WW-Kurier |
Ihre Internetzeitung für den Westerwaldkreis |
|
Pressemitteilung vom 03.06.2022 |
|
Region |
Zum Tag der Organspende: Bedarf an Spenderorganen steigt durch Corona weiter |
|
Der 4. Juni ist der Tag der Organspende: Mehr als 1.000 Menschen in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland warten derzeit auf ein lebensrettendes Organ, wie eine Lunge, Niere oder ein Herz – und es ist davon auszugehen, dass sich der Bedarf an Spenderorganen noch weiter erhöht. |
|
Region. Die Corona-Pandemie könnte langfristig dafür sorgen, dass die Zahl der Menschen auf der Warteliste für eine lebensrettende Organtransplantation stark ansteigt. Dr. med. David Schmit, Oberarzt des Transplantationszentrums am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS), erkennt eine Ursache: Viele Patienten haben in den vergangenen zwei Jahren aus Angst vor einer Infektion die Behandlung in einer Klinik vermieden, obwohl sie als Organempfänger in Frage kommen. „Während der letzten beiden Jahre der COVID-19-Pandemie haben wir zunächst einen Rückgang der Wartelistepatienten beobachten können. Die Ursachen hierfür sind vielschichtig und unter anderem in organisatorisch-personellen Herausforderungen der Transplantationskliniken während den Höhepunkten der Pandemie begründet. Auch haben viele Patienten, die prinzipiell für eine Transplantation in Frage kommen, davor zurückgeschreckt, sich einer Transplantationsabklärung zu unterziehen – aus Furcht, sich dabei mit dem Virus zu infizieren. Dieser Trend kehrt sich nun um und wir beobachten mittlerweile wieder eine steigende Zahl an Patienten, die aktiv auf die Warteliste aufgenommen werden können und dies unabhängig davon, um welche Organtransplantation es sich handelt."
Zahl der Organspender in diesem Jahr stark gesunken
Gleichzeitig ist die Zahl der Organspender in diesem Jahr deutlich gesunken: Während im ersten Drittel des vergangenen Jahres noch 46 Menschen aus Hessen, Rheinland-Pfalz oder dem Saarland eines oder mehrere Organe gespendet haben, waren es im gleichen Zeitraum 2022 nur 35. Das bedeutet ein Rückgang von über 20 Prozent.
Dr. Ana Barreiros von der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) hat für diesen Rückgang neben quarantänebedingten Personalausfällen noch eine Ursache erkannt: „Als ein weiterer Grund für diese Abnahme wurde die Häufung von möglichen Spendern, die aufgrund eines positiven SARS-CoV-2-Befundes von einer Organspende ausgeschlossen wurden, ausgemacht. Ende April hat die Bundesärztekammer in Abstimmung mit den Fachgesellschaften eine Empfehlung beschlossen, nach der auch bei positivem SARS-CoV-2-Befund in ausgewählten Fällen eine Organspende möglich ist. Die Entscheidung über die Transplantation eines jeden Empfängers erfolgt im Transplantationszentrum selbstverständlich wie immer unter sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko für den Empfänger, wobei nun auch das Risiko einer möglichen COVID-19-Infektion nach der Transplantation berücksichtigt wird."
Mit dem Organspendeausweis selbst entscheiden
Für alle potenziellen Organspender gilt in Deutschland die Entscheidungslösung. Das bedeutet, dass jeder explizit einer Organspende zustimmen muss. „Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass es jetzt wichtiger denn je ist, sich gut zu informieren und eine Entscheidung für oder gegen eine Organspende zu treffen. Diese Entscheidung ist eine persönliche, die jeder für sich selbst treffen und auf einem Organspendeausweis festhalten sollte", sagt Prof. Dr. Jörg Loth, Vorstand der IKK Südwest.
(Pressemitteilung IKK Südwest)
Den Organspendeausweis als Download gibt es hier. |
|
Pressemitteilung vom 03.06.2022 |
www.ww-kurier.de |
|
|
|
|
|
|