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Nachricht vom 05.04.2022 |
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Region |
Dekanatssynode im Evangelischen Gymnasium: Haushalt für 2022 und Ukrainehilfen |
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Zahlreiche weitere Wahlen und Beauftragungen standen für das Evangelische Dekanat Westerwald an, nach der Wahl eines neuen Leitungsteams in der konstituierenden Dekanatssynode im Januar. Die Synode kam daher am Samstag in der Mensa im Evangelischen Gymnasium in Bad Marienberg zusammen. |
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Bad Marienberg. Zu Beginn der Synode fand ein Gottesdienst mit der Verabschiedung der Mitglieder des bisherigen Dekanatssynodalvorstandes (DSV) statt. Dekan Dr. Axel Wengenroth und der stellvertretende Dekan, Benjamin Schiwietz, dankten den, teils ausgeschiedenen und teils weiter im Amt bleibenden, DSV-Mitgliedern für ihren Dienst. Der Dekan sprach in seiner Predigt über das Gleichnis vom Sämann aus dem 8. Kapitel des Lukasevangeliums. Wengenroth wies darauf hin, dass Erfolg Gottes Händen liege und man daher stets getrost und unverzagt sein dürfe.
Der Gottesdienst wurde musikalisch gestaltet von den Dekanatskantoren Christoph Rethmeier und Jens Schawaller sowie Kirchenmusikerin Eva Maria Mombrei. Im Anschluss eröffnete der neue Vorsitzende der Synode, Präses Volker Siefert, die Synodentagung. Zunächst stellte Schulpfarrerin Anja Stein kurz das evangelische Profil der gastgebenden Schule vor. Sie wies auf die wöchentlichen Schulgottesdienste und das diakonische Praktikum der 11. Klassen hin.
Nach der Verpflichtung der neuen Mitglieder beschäftigte sich die Synode mit dem Haushalt für das laufende Jahr. Der stellvertretende Präses, Stephan Keßler, erläuterte den Synodalen plausibel die Unterschiede zwischen der bisherigen kameralistischen Buchhaltung und der neu eingeführten Doppik.
Für das Haushaltsjahr 2022 ergibt sich im Haushalt des Dekanats ein Gesamtvolumen von rund 1.928.000 Euro. Keßler führte aus, dass nach der kameralistischen Berechnung ein Überschuss von rund 17.000 Euro im Haushalt stünde. Wegen der Abschreibungen, zum Beispiel für Gebäude, ergibt sich auf Basis der Doppik ein Finanzierungsdefizit von 4.318 Euro. Keßler zeigte sich zuversichtlich, die Summe im laufenden Jahr einsparen zu können. Er prognostizierte jedoch eine zukünftige Verschärfung der Finanzsituation: “Die Zahlen zeigen uns, dass wir für die Zukunft hier eine Aufgabe haben. Wir werden uns zunehmend fragen müssen: Was wollen wir finanzieren mit den weniger werdenden Mitteln?“
Das Volumen des Finanzausgleichs, den die Landeskirche gewährt, beträgt für 2022 rund 84.400 Euro. Für 2022 sind das 1,60 Euro pro Gemeindeglied. Der Finanzausgleich wird für besonderen Bedarf der Kirchengemeinden und besondere kirchliche Aufgaben vorgehalten. Die Hälfte der Summe wird direkt an die Kirchengemeinden weitergegeben, die andere Hälfte kann für Projekte beantragt werden.
Aus den Reihen des Synodalen folgten mehrere Rückfragen, die teilweise auch vom anwesenden Leiter der Regionalverwaltung Rhein-Lahn-Westerwald, Carsten Gelhard, beantwortet wurden. Der Haushalt für 2022 wurde mit großer Mehrheit beschlossen. Danach folgten zahlreiche Wahlen und Beauftragungen. So werden im Kirchenmusikausschuss künftig Tim Herrmann, Ester Jüdt und Volker Siefert zuständig sein und im Diakonieausschuss Heike Meissner, Dieter Eller, Jutta Pötter und Ellen Barbonus.
Die Beauftragungen für Kindergottesdienst und dekanatliche Erwachsenenbildung erhielt Regina Kehr und neuer Delegierter für den Landesausschuss Kirchentag ist Benjamin Schiwietz. Für Umwelthemen wurden Hartmut Baden und Guido Thabe, für die Notfallseelsorge Christiane Quirmbach und für die Frauenarbeit Bettina Luck beauftragt.
Nach den Wahlen resümierte Präses Volker Siefert die ersten zehn Wochen seiner Tätigkeit als Vorsitzender. Danach berichteten Dekan Dr. Axel Wengenroth und der stellvertretende Dekan, Benjamin Schiwietz, aus ihrer Arbeit. Axel Wengenroth sprach über die aktuellen Vakanzen und Neubesetzungen im Pfarrdienst in den Kirchengemeinden, die Ökumene mit den katholischen Geschwistern im Westerwald und über die Bildung der Nachbarschaftsräume, die nach dem Wunsch der Landeskirche im Prozess EKHN 2030 angestrebt wird. Er bot an, zu den Kirchengemeinden vor Ort zu kommen und in einer Infoveranstaltung auf die aktuelle Situation der Region zu schauen, da in knapp eineinhalb Jahren die geografischen Grenzen der Nachbarschaftsräume feststehen sollen. “Meine dringende Bitte ist: Schieben Sie es nicht so weit raus, sondern machen Sie sich auf den Weg“, sagte Wengenroth.
Benjamin Schiwietz berichtete aus der Lektoren- und Prädikantenausbildung, dem gemeindepädagogischen Dienst, der Grundschule Mogendorf und dem Freizeitheim Dreifelden. Danach sprach der Leiter des regionalen Diakonischen Werks, Wilfried Kehr, über die aktuelle Flüchtlingssituation im Westerwald wegen des Krieges in der Ukraine. Er nannte Nadine Bongard, Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung im Dekanat, und Alexander Böhler, Bereichsleiter des Fachbereichs Migration des DW, als Verantwortliche für die Koordinierung der Hilfsprojekte auf kirchlicher Ebene.
Wilfried Kehr wies auf die zahlreichen Aktionen hin, die bereits angestoßen wurden. So werden in mehreren Kirchengemeinden leer stehende Pfarrhäuser und andere kirchliche Gebäude für Geflüchtete zur Verfügung gestellt. Sehr viele Gemeinden kommen regelmäßig zu - auch interreligiösen - Friedensgebeten zusammen. Er rief dazu auf, als Kirche und Diakonie die Geflüchteten aus Syrien, Afghanistan und Afrika nicht zu vergessen. “Auch diese Menschen haben schlimme Dinge gesehen und erlebt. Es gibt es keine Flüchtlinge erster oder zweiter Klasse“, sagte Kehr.
Er danke den Synodalen für die Kollekte der Dekanatssynodaltagung, die für die Flüchtlingshilfe des DW verwendet wird. Zum Ende der Synode gestalteten Jens Schawaller (Geige), Eva Maria Mombrei (E-Piano) und Volker Siefert (Gesang) einen besonderen musikalischen Beitrag, indem sie “Russians“ von Sting für die Synode intonierten. (PM)
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