspiel frenetisch gefeiert wurden.

Im Festsaal waren nicht nur Karnevalisten aus Herschbach zu sehen, nein, auch in diesem jahr kamen wieder die befreundeten Karnevalsvereine aus Wissen, Herdorf, Herkersdorf, Altenkirchen, Morsbach, Erbachtal, Siegen und Malberg, um mit ihren Freunden gemeinsam die Proklamation zu feiern. Die genannten Vereine unterstützen sich immer gegenseitig, und statten bei den eigenen Feiern Gegenbesuche ab. Fast alle Gastvereine brachten ihre Tanzgruppen mit, die auf der Bühne ein regelrechtes Feuerwerk an akrobatischen, rhythmischen Showeinlagen entfachten.

Auf die Karnevalisten in Herschbach wartet in den nächsten Wochen ein dichtgedrängtes Programm, was sie aber gerne in Kauf nehmen, da sie wegen Corona genug Zeit hatten, Energie zu tanken. Auf jeden Fall lässt der gelungene Start eine verheißungsvolle Kampagne erwarten. In diesem Sinne „Herschbach Alaaf“. (Wolfgang Rabsch)
       
       
       
   
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