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Nachricht vom 11.07.2022
Region
Nachwuchs für die Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz: 43 abgelegte Abschlussprüfungen
Wald - Werte - Wahren, so lautet das Motto von Landesforsten Rheinland-Pfalz. Dieser Slogan steht wortwörtlich für die tägliche Arbeit staatlicher, kommunaler und privater Forstleute in unserem Land. 40 Forstwirte und drei Forstwirtinnen haben ihre Abschlussprüfung zum Forstwirt im Juni und Juli am Forstlichen Bildungszentrum (FBZ) in Hachenburg abgelegt.
Ricco Klein aus dem Forstamt Trier ist einer der 43 Auszubildenden, der nach dreijähriger Ausbildung jetzt für die Zukunft der Wälder in Rheinland-Pfalz als Forstwirt arbeiten wird. Foto: Landesforsten.RLP.de / S.KuchenbeckerHachenburg. Nach drei Jahren Ausbildung, bei bestimmten Voraussetzungen auch nur zwei Jahren, stehen die jungen Fachleute nun für die Arbeit im Wald bereit. Sie werden den rheinland-pfälzischen Wald mit all seinen Werten wahren und aktiv am Aufbau klimaresilienter Wälder mitarbeiten.

Marco Sergi von Landesforsten Rheinland-Pfalz sagte in seiner Festrede: „Um unseren Wäldern bei der Entwicklung zu besserer Klimastabilität zu helfen, brauchen wir gut ausgebildete Fachleute. Der Ausbildungsberuf zur Forstwirtin bzw. zum Forstwirt ist hierbei ein wichtiger Baustein. Das sehr breit angelegte Berufsbild sichert die notwendige Grundlage, um aktiv die Wälder der Zukunft mit gestalten zu können. Es ist toll, dass sich junge Menschen bewusst dieser anspruchsvollen Zukunftsaufgabe auch im Dienst der Gesamtgesellschaft stellen.“

„Der Wald ist keine unerschöpfliche Quelle für billigen Rohstoff, er ist aber auch kein Museum für romantische Naturidylle. Der Wald wird erhalten, gepflegt und genutzt“, sagte Ökonomierat Norbert Schindler, Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, und ergänzte in Richtung der Prüflinge: „Daran mitzuwirken, wird Inhalt ihres beruflichen Lebens sein. Sie werden mit ihrer Arbeit die Verbindung herstellen zwischen Naturlandschaft und Kulturlandschaft.“

Waldneubegründung, Waldpflege und Holzernte auf dem Lehrplan:

In staatlichen, kommunalen und privaten Forstbetrieben lernten die Auszubildenden, was bei der Neuanlage von Wald wichtig ist und wie man den heranwachsenden Wald richtig pflegt. Die jungen Forstwirtinnen und Forstwirte bauten zum Beispiel Bänke für die Waldbesuchenden und lernten den Wald gegen vielerlei Gefahren zu schützen. Ganz besonders häufig übten die Auszubildenden den sicheren Umgang mit der Motorsäge, um den nachhaltigen und ökologischen Rohstoff Holz später einmal umweltschonend ernten zu können. Auch wenn die Arbeit meist körperlich sehr anstrengend ist, schätzen die jungen Forstwirtinnen und Forstwirte ihren Beruf wegen der abwechslungsreichen Tätigkeit in der Natur sehr.

Auf ihrem Lernweg ermöglichte die Berufsschule in Bad Kreuznach den Auszubildenden ein umfangreiches Wissen über den Lebensraum Wald, allgemeinbildender Unterricht ergänzte die theoretische Ausbildung während des Blockunterrichtes. Um strukturelle Unterschiede in der Ausbildung auszugleichen, besuchten die Lernenden in den drei Jahren ihrer Ausbildung auch neun Mal für je ein Wochenseminar das Forstliche Bildungszentrum (FBZ) in Hachenburg im Rahmen der überbetrieblichen Ausbildung. Gemeinsam förderten die Forstbetriebe, die Berufsschule und die überbetriebliche Ausbildung am FBZ die Entwicklung einer umfangreichen beruflichen Handlungskompetenz der Auszubildenden.

Übernahmeangebote nach erfolgreicher Prüfung:
In der Prüfung bekamen die Absolventinnen und Absolventen mehrere berufstypische Aufgaben, die sich am späteren Berufsleben eines Forstwirtes orientierten: Bei der Baumfällung galt es, starke Nadelbäume so zu fällen, dass zum Beispiel die nachwachsenden Jungbäume nicht beschädigt werden. Anschließend mussten sie die Fichten in bestimmte Abschnitte und Längen einteilen. Dazu braucht es viel Know-how: Denn beim nachfolgenden Herausziehen der Stämme dürfen die stehenden Bäume und der Waldboden durch die schwere Maschine keinen Schaden nehmen. Außerdem müssen die Prüfungsteilnehmerinnen und -teilnehmer darauf achten, ob ein Baum an einigen Stellen faul ist oder ob sich Käfer ins Holz gebohrt haben.

Auch die Aufgaben in den Bereichen Waldpflege und Waldschutz absolvierten die Forstwirtinnen und Forstwirte mit Erfolg. Hierbei mussten die angehenden Forstwirte beweisen, dass sie junge Wälder durch gezielte Pflegeeingriffe oder den Bau von Holzzäunen richtig fördern und schützen können.

Fast alle Prüflinge haben ihre dreijährige Ausbildung abgeschlossen und die Prüfung mit Bravour gemeistert. Landesforsten Rheinland-Pfalz hat allen Forstwirtinnen und Forstwirten mit erfolgreichem Abschluss ein Beschäftigungsverhältnis angeboten. Auch im Kommunalwald, dem Privatwald und bei forstlichen Unternehmen gibt es zahlreiche Jobangebote. Die jungen Fachkräfte können ihren Traumberuf in den Wäldern des Landes umgehend antreten.
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