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Nachricht vom 28.06.2022 |
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Region |
Geldautomaten-Sprengung in Höhr-Grenzhausen: Tatverdächtige festgenommen |
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Nach der Sprengung eines Geldautomaten am 5. Januar in Höhr-Grenzhausen fehlte der Polizei erst jede Spur zu den Tätern. Doch nun wurden in einem internationalen Schlag 13 Tatverdächtige festgenommen. Dem Ermittlungskomplex können mehrere Sprengungen in Rheinland-Pfalz zugeordnet werden. Dazu gehört auch Höhr-Grenzhausen. |
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Region. Allein die Stichworte geben eine Vorahnung von dem Ausmaß der Ermittlungen: „Deutsch-niederländische Ermittler erneut erfolgreich - 13 Tatverdächtige festgenommen - Ermittlungen zu 12 Automatensprengungen - 28 Durchsuchungen umgesetzt - Sach- und Beuteschäden von mehreren Millionen Euro - Fahrzeugverleihfirmen im Fokus.“ Nicht minder beindruckend die Anzahl der beteiligten Behörden: die Staatsanwaltschaft Osnabrück und Zentrale Kriminalinspektion Osnabrück, die Staatsanwaltschaft Mainz und das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz, Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und Hessisches Landeskriminalamt sowie das Polizeipräsidium Mittelhessen, die Staatsanwaltschaft Amsterdam (Openbaar Ministerie) und der Polizei (Politie) Amsterdam - in enger Zusammenarbeit mit Bundeskriminalamt und Europol. In einer gemeinsamen Pressemitteilung informieren sie über einen Ermittlungserfolg, der auch die Sprengung eines Geldautomaten in Höhr-Grenzhausen am 5. Januar 2022 betrifft. Damals entstand ein Sachschaden von 750.000 Euro.
Nach jetzigem Stand stehen 17 Mitglieder einer niederländischen Tätergruppierung aus den Niederlanden im dringenden Verdacht, in unterschiedlicher Zusammensetzung insgesamt zwölf Geldautomatensprengungen in Deutschland verübt zu haben. Sechs in Rheinland-Pfalz, drei in Nordrhein- Westfalen, zwei in Niedersachsen und eine in Hessen. Es entstand ein Sach- und Beuteschaden von mehr als vier Millionen Euro.
Jetzt gelang deutsch-niederländischen Ermittlungskräften unter Koordination der Zentralen Kriminalinspektion Osnabrück und der Staatsanwaltschaft Osnabrück ein bundesweiter Coup. Gestern (28. Juni 2022) durchsuchten in einer konzertierten internationalen Polizei- und Justiz-Aktion rund 100 Beamtinnen und Beamte aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Hessen und den Niederlanden 16 Objekte, darunter Geschäfts- und Wohnadressen sowie Adressen von Fahrzeugverleihfirmen.
Weitere zwölf zum Verfahren gehörende Objekte wurden bereits Tage zuvor durchsucht. 13 mutmaßliche Geldautomaten-Sprenger konnten im Zusammenhang mit den Ermittlungskomplexen insgesamt festgenommen werden. Eine der Festnahmen erfolgte gestern in den Niederlanden, in der Nähe von Helmond. Die weiteren bereits Tage und Wochen zuvor.
Unter anderem fanden die Ermittler bei den Durchsuchungen über 80 Mobiltelefone, mehrere PCs und Tablets wie auch zahlreiche elektronische Datenträger. Alleine in einem durchsuchten Objekt in Recklinghausen befanden sich 35 Handys. Noch dazu konnten ein Jammer und gestohlene Kennzeichen sowie Kennzeichen-Duplikate in einem Objekt in den Niederlanden festgestellt werden. Auch mutmaßliche Täterbekleidung sowie diverse Unterlagen und Ordner konnten sichergestellt werden. Bei einer Durchsuchung in den Niederlanden (bei Helmond) zogen die Einsatzkräfte zudem einen Audi S 5 sowie ein Motorrad BMW GS im Wert von circa 40.000 Euro im Rahmen der Vermögensabschöpfung ein.
In dem oben aufgeführten Ermittlungskomplex können neben der Tat in Höhr-Grenzhausen folgende Geldautomatensprengungen Rheinland-Pfalz zugeordnet werden:
- Gensingen am 9 Januar2022; Sachschaden: 200.000 Euro
- Daun am 14. Februar 2022; Sachschaden: 90.000 Euro
- Niederzissen am 6. Mai2022; Sachschaden: 350.000 Euro
- Kruft am 29. Mai 2022; Sachschaden: etwa 30.000 Euro
- Ulmen am 29. Mai 2022; Sachschaden: 250.000 Euro
Mietwagenunternehmen im Fokus
In Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Amsterdam und verschiedenen niederländischen und deutschen Polizeidienststellen wurden im Rahmen der rheinland-pfälzischen Strafverfahren zwei Mietwagenunternehmen in Nordrhein-Westfalen (Mühlheim an der Ruhr und Gladbeck) und mehrere Objekte (Wohnanschriften/Garage) in den Niederlanden durchsucht. In diesem Zusammenhang konnten vier Tatverdächtige für Rheinland-Pfalz festgenommen werden. Ein weiterer Tatverdächtigter ist flüchtig.
Bei den Durchsuchungen konnten unter anderem Tatmittel wie mehrere Sprengstoffpakete, Kabel, Benzinkanister, gestohlene Kennzeichen, Tatfahrzeuge, Mobiltelefone und Tatkleidung sichergestellt werden. Die Sprengstoffpakete wurden vor Ort durch Spezialkräfte der Polizei delaboriert.
Monatelange verdeckte Ermittlungen
Den Identifizierungen und Festnahmen gingen unter anderem monatelange verdeckte Ermittlungen voraus. Dabei wurde ein besonderer Fokus auf die Mietwagenfirmen gelegt, die die Tatfahrzeuge an die Sprenger vermieteten. Es gelang den Ermittlerinnen und Ermittlern, Erkenntnisse aus den verschiedenen Bundesländern und den Niederlanden zusammenzuführen und gemeinsam binnen eines halben Jahres die Ermittlungsarbeit erfolgreich zu beenden. Hervorzuheben sind die hervorragende und intensive Zusammenarbeit der verschiedenen Bundesländer und insbesondere der enge Informationsaustausch mit den niederländischen Behörden, durch den dieser große deutsch-niederländische Schlag gegen die Geldautomatensprenger-Szene überhaupt erst möglich wurde.
Die länderübergreifenden Ermittlungen gehen zudem zurück auf eine zentrale Auswertung des Bundeskriminalamts zu verschiedenen in den Jahren 2021 und 2022 in Deutschland erfolgten Geldautomatensprengungen. Seit Januar 2022 waren Polizei und Staatsanwaltschaften in den vier beteiligten Bundesländern den Tätern auf der Spur. Dabei konnten die Ermittlungen auf europäischer Ebene durch die konzentrierte Mitwirkung von Europol vertieft und verdichtet werden. Für die Sprengungen der Automaten verwendeten die Täter in den meisten Fällen Festsprengstoff. Ein Trend, den auch das Bundeskriminalamt für das gesamte Bundesgebiet bestätigt. (PM/ddp) |
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Nachricht vom 28.06.2022 |
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