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Nachricht vom 05.06.2022 |
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Region |
"Blasmusik meets Rock" - Rock am Turm in Hartenfels |
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Hurra, Rock am Turm (RaT) in Hartenfels lebt noch: Nach der pandemiebedingten zweijährigen Pause rockte der Burgberg in Hartenfels wieder! Längst hat sich "Rock am Turm" als eines der Top-Open-Air-Festivals bis weit über die Grenzen der Westerwaldregion hinaus etabliert, und Kultstatus erreicht. |
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Hartenfels. Zum Festivalgelände ist zu sagen, dass es wohl in ganz Deutschland nur wenige Locations gibt, die dem Burg-Berg, mit dem 28 Meter hohen Burgturm "Schmanddippen" als Mittelpunkt, Paroli bieten können. Wenn abends die Sonne untergeht und langsam die Dunkelheit einkehrt, rund 600 Lampions die beiden Ebenen am "Schmanddippen" illuminieren, dazu unzählige Strahler das Gelände und den Turm beleuchten, dann kann sich niemand dem besonderen "Schmanddippen-Feeling" entziehen. Reizvoll ist die Verschiedenartigkeit der Musik an beiden Tagen, man kann auch sagen "Dicke Backenmusik meets Rock".
"Nacht der Blasmusik" war der Startschuss zum Festival
Am Pfingstsamstag wurde "RaT" im Sinne des Wortes "angeblasen", denn auf der unteren Ebene am Burg-Berg spielten die "Original Naubergmusikanten" auf. Innerhalb kürzester Zeit waren alle Plätze belegt, die Stimmung hervorragend, das Wetter spielte trotz aller negativen Prognosen mit, sogar die Sonne lugte hin und wieder zwischen den Wolken heraus und grüßte von ganz oben. Auch das "Burg-Taxi" aus den Vorjahren chauffierte wieder alte und junge Besucher den Berg hinauf und nach einem schönen Abend wieder hinab. So konnten auch Menschen, die nicht so gut zu Fuß unterwegs waren, in den Genuss volkstümlicher Musik gelangen.
Die "Original Naubergmusikanten" ließen die Herzen der etwas älteren Generation höherschlagen, abwechselnd ertönten Märsche, Walzer oder Polkas. Titel, wie die "Auf der Vogelwiese", "Tief im Böhmerwald" oder "Böhmischer Traum" und "Kinder von der Eger" vermittelten den Eindruck, Ernst Mosch sei mit seinen Egerländer Musikanten leibhaftig auferstanden. Selbstverständlich durfte das "Westerwald-Lied" nicht fehlen, welches jedem Westerwälder bereits bei der Geburt mit in die Wiege gelegt wird. Die Verantwortlichen konnten mit dem Programm "Der Berg ruft – Nacht der Blasmusik", mehr als zufrieden sein.
Am Rande konnte der WW-Kurier ein kurzes Gespräch mit dem Vorsitzenden der Nauberg Musikanten, Ulrich Jakob, führen: "Wir haben uns komplett der traditionellen Blasmusik verschrieben und uns dabei an der Musik des Unvergessenen Ernst Mosch orientiert. Der Erfolg gibt uns Recht, weil die Besucher unsere Konzerte das von uns verlangen. Man merkt von Beginn an, ob der Funke auf das Publikum überspringt, spätestens wenn die Füße gewippt werden, dann sind wir angekommen. Unser nächster Auftritt findet beim Weinfest in Bad Marienberg am 19. Juni 2022 statt", so Ulrich Jakob.
Am Sonntag Rockmusik vom Allerfeinsten unterhalb des Turms
Der Abend startete mit The Black Velvet Band. Die fünf Musiker stehen für ihre eigene Mischung aus Rock-, Folk- und Pop-Cove- Songs. Im akustischen "Unplugged" Gewand präsentierte sich die Band dabei nicht leise oder gar zahm und konnte so eine treue Fangemeinde auf Festivals, und andernorts gewinnen. Ihre Konzerte finden meistens unter irischer Flagge statt, da die Musik der Grünen Insel zwar Inspiration für den Bandnamen war, aber auch zum festen Programm des Westerwälder Quintetts gehört. Bei der Songauswahl traf die Band genau den Geschmack des Publikums: Rambling Rover (Scotish tradionel), Billie Jean (Michael Jackson), Dancing Queen (ABBA), Radioaktive (Imagine Dragons), Galway Girl (The High Kings), Stairway to Heaven (Led Zeppelin) und zuletzt Always look on the bright side of live (Monty Python), zeigt die musikalische Bandbreite der Band auf.
Nach der etwas ruhigeren Stilrichtung der Black Velvet Band, ließen es die Musiker von "Inside out" so richtig krachen. Die Band hat bereits als Support-Act für The Boss Hoss und DORO auf der Bühne gestanden. Bei Hits von Pop bis Rock war (fast) alles dabei. Coversongs von Guns 'n' Roses, Linkin Park, Journey, Iron Maiden, Depeche Mode, AC/DC, Die Toten Hosen, Mando Diao und viele mehr waren in der Nacht zu hören. Anscheinend hatten "Inside out" genau das richtige Gespür für die Stimmung auf dem Berg, weil sich das Partyvolk alsbald vor der Bühne versammelte, um ausgelassen zu tanzen und zu feiern. Die Band strotzte nur so vor Spielfreude, dadurch wurde ihre Liveshow für das Publikum zu einem Mega-Event machte, die Band darf wiederkommen.
Dem Vernehmen nach wackelte der Berg bis 2 Uhr in der Nacht. Damit war die Party aber lange noch nicht beendet. Obwohl der Band der Stecker gezogen wurde, feierten Organisatoren und Helfer noch eine After- Show- Sause, die sie sich aber auch redlich verdient haben.
Der WW-Kurier erfuhr von Klaus Strüder, einem der Mitorganisatoren des Festivals, welche Sorgen ihn und alle anderen Beteiligten plagten: "Da Hagel, Starkregen, und sogar orkanartige Böen vom Wetterdienst gemeldet waren, spielten wir sogar mit dem Gedanken, aus Sicherheitsgründen alles abzusagen. Bange Blicke zum Himmel ließen dann doch etwas Hoffnung aufkeimen, dass der Liebe Gott eventuell ein Rock- Fan sein könnte, und uns verschont. Alle Stoßgebete haben wohl geholfen, denn als es losging, war es trocken, fast windstill und nicht zu kalt, also fast ideale Bedingungen für ein Open-Air-Konzert. Letztendlich konnten wir mit dem Besuch sehr zufrieden sein, da viele abgewartet hatten, wie sich die Wetterlage verändert, und so strömten dann doch noch sehr viele Besucher auf den Berg. Die Vereine vom Vereinsring Hartenfels, die alles organisiert haben, sind noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen". (Wolfgang Rabsch)
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