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Nachricht vom 18.08.2022
Region
Kirchweih- und Patronatsfest in St. Petrus in Ketten, Hellenhahn-Schellenberg
Am ersten Sonntag im August wird im Kirchort Hellenhahn-Schellenberg traditionell das Kirchweih- und Patronatsfest gefeiert. Auch diesmal kam die Gottesdienst-Gemeinde zusammen, um für ihre Kirche vor Ort zu danken: zum einen für das steinerne Haus inmitten des Dorfes – und zum anderen für "das Haus aus lebendigen Steinen", für die Menschen und die Glaubensgemeinschaft im Kirchort.
Gemeindereferentin i.R., Eva-Maria Henn (rechts) und die Vorsitzende des Ortsausschusses von Sankt Petrus in Ketten, Ann-Kathrin Theis gratulierten Pfarrer Albert Keller zu seinem kürzlich begangenen 90. Geburtstag. Fotos: Willi SimonHellenhahn-Schellenberg. Bevor der Festgottesdienst begann, gratulierte die Gemeinde noch nachträglich Pfarrer Albert Keller mit guten Wünschen und einem Ständchen zu seinem 90. Geburtstag. Mit „Wegweisern“ und „Meilenstein“ in flüssiger Form gratulierten Eva-Maria Henn und die Vorsitzende des Ortssausschusses Ann-Kathrin Theis dem „Wandersmann Albert Keller“.
Der Jubilar erinnerte sich danach dankbar an die vielen Menschen, die ihn in seinen neun Lebensjahrzehnten begleitet hatten. Besonders erwähnte er dabei die Frauen – angefangen bei seiner Mutter und bis zu den zahlreichen Frauen, die ihm auf seinem Lebensweg begegnet seien und denen er als Mensch und Priester so manches zu verdanken habe.

Der Kirchweihgottesdienst war dann auch von Dankbarkeit und Freude geprägt. Dazu trug auch das festliche Orgelspiel von Josef Müller bei.

In ihrer Kirchweihpredigt machte Gemeindereferentin i. R. Eva-Maria Henn aber auch auf die derzeit großen Probleme der Kirche und der Gemeinden aufmerksam: „In diesen Zeiten bricht so mancher Stein aus dem „geistigen Kirchenhaus“ aus. Es entstehen Lücken, das Haus wird brüchig. So viele Menschen wie noch nie sind in unserem Land im vergangenen Jahr aus der katholischen Kirche ausgetreten. Missbrauch… Vertuschung… der Umgang mit der Macht… Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Ausrichtung… Verwehrung des Segens für gleichgeschlechtliche Paare… Pflichtzölibat… Ablehnung von Frauen für die Weiheämter… Viele von uns Christen und Christinnen kommen damit nicht mehr zurecht.

Was wird aus unserer Kirche, die wir doch lieben? Wir dürfen uns nicht im Haus voll Glorie verschanzen und abschotten. Es ist Zeit, sich der schwierigen Situation zu stellen. Und es ist an der Zeit, aus dem Geist Jesu heraus zu handeln und so Möglichkeiten des Dialogs und der Begegnung zu suchen und zu finden, damit sich etwas zum Guten wenden kann. So wie es derzeit beim Synodalen Weg versucht wird…..“

In den Fürbitten wurden die Anliegen von Kirche, Welt und Gemeinde aufgegriffen, und besonders der Verstorbenen gedacht, die sich für den Bau der Kirche und für das Gemeindeleben vor Ort verdient gemacht haben.

Der Kirchweih-Gottesdienst endete mit dem traditionellen und von der Gemeinde aus vollem Herzen mitgesungenen „Großer Gott, wir loben dich.“

Im Anschluss lud der Ortsausschuss zum „Kleinen Kirchweih-Frühschoppen“ in den Garten des Pfarrheimes ein. Bei herrlichem Sommerwetter fanden sich die Gottesdienstteilnehmer und –teilnehmerinnen ein, um einen Kirmesschoppen zu trinken und miteinander Geselligkeit zu pflegen.

Allen, die das organisiert und möglich gemacht haben, sei herzlich gedankt. Bericht: Willi Simon
     
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