WW-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Westerwaldkreis
Nachricht vom 03.02.2022
Region
Corona: Jetzt gehen die Zahlen auch im Westerwaldkreis durch die Decke
Nicht nur die aktuellen Fallzahlen, auch die Inzidenzen steigen rasant an. Eine Zeit lang sah es aus, als würden weniger schwere Verläufe verzeichnet. Jetzt aber steigt auch die Hospitalisierungsrate exponentiell an. In dieser Woche sind wieder zwei Menschen im Westerwald an Covid-19 verstorben. Ein Mann war erst 48 Jahre alt.
SymbolfotoWesterwaldkreis. Steil geht die Corona-Kurve jetzt nach oben. Man kann nur hoffen, dass die Spitze bald erreicht sein wird, denn angesichts der vielen Fälle zieht mittlerweile auch die Hospitalisierungsrate auf neue Rekordwerte steil an. Die Hospitalisierungsrate liegt aktuell bei 5,85. Als am 24. November 2021 die 28. Corona-Bekämpfungsverordnung in Kraft trat, die auf die einfache Teilung der Hospitalisierungsrate auf das System 3 - 6 - 9 setzte, sagte Malu Dreyer, dass ein Hospitalisierungswert von sechs bedeute, dass das Infektionsgeschehen schon drastisch sei. Dieser Wert könnte eventuell am Montag schon erreicht werden.

Laut Landesuntersuchungsamt steigt die 7-Tage-Inzidenz im Westerwald weiter an auf jetzt 1.144,3 je 100.000 Einwohner. In Zahlen ausgedrückt sind derzeit unglaubliche 4.912 Fälle im Westerwaldkreis aktiv. Binnen einer Woche kamen 2.321 Neuinfektionen hinzu. Die 7-Tages-Inzidenz liegt bei 410,0 pro 100.000 geimpfte Personen und bei 2.851,2 pro 100.000 ungeimpfte Personen. Der Anteil von Omikron liegt in Rheinland-Pfalz jetzt bei 98,7 Prozent. Laut RKI liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bundesweit sogar bei dem Rekordwert von 1.349,5.

Keine Kontaktdatenerfassung mehr
Seit Montag, 31. Januar, brauchen Gastronomie, Freizeitbetriebe oder Friseure keine Kontaktdaten ihrer Kunden mehr erfassen. Das Gleiche gilt bei Kirchenbesuchen. Angesichts der hohen Fallzahlen ist das Gesundheitsamt im Westerwald ohnehin gar nicht mehr in der Lage, solchen Listen nachzugehen.

Impfung schützt
Das Gesundheitsamt macht darauf aufmerksam, dass ein Schnelltest zwar ausreicht, um eine schriftliche Anordnung zur häuslichen Absonderung zu erhalten, aber nicht, um nach der Quarantäne automatisch einen Nachweis der Genesung zu erhalten. Für die Ausstellung eines Genesennachweises ist nach den aktuellen rechtlichen Vorgaben weiterhin ein positiver PCR-Test als Nachweis nötig.

Der neu veröffentlichte Wochenbericht des Landesuntersuchungsamtes zeigt einmal mehr deutlich die Schutzwirkung der Impfungen. So wird dort aufgeführt, dass es seit 2021 im Land insgesamt 110.872 PCR-positive Corona-Fälle mit Symptomen
gegeben habe. Davon waren:
72 Prozent ungeimpft
24 Prozent grundimmunisiert
4 Prozent geboostert

Bei den Fällen, bei denen Menschen wegen Corona ins Krankenhaus mussten, verschiebt sich die Relation noch weiter: Von ihnen waren:
84 Prozent ungeimpft
14 Prozent grundimmunisiert
2 Prozent geboostert

Auf die Intensivstation mussten im gleichen Zeitraum 713 Menschen. Von
ihnen waren:
88 Prozent ungeimpft
10 Prozent grundimmunisiert
1 Prozent geboostert

Mit Omikron hat sich an diesen Verhältnissen nur wenig geändert. Das
zeigen die im Wochenbericht enthaltenen Zahlen für die vergangenen zwei
Wochen: Von den 2.996 PCR-positiven Fällen mit Symptomen waren:
64 Prozent ungeimpft
17 Prozent grundimmunisiert
19 Prozent geboostert
Alle an Covid-19 Verstorbenen in den letzten zwei Wochen waren ungeimpft.

Aktive Corona-Fälle in den Verbandsgemeinden
In allen zehn Verbandsgemeinden im Westerwaldkreis sind die Infektionszahlen massiv gestiegen. In dieser Woche sind ein erst 48-jähriger Mann aus der Verbandsgemeinde Wallmerod und ein 82-jähriger Mann aus der Verbandsgemeinde Selters an Covid-19 verstorben. Laut Kreisverwaltung sind folgende Fallzahlen in den Verbandsgemeinden aktiv:
Montabaur: 552
Wirges: 421
Hachenburg: 375
Westerburg: 355
Bad Marienberg: 254
Ransbach-Baumbach: 237
Rennerod: 215
Höhr-Grenzhausen: 183
Wallmerod: 178
Selters: 164

Quellen: Landesuntersuchungsamt, Kassenärztliche Vereinigung, Kreisverwaltung, Landesregierung, Bundesregierung, RKI, Redaktion (ts)
Nachricht vom 03.02.2022 www.ww-kurier.de