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Nachricht vom 20.04.2022
Region
Fünf Busse aus dem Westerwald als Spende für die Ukraine
Seit dem ersten Tag des Kriegs in der Ukraine engagiert sich Jennifer Meutsch mit ihrer Firma Meso and More für die Ukraine. Bereits 15 Busse voller Hilfsgüter sind in den vergangenen zwei Monaten von Kroppach gestartet, nun haben sich fünf Busse auf den Weg nach Rivne gemacht, um in der Ukraine zu bleiben.
Glückliche Gesichter und grenzenlose Dankbarkeit bei der Übergabe der gespendeten Busse. (Fotos: Katharina Kugelmeier)Kroppach. Es ist früh am Morgen des 21. April, als zwei Kleinbusse aus der Ukraine in Kroppach auf den Hof von Meso and More fahren. Im Hintergrund stehen bereits fünf Busse mit Überführungskennzeichen, die nur auf die Fahrer aus der Ukraine warten, um dann die Reise nach Rivne anzutreten. Zwei hochrangige ukrainische Politiker sind in Stellvertretung des Gouverneurs mit zehn Fahrern und einer Übersetzerin in den Westerwald gekommen, um die großzügige Spende in Empfang zu nehmen und die so dringend benötigten Busse sowie einige Kisten voller Medikamente in die Ukraine zu bringen.

Der Dank für diese Unterstützung steht dabei jedem einzelnen ins Gesicht geschrieben. Seit zwei Monaten organisiert Jennifer Meutsch bereits mit ihrem Vater regelmäßige Fahrten mit Hilfsgütern zur Grenze. Auf dem Rückweg bringen sie Geflüchtete mit nach Deutschland und verteilen diese in Städten und Orten an der Strecke. “Jeder kann dort hingebracht werden, wo er hin möchte. Wir kommen ja auch an vielen anderen Städten vorbei und da haben wir dann ratzfatz die Busse voll“, erzählt Ulrich Meutsch. Über 600 Menschen haben so einen sicheren Weg nach Deutschland gefunden, über 60 Tonnen Hilfsgüter und rund drei Tonnen Medikamente und medizinisches Versorgungsmaterial wurden auf diesem Weg bereits in die Ukraine gebracht. Nun sind es fünf Busse, die dort bleiben, damit auch innerhalb des Landes die Menschen von A nach B gebracht werden können.

“Wir haben ja gesehen, mit was für Bussen die Menschen an die Grenze gebracht werden, da war uns klar, wir müssen was tun“, sagt Jennifer Meutsch. Mit ihrem Unternehmen Jennifer Meutsch Bushandel nahm sie vor einer Woche fünf ehemalige Linienbusse in Zahlung, drei Gelenkbusse und zwei normale. Sofort war Jennifer Meutsch klar, dass diese Busse statt weiterverkauft zu werden in die Ukraine gespendet werden. Durch die guten Kontakte ihrer aus der Ukraine stammenden Mitarbeiterin Oksana Felbor konnten die Busse bereits eine Woche später ihre Reise antreten. Bereits gestern reisten Vitalij Koval, Leiter der Militärverwaltung, und Andrij Loboda als Stellvertreter des Gouverneurs mit zehn Busfahrern nach Deutschland. Die letzte Nacht waren sie auf Kosten von Meso and More in einem Hotel untergebracht, bevor heute die über zwanzigstündige Reise nach Rivne angetreten wird. Neben allerlei Ersatzteilen für die Busse wie Keilriemen oder Reifen gab es auch Geld für die anfallenden Tankkosten mit auf den Weg. Und auch eine ganze Menge Arzneimittel wurde in die Busse geladen. Sogar ein Kinderfahrrad konnte einem Vater ein breites Lächeln ins Gesicht zaubern.

Mikolaj Davijnk ist einer der Fahrer. Glücklich sitzt er hinterm Steuer und erzählt, wie dringend die Busse gebraucht werden. Er ist auch in Rivne als Busfahrer tätig. Aktuell sollen die Busse Flüchtlinge sicher zur Grenze bringen, in Zukunft, so hofft er, sollen sie dann auch im regulären Linienverkehr eingesetzt werden. Die Freude und Dankbarkeit für diese Möglichkeit sind riesig. Auch wenn niemand wirklich Deutsch spricht, so bedankt sich doch jeder unzählige Male auf Deutsch. Und diese Freude ist für Jennifer Meutsch mehr wert, als alles Geld der Welt. Hätte sie die Busse weiterverkauft, wären mindestens 35.000 Euro drin gewesen. Mit dieser Summe lässt sich die Spende beziffern, welche von Jennifer Meutsch Bushandel übernommen wird. Hinzu kommen noch die Ersatzteile sowie das Geld zum Tanken, diese Kosten sowie die für die bereits geleisteten und noch kommenden Transporte mit Hilfsgütern trägt Meso and More. Und der nächste Transport ist auch bereits geplant. “Sobald wir wieder einen Bus voll haben, geht's los!“, verspricht Ulrich Meutsch.

Am kommenden Sonntag, dem 24. April, findet von 13 Uhr bis 17 Uhr noch ein Tag der offenen Tür bei Meso and More statt, im Anschluss, also ab Montag, können wieder Lebensmittel, Hygieneartikel, Babynahrung und Zubehör sowie Medikamente vorbeigebracht werden. Und dann geht sie wieder los, die nächste Fahrt mit Hilfsgütern, die auf dem Rückweg Menschen in einen sicheren Hafen bringt.
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
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