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Nachricht vom 23.04.2011
Kultur
Private Sander-Heimatstube wird in Herdorf eröffnet
Herdorf ist um eine Attraktion reicher: Im Haus Ermert in der Holunderstraße 5 in Herdorf wurde eine August-Sander-Heimatstube eingerichtet. Am 15. Mai soll sie mit einem Tag der Offenen Tür eröffnet werden.
Bücher und Kalender gehören ebenso zu der Sammlung von Hans Ermert, wie die vielen Fotos. Fotos: annaHerdorf. Am Sonntag, 15. Mai, wird Hans Ermert wieder einen Tag der offenen Tür im Holunderweg 5 in Herdorf veranstalten und dabei feierlich seine neue August-Sander-Heimatstube eröffnen. Ab 10 Uhr ist Einlass und ein eigens angefertigtes Hinweisschild wird dann enthüllt. Das Jugendherbergsmuseum, mit dem Ermert nun schon 10-jähriges Jubiläum feiern kann, haben schon viele Leute aus nah und Fern besucht. Die neue Heimatstube hat Hans Ermert, gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Dieter, in seinem Wohnzimmer eingerichtet. Zahlreiche Fotos (allesamt Kopien) des berühmten Fotographen schmücken die Wände des Raumes. Die Aufnahmen decken das gesamte Spektrum des photographischen Wirkens Sanders ab. Ob Portraits, Landschafts- oder Industrieaufnahmen, die Auswahl ist groß. Dabei fehlen die Bilder der Belegschaft der Grube San Fernando des Fotographen Schmeck aus Siegen natürlich nicht, denn damit nahm schließlich die fotografische Kariere Sanders ihren Anfang. Ebenso sind Aufnahmen aus der Zeit der Zusammenarbeit mit dem Struthüttener Fotografen F. H. L. Müller zu sehen und Bilder aus der Zeit, als Sander mit einem Fotographen Jung aus Trier zusammengearbeitet hat. Einige der Aufnahmen waren auch in der großen Sander-Ausstellung vor drei Jahren in Altenkirchen zu sehen. Ebenso sind Aufnahmen darunter, die im vergangenen Jahr in Bendorf ausgestellt waren. Mehrere Bildbände mit den zusammengefassten Werken Sanders runden die Sammlung ab.
Seit etwa vier Jahrzehnten sammeln die Brüder Hans und Dieter Ermert Fotographien und Bücher über August Sander, den beide noch persönlich kennen gelernt haben. "Im Jahr 1958 fand in Herdorf eine große Ausstellung von August Sander statt", erinnert sich Ermert. "Wir waren damals 15 Jahre alt, als wir August Sander bei dieser Ausstellung kennen lernten." Auf Betreiben des damaligen Lehrers Josef Hoffmann habe diese Ausstellung und die Ernennung Sanders zum Ehrenbürger von Herdorf stattgefunden, berichtet Ermert weiter.
In Herdorf sei der Künstler in der Zeit weitestgehend in Vergessenheit geraten gewesen. Das eigentliche Interesse der Brüder am Leben und Wirken des Fotographen habe sich jedoch erst später eingestellt, erklärte Ermert. Nun ist so eine Heimatstube allein mit Bildern und Büchern noch nicht komplett. Zeitgenössisches wie Alltagsgegenstände aus der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts ziehen die Blicke des Betrachters ebenso auf sich. Da sind ein Bergmannshut und ein Polizeihelm, eine kleine Büchersammlung, alte Bügeleisen und Waffeleisen sowie schon fast antik anmutende Fotoapparate. Die sind allerdings nicht vom Künstler selbst, sondern vom Aussteller und somit aus den 50er und 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts.

Um der August-Sander-Heimatstube noch eine weitere Attraktion hinzuzufügen, ist Ermert noch auf der Suche nach einer alten Balgenkamera, solch einem Gerät, wie es von Sander zu seiner Zeit noch benutzt wurde. Ob er diesbezüglich in Kürze fündig wird, davon können sich die Besucher am 15. Mai dann selbst überzeugen. Der Westerwaldverein Herdorf wird für die Beköstigung der Gäste sorgen. Wer am Sonntag, 15. Mai, keine Zeit hat, der kann telefonisch unter 02744/15 55 auch einen anderen Termin vereinbaren. (anna)
       
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