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Nachricht vom 21.06.2022
Kultur
Reggae-Night in Selters: Somme, Sonne, Strandgefühl
Kultur wird in Selters großgeschrieben und brachte kürzlich karibische Rhythmen in den Westerwald. Der Marktplatz verwandelte sich in eine Tanzfläche und zog nicht nur Gäste aus der Region an. Eine Initiative des Forum Selters, unterstützt vom Kultursommer RLP, konnte Ragglyfe auf die Bühne bringen, die Reggea- und Afromusik perfekt kombinierten.
Reggae in Selters. (Fotos: Elke Stockhausen)Selters. Der Vorabend von „Jedem Sayn Tal“ war alles andere als ein Vorprogramm zu einem Hauptprogramm. Ragglyfe, die Band aus Mainz, die 2016 vom ghanaischen Musiker K'Daanso gegründet wurde, heizte vom ersten Moment an das Publikum ein. Schnell war das Eis gebrochen und aus Zuhörern wurden Tänzer, die begeistert zur rituellen Musik der Befreiungsbewegung des Rastafari-Kults so ziemlich alle Körperteile dem Rhythmus folgen ließen. Dem Alter waren keine Grenzen gesetzt. Die Kinder strahlten und die Erwachsenen schienen während des Tanzes das Gefühl der Freiheit wiedergefunden zu haben. Ein buntes Miteinander an einem karibisch warmen Abend.

Die Stimmen der Akteure im Publikum? Alle voller Euphorie. Die Begeisterung, ein Ausnahme-Genre im Westerwald hören zu können, so viel Kraft musikalisch in Szene zu setzen, riss nicht ab. Zwei Musiker der Region äußerten sich fachmännisch. Christian, Mitglied der Funk & Soul Band Suburbia, fand die Musik großartig und authentisch. Er freute sich, dass „man auf dem Land die Chance hat, so etwas zu erleben“. Woody Woodford, Drummer und Sänger aus Tampa/ USA und wohnhaft im Westerwald, merkte an, dass der jamaikanische Stil des Reggaes „noch knalliger“ sei. Dennoch war auch für ihn das Bühnenprogramm der sechsköpfigen Band, die nicht in vollständiger Besetzung auftrat, ausgezeichnet.

Rolf Jung, Bürgermeister der Stadt Selters, fand die Zeit ein wenig mehr zum Hintergrund dieses Festes zu sagen. Kultur dürfe nicht teuer sein, so sind die sechs bis acht jährlich stattfindenden Veranstaltungen in Selters immer kostenlos. Er lege Wert darauf, dass Kultur und Soziales nicht zu kurz kommen dürfen. Eine große Hilfe sei das Forum Selters, die Ideen sammeln und aktiv an der Ausgestaltung teilhaben. Anke Rosa war für dieses Konzert mit ganzem Herzen für diese Musikrichtung tätig. Räume für Begegnungen wolle er schaffen, nicht nur ein Bürgermeister für die Regelung des Straßenverkehrs sein und das konnte auf dem Marktplatz gefeiert werden.

Es roch nach Bratwurst und es gab Wein, ein wenig heimische Kulinarität. Natürlich gab es auch Cocktails und eigentlich fehlte nur der Sand unter den Füßen. Das Gefühl des Abends dennoch eindeutig: Sommer, Sonne und Strand. (Elke Stockhausen)
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