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Nachricht vom 28.02.2011
Region
Der Pflegeschnitt von alten Bäumen als Artenschutzmaßnahme des Kreises
Schon seit Jahren engagiert sich die Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung für die Erhaltung und Pflege der Landschaftsbild prägenden Streuobstwiesen. Denn deren Erhaltung ist auch ein wichtiger Beitrag zum Kleinklima und Artenschutz. In den vergangenen Jahren wurde in Zusammenarbeit mit Grundstückseigentümern, Ortsgemeinden und ehrenamtlichen Helfern der Pflegeschnitt von alten Obstbäumen durch die Kreisverwaltung fachlich und finanziell unterstützt.
Westerwaldkreis. Derzeit sorgt eine Fachfirma dafür, dass alte Obstbäume in den Verbandsgemeinden Hachenburg und Wallmerod ihren Verjüngungsschnitt erhalten. Im September 2010 startete die Kreisverwaltung einen Aufruf, dass sich privat Obstbaumbesitzer, welche ihre alten Hochstammbäume geschnitten haben möchten, melden konnten. Die Resonanz war so überwältigend, dass die Schnittmaßnahmen auf drei Jahre aufgeteilt werden mussten.

Da die Schnittmaßnahmen der Lebensraumerhaltung für bis zu 3.000 Tierarten, wie zum Beispiel dem Steinkauz, Grünspecht, Gartenschläfer und Wendehals dient, wird sie ab diesem Jahr aus Ersatzgeld hundertprozentig finanziert. Der Baumschnitt wird von erfahrenen Fachleuten durchgeführt und durch die Mitarbeiter der unteren Naturschutzbehörde begleitet. Durch den Einsatz der im Westerwaldkreis angefallenen Ersatzgelder, die aus Ausgleichszahlung für Eingriffe in die Natur stammen, sollen die noch existierenden Streuobstwiesen in ihrem ökologischen Wert gesteigert werden.

"Was manche alte Obstbäume an Astholz tragen, würde allein schon für drei Baumkronen reichen", meint Franz Kemper von der Kreisverwaltung, der das Projekt koordiniert. Kein Wunder, so Kemper, dass besonders Bäume, wie im vergangenen Jahr oft gesehen, mit zu dichter Krone und starkem Obstbehang bei Windböen regelmäßig zusammenbrechen. Dieser unerwünschte Astbruch, beziehungsweise oft auch Totalverlust eines Baumes, kann durch rechtzeitigen Baumschnitt verhindert werden. Den Baumeigentümern obliegt es nun durch regelmäßige Nachpflege, insbesondere durch die Entfernung der Wasserschosser im Frühsommer, die Nachhaltigkeit der Schnittmaßnahmen zu sichern.
Streuobst ist von Alters her ein prägender Bestandteil unserer Kulturlandschaft. Als grüner Gürtel bildeten die Streuobstwiesen einst an den Ortsrändern einen harmonischen Übergang zur Feldflur und bereicherten diese auch im Außenbereich. Die Streuobstpflege-Aktionen des Westerwaldkreises sollen so für Streuobstwiesenbesitzer auch ein Ansporn sein, sich wieder verstärkt um die Pflege ihrer Bäume zu kümmern.

Weitere Informationen zum Baumschnitt und Adressen von Pflegefirmen gibt es bei der Kreisverwaltung unter den Telefonnummern 02602/124 296 oder /124 273 sowie beim Zweckverband Naturpark Nassau, Telefon 02604/4368.
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