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Pressemitteilung vom 14.11.2022
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"15.000 Pässe für Katar": Jugendliche setzen Zeichen für Menschenrechte
Am 20. November rollt ab 17 Uhr der Ball: Mit der Partie Katar gegen Ecuador beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Ein Großereignis, das viele Fragen aufwirft. 15000 Gastarbeiter sollen laut Amnesty International in Katar seit der WM-Vergabe im Jahr 2010 ums Leben gekommen sein. Deshalb haben Jugendliche nun die Aktion "15.000 Pässe für Katar" ins Leben gerufen.
15000 Pässe für Katar - das ist der Name eines Projektes, das von evangelischen Jugendlichen und dem Dekanatsjugendreferenten Emil Huck ins Leben gerufen worden ist. (Foto: Hieu Duong)Westerburg/Flensungerhof. 15000 Gastarbeiter sollen laut Amnesty International in Katar ums Leben gekommen sein. Das WM-Organisationskommitee spricht im Gegensatz dazu von „nur“ 40 Toten. Wie viele Opfer es im direkten Zusammenhang mit der WM gegeben hat, steht nicht genau fest und wurden von offizieller Seite bislang nicht veröffentlicht. Dass Menschen für die Weltmeisterschaft gestorben sind, steht aber offenbar außer Frage. Deshalb haben junge Leute aus der Evangelischen Jugend in Hessen und Nassau (EJHN) die Aktion „15.000 Pässe für Katar“ ins Leben gerufen und möchte damit ein Statement für Menschenrechte und für den Boykott der WM setzen. Die Idee: Für jeden Gastarbeiter, der seit der WM-Vergabe in Katar sein Leben verloren hat, wird mit dem Ball ein Pass gespielt – in Gedenken an die Verstorbenen. Die Jugendlichen rufen Gruppen und Kirchengemeinden auf, sich an diesem stillen Protest zu beteiligen.

Seit Jahren berichten die Medien über die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar: über ausgebeutete Arbeiter, über den ökologischen (Un-)Sinn einer WM in einem Wüstenstaat; über Tote auf den Baustellen. „Totenscheine für Gastarbeiter sollen routinemäßig ohne angemessene Untersuchungen der Todesursachen ausgestellt worden sein“, berichtet beispielsweise die ARD-Sportschau. Stattdessen würden die Todesfälle auf „natürliche Ursachen“ oder vage definierte „Herzfehler“ zurückgeführt. Insgesamt könnte die Quote der ungeklärten Todesfälle laut Amnesty International bei bis zu 70 Prozent liegen. Die Hinterbliebenen der Arbeiter stehen alleine da und warten vergeblich auf die Aufklärung der Todesursache.

Der Kickoff zur Aktion fand Ende Oktober in Mücke statt: Im Flensungerhof trafen sich
50 junge Menschen, um 15000 stille Pässe zu spielen. Mit dabei waren Mitarbeitende und Ehrenamtliche aus den Evangelischen Dekanaten an der Lahn, Westerwald, Dreieich-Rodgau, Gießener Land, Hochtaunus, Nassauer Land und Wetterau. Die Idee dazu hatten der Jugendreferent des Evangelischen Dekanats Westerwald, Emil Huck, und die Jugendlichen selbst. „Wir halten das, was in Katar passiert, für absolut inakzeptabel“, sagt Huck. Er und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter hoffen, dass sich viele Menschen an der Aktion „15000 Pässe für Katar“ beteiligen. „Das Mitmachen ist ganz einfach“, erklärt Emil Huck. „Eine Gruppe trifft sich und spielt sich insgesamt 15000 Pässe zu. Anschließend werden Fotos und Videos der Aktion unter dem Hashtag „#15KPässe“ in den Sozialen Medien gepostet – als stilles Zeichen, dass das geschehene Unrecht nicht vergessen wird“. (PM)
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