WW-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Westerwaldkreis
Nachricht vom 27.12.2021
Kultur
Montabaur: Kulturveranstalter hoffen 2022 wieder auf mehr Publikum
Die Corona-Pandemie hat reihenweise zu Absagen der unterschiedlichsten Veranstaltungen geführt. Veranstaltungen, die mit viel Arbeit und Herzblut geplant und konzipiert worden sind. Für das kommende Jahr wünschen sich die Kulturveranstalter mehr Impfbereitschaft und wieder mehr Publikum.
Folk&Fools (Fotoquelle: Netzwerk MT-Kultutreff)Montabaur. Heimische Kulturveranstalter sind sich einig, dass ohne Kultur die Gesellschaft zusammenbreche. Wenn die Menschen nicht mehr zusammen musizieren, singen und theaterspielen sowie aus einem vielseitigen Kulturangebot passende Veranstaltungen besuchen können, habe das auch für den Westerwald einschneidende Folgen. Daraus folgert angesichts der sich bedrohlich aufbauenden Omikronwelle für die im Netzwerk „MT-Kulturtreff“ kooperierenden Kulturveranstalter in und rund um die Kreisstadt Montabaur: Impfen sei auch die beste Form der Kulturförderung.

Wenn uns die bisherige Pandemie im südlichen Westerwald und darüber hinaus etwas gelehrt habe, dann, dass Konzerte, Theater, Kabarett und andere Veranstaltungen vor Publikum wirklich etwas Besonderes und den vielen Aufwand wert seien. Und weiterhin gelte: Kultur ist (ebenso wie der Sport) der beste Weg, um die Menschen wieder zusammenzubringen. Daran, dass die Rahmenbedingungen für die haupt- und ehrenamtlichen Kulturschaffenden in der Region nach der Pandemie noch passen, müssten außerhalb der Politik, insbesondere der Kommunen, auch möglichst viele Sponsoren und gesellschaftliche Kräfte mitwirken.

Noch wichtiger sei aber den Veranstaltern rund um den MT-Kulturtreff, dass die Menschen bald wieder ihre Zurückhaltung beim Besuch von Veranstaltungen und Messen aufgeben und mit dem Kauf einer Eintrittskarte die Kultur mit beleben. Alle Beteiligten wollen schon 2022 die Voraussetzungen dafür schaffen, dass dies gelingt. Klar ist, dass die Veranstalter von Kunst und Kultur weiterhin ihren Teil dazu beitragen werden, dass die Kulturhöhepunkte in Stadthallen, Theatern, Kirchen oder Dorfgemeinschaftshäusern nach wie vor durch Umsetzung hoher Hygieneanforderungen weitgehend sicher besucht werden können.

Beispiel: Amateurtheater "Die Oase"
Davon überzeugt ist wohl bereits das treue Publikum des Amateurtheaters „Die Oase“ im Industriegebiet Alter Galgen, da die acht Vorstellungen des von Nachwuchsschauspielern begeisternd gespielten Vorweihnachtstücks "Gut gegen Nordwind" weitgehend ausverkauft waren. „Aktuell ist jedoch unser Vereinsleben stark zurückgefahren, aber der Keim für 2022 ist schon gesät“, ist Vorsitzender Volker Müller-Strunk optimistisch. Begründet ist dies auch durch die Proben zu dem neuen Stück "Der Vorname", für das am 1. April 2022 der Premierenvorhang fallen soll.

Beispiel: Naturschutzerlebniszentrum b-05

Mit der Lage im Stadtwald und großen Ausstellungsräumen in ehemaligen Bunkern sowie einem überdachten Außenbereich mit Café hat das Kultur- und Naturschutzerlebniszentrum b-05 ein Alleinstellungsmerkmal über die Region hinaus. „Dies hat uns bisher dabei geholfen, in der Pandemie kulturell zu überleben“, stellt Café-Betreiberin und Programmacherin Dr. Irene Lorisika fest. Für die im Frühjahr startende Saison haben sich die Verantwortlichen viel vorgenommen: es gibt gleich drei Kultursommer-Initiativen (auch kombiniert mit kulinarischen Lesungen), Konzerte, Kindertheater und in Kooperation mit der Masgeik-Stiftung und dem NABU interessante Aktionen im Naturbereich.

Beispiel: Konzertinitiative "Lauschvisite"
Trotz vieler Einschränkungen konnte die Konzertinitiative "Lauschvisite" mit ungewöhnlicher und experimentierfreudiger Musik im vergangenen Jahr einige bemerkenswerte Veranstaltungen durchführen. Daran soll nach Meinung der Initiatorin und Musikerin Eva Zöllner in der 5. Saison im neuen Jahr angeknüpft werden. So mit dem equadorianischen Performer Isaac Espinoza, dem Schweizer Klavierduo ox&öl und der Hamburger Stimmkünstlerin Frauke Aulbert. Außerdem wird die Premiere eines Live-Hörspiels zu erleben sein.

Beispiele: Kulturbüro und Kunstverein Montabaur
Nicht nur ein gutes Kulturprogramm, sondern auch Fragen zu Testzentrum und Impfbus stehen beim Kulturbüro der Stadt auf dem Plan. „Aber vom Mittelaltermarkt rund um die katholische Pfarrkirche bis zum Kindertheater in der Stadthalle planen wir wieder viele schöne Veranstaltungen in der Stadt“, so Mitarbeiter Oliver Krämer. Der Kunstverein Montabaur wolle sich am Thema Ostwind zur Kultur von Völkern im Osten Europa im KulturSommer-Rheinland-Pfalz einbringen und auch das beliebte Event "Kultur in der Gass" wieder ermöglichen, so Christa Stendebach vom Vereinsvorstand.

Beispiel: Kleinkunstbühne Mons Tabor
Die Macher der kreisweit tätigen Kleinkunstbühne Mons Tabor gehen mit Entschlossenheit und neu angeschaffter leistungsfähiger Licht- und Tontechnik in das 34. Jahresprogramm 2022. Die Erfolgsformate Kabarett am Gelbach, Westerwälder Kabarettnacht, Musik in alten Dorfkirchen und das Kleinkunstfestival Folk & Fools werden in etwas abgespeckter Form – und wo notwendig in größeren Hallen - stattfinden. Darüber hinaus soll im Sommer gemeinsam mit dem Familienferiendorf in Hübingen in dem dortigen professionellen Zirkuszelt ein neues Format "Varieté im Buchfinkenland" getestet werden.

Das Fazit aller Netzwerker ist erfreulich: Der Kulturbereich wurde bisher auch rund um die Kreisstadt hart von der Corona-Pandemie getroffen. Die Einschränkungen durch die Schutzmaßahmen betrafen viele Kultureinrichtungen, Vereine und Kulturschaffende sowie auch viele freiberufliche Künstler bis hin zur drohenden Existenznot. Alle wollen aber mit hoher Motivation 2022 richtig Gas geben, damit das Publikum wieder mehr in Veranstaltungssäle strömt. Beim nächsten Treffen aller Interessenten soll bald darüber nachgedacht werden, wie die Zusammenarbeit vor Ort noch verbessert werden kann. Weitere Informationen dazu erteilt Uli Schmidt von der Kleinkunstbühne Mons Tabor, der die Aktivitäten des MT-Kulturtreffs koordiniert. E-Mail: uli@kleinkunst-mons-tabor.de. (PM)
Nachricht vom 27.12.2021 www.ww-kurier.de