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Nachricht vom 14.02.2011
Vereine
Selbsthilfegruppe für Eltern von Jugendlichen mit Essstörungen gründen
Auf Anregung einer betroffenen Mutter möchte die Westerwälder Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (WeKISS) im Raum Westerwald eine Selbsthilfegruppe für Eltern von essgestörten Jugendlichen gründen. Interessierte Mütter und Väter können sich unter der Telefonnummer 0 26 63 / 25 40 zu den Sprechzeiten dienstags bis donnerstags von 9 bis 12 Uhr oder per Mail unter wekiss@gmx.de vertrauensvoll an die WeKISS wenden.
Westerburg. Es ist schwer für Eltern mitzuerleben, wie ihr Kind in eine Essstörung wie die Magersucht, Bulimie (Brech-Esssucht) oder Binge Eating (unkontrollierbare Essanfälle) hineingleitet oder die Folgen auch während einer Therapie zu tragen. Angst um das Kind zu haben, zusehen zu müssen, sich psychologisch richtig zu verhalten, Rahmenbedingungen verändern und nicht nachlassen, das Kind zu motivieren, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen oder den angenommenen Weg einer Therapie weiter zu gehen und sich oft so hilflos dabei vorzukommen – das sind typische Kennzeichen für die Situation von Eltern essgestörter Kinder.

Nicht nur die betroffenen Jugendlichen leiden in Wahrheit an ihrer Seele, versuchen eine ursächlich psychische Störung zu überwinden und innere Spannungszustände abzubauen, wenn sie praktisch nichts mehr essen wollen oder wenn sie heimlich große Mengen Essen verschlingen – um es danach wieder zu erbrechen, damit kein Gramm Fett zuviel am Körper bleibt. Oder wenn bei regelmäßig wiederkehrenden Heißhungerattacken zwanghaft Essen in großen Portionen verschlungen wird, um es zu behalten und eventuell übergewichtig zu werden.

Die Essstörung eines Kindes ist auch für Eltern eine emotional belastende und schwierige Zeit. Entlastend kann der Besuch einer Selbsthilfegruppe wirken, in der die Gefühle der Eltern und Probleme aus dem Umgang mit der Essstörung des Kindes im Vordergrund stehen. Das Empfinden, dass es noch andere gibt, die in der gleichen Situation sind, kann den Zustand erträglicher werden lassen. In der Selbsthilfegruppe können Unsicherheiten im Umgang besprochen und im Austausch mit anderen vielleicht sogar gelöst werden.
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