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Nachricht vom 20.07.2022
Region
Fast die Hälfte aller Deutschen stirbt im Krankenhaus
Fast die Hälfte aller Deutschen stirbt im Krankenhaus, ein Teil in einer Pflegeeinrichtung, ein geringer Teil zu Hause. Die Katharina- Kasper-Akademie qualifiziert Pflegekräfte mit Zertifikatskursen für die herausfordernde Aufgabe der Sterbebegleitung in den unterschiedlichen Settings.
Erfolgreiche Absolventin des Basiskurs Palliative Care Kerstin Vogt fühlt sich durch den Kurs gut auf die kommenden Aufgaben vorbereitet. Foto: Katharina Kasper AkademieDernbach. Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung wollen 76 Prozent der Deutschen zuhause sterben. Die Realität sieht leider anders aus. Fast die Hälfte stirbt im Krankenhaus. Die Katharina-Kasper-Akademie ist von der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin zertifiziert, Pflegende für die Aufgabe zu qualifizieren, betroffene Menschen und ihre An- und Zugehörigen bestmöglich zu unterstützen, wo auch immer sie ihren letzten Weg zu Ende gehen.

Aktuell haben 19 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Weiterbildungsqualifikation „Basiscurriculum Palliative Care für Pflegefachkräfte“ mit Erfolg abgeschlossen. Am Lebensende geht es in erster Linie um den Menschen mit all seinen Facetten, Beschwerden, Sorgen und Erwartungen. Palliative Care – die Pflege und Begleitung unheilbar Erkrankter in der letzten Lebensphase - ist daher ein wichtiger Bereich innerhalb des Gesundheitswesens.

Das Konzept hat die konkrete Verbesserung der seelischen, körperlichen, geistigen, spirituellen und sozialen Situation eines Schwerkranken oder Sterbenden zum Ziel und verfolgt entsprechend einen ganzheitlichen Ansatz. Im Mittelpunkt steht der betroffene Mensch mit all seinen unterschiedlichsten Bedürfnissen, um ihn mit hoher Fachkompetenz zu behandeln und zu pflegen, mit Wertschätzung und Respekt sowie Herzenswärme zu begleiten und ebenso für seine An- und Zugehörigen Sorge zu tragen.

Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Linderung von Symptomen wie etwa Schmerzen, Übelkeit aber auch Angst und Unruhe in der letzten Phase des Lebens. Ganz besonders wichtig ist auch die Sensibilisierung der Pflegenden für die besondere Haltung im Umgang und in der Gesprächsführung. Patienten erfahren dadurch, dass sie auch auf diesem letzten Weg nicht alleine gelassen, sondern menschlich und kompetent unterstützt werden. Aber auch die Pflegenden selbst und deren psychische und physische Belastungen, wie sie sich schützen und die notwendige Distanz wahren können, sind Gegenstand der Weiterbildung.

Aktuell haben wieder 19 Pflegefachkräfte aus dem ambulanten und stationären Bereich die Weiterbildungsqualifikation zur Palliative Care Fachkraft an der Katharina-Kasper-Akademie erfolgreich abgeschlossen. Den Abschluss bildete die Vorstellung einer Facharbeit zu einem von den hoch motivierten und engagierten Teilnehmenden selbst ausgewählten Thema. Wir fragten nach, was die Absolventinnen und Absolventen aus dem Kurs mitnehmen, was ihnen besonders gefallen hat und ob sie sich jetzt besser für diese Aufgabe gewappnet fühlen. Dazu meint Kerstin Vogt, Krankenschwester und seit 2018 Mitarbeiterin im Hospiz St. Thomas: „Ich nehme aus der Fachweiterbildung Palliative Care die Vielfältigkeit der Versorgung von Gästen, Bewohnern und Patienten durch ergänzende Ansätze z.B. aus der Aromapflege, Musiktherapie, Schmerztherapie, Physio- und Psychotherapie mit.“

Durch die Weiterbildung fühle sie sich auf jeden Fall besser ausgerüstet für die Versorgung der betroffenen Menschen und ihrer Familie. Für Vogt war es nach eigener Aussage eine Bereicherung, durch die Dozenten und die anderen Kursmitglieder neue Informationen und Sichtweisen zu erfahren: „Besonders gefallen haben mir die Verdeutlichung der Inhalte durch die Fallbeispiele, Erfahrungen und die praktischen Übungen“, berichtet Kerstin Vogt und ergänzt nach kurzer Pause: „Und es war sehr schön zu erleben, dass es noch Krankenpflegekräfte mit der ‚richtigen‘ Einstellung zu ihrer Tätigkeit gibt, trotz der heutigen Situation.“ Eine gute Vorbereitung auf die verschiedensten herausfordernden Situationen sind wesentlich für alle, die in der palliativen Versorgung Schwerstkranker und Sterbender beschäftigt sind.

Der nächste Basiskurs Palliative Care der Katharina Kasper Akademie startet am 10. Oktober in Dernbach. Teilnehmende sollten eine mindestens zweijährige Berufserfahrung in der Gesundheits und Krankenpflege oder Altenpflege oder aber vergleichbare Kompetenzen mitbringen. Anmeldungen sind über die Homepage katharina-kasper-akademie.de möglich. Die Kursteilnehmer erhalten nach erfolgreichem Abschluss das Zertifikat des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes (DHPV), der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin e. V. (DGP), der Deutschen Krebshilfe und der Alpha-Stelle NRW. Das Zertifikat entspricht den Rahmenvereinbarungen nach § 39a SGB V bezüglich der Anforderungen an die berufliche Qualifikation und berechtigt dazu, in jedem Bereich der Palliativ- und Hospizarbeit zu arbeiten.
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