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Pressemitteilung vom 23.11.2022
Region
Menschen im "WällerLand": Leidenschaftlich engagiert für Natur und Mensch
Wer oft im "WällerLand" unterwegs ist, wird Rolf Koch in seiner Eigenschaft als Umweltbeauftragter der Verbandsgemeinde Westerburg vielleicht schon getroffen haben – am Wiesensee oder im Wald, wenn er nach dem Rechten schaut. Koch engagiert sich bereits vielen Jahren für die Umwelt und Natur in der Region.
Rolf Koch hat die Natur "im Blut". (Foto: Tatjana Steindorf)Weltersburg. Rolf Koch hat einen Blick für die gefährliche Herkulesstaude oder den Eichen-Prozessionsspinner, den Feuerbrand bei Obstbäumen, aber auch für die geschützte Himmelsleiter oder den eindrucksvollen Eisvogel, den er liebt und schützt.

Spitzname Eisvogel
Sogar seinen Spitznamen hat er von ihm. Loki Schmidt (die Ehefrau des damaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt) hat ihn ihm 1994 gegeben, als er zum „Umweltschützer des Jahres“ ernannt wurde. Sie rief ihn damals anstatt mit seinem Namen als „Eisvogel“ aufs Podium – denn für den kleinen blauglitzernden Fischtaucher hatte sich der damalige Oberleutnant bei einem Auenprojekt in der Nähe von Wiesbaden ebenfalls eingesetzt.

Die gute Tat
Für seine zahlreichen Hilfs- und Umweltaktionen hat er immer Mitstreiter gefunden und viele seiner Kameraden motiviert. Bei den „102 guten Taten“ ging es um strahlende Augen im Kindergarten oder auch um das Briefmarkensammeln für die Hephata-Diakonie, was Schwerbehinderten Arbeitsstellen verschaffte. Dafür wurde ihm als Kompaniechef beim Sanitätsbataillon in Rennerod 2010 die Verdienstmedaille des Verdienstordens der BRD verliehen.

Der 66-Jährige hat seine Leidenschaft zur Natur früh entwickelt – durch seinen Vater. Das Helfen scheint ihm im Blut zu liegen. Dazu kommt noch eine riesige Portion Fleiß, Kreativität und Menschenliebe. Sein Engagement hört auch im „Ruhestand“ nicht auf. Rolf Koch ist 1956 in Katlenburg geboren und elf Mal umgezogen, war in Kassel, Mainz und Diez, erzählt er. Angekommen ist er schließlich in Weltersburg, wo er sich wohl fühlt. Er ist gelernter Betriebswirt und Krankenpfleger. Gerne war er als Soldat in der Ausbildung tätig – auch noch als Reservist. Er war in Vorständen von Anglern, Schützen und Jägern und für Rheinland-Pfalz für das „Blaue Band Deutschland“ engagiert (Renaturierung von Flüssen und Auen). Er hat vier Kinder und ist längst stolzer Großvater. Im Mai 2022 ist Rolf Koch mit der Landesverdienstmedaille des Landes RLP „für sein großartiges Engagement für die Natur und Umwelt sowie für seine inklusiven Naturschutzprojekte“ geehrt worden. Neben seinen Ehrenämtern – etwa als Vorsitzender der Lebenshilfe Westerwald e.V. – führt er Umweltprojekte für einen Kindergarten in Höhn durch. „Hieraus schöpfe ich Kraft“, sagt er.

Der „Kleine Bienenretter“
Rolf Koch wurde zum Schutz der Wildbiene sogar zum Autor. Band 4 der „Kleinen Bienenretter“ erscheint im Frühjahr 2023. Verschiedene Zeichnerinnen haben mitgewirkt. Die Texte stellen die Bienen und ihren Wert für die Natur und uns Menschen in den Fokus. Das ist sehr schön zu lesen, und die Kinder erhalten auch Blumensaattütchen zum Heft dazu, so können sie durch’s Aussähen die Bienen selbst tatkräftig unterstützen... Ein wahrer Helferreigen, der da zustande kommt. Einige Umweltpreise wie den der Vereinten Nationen hat das Projekt eingeheimst. Band eins, „Sam Goldwabe und die kleinen Bienenretter“, wurde sogar als Hörspiel, Theaterstück und als Film umgesetzt.

Helfer für Umwelt und Bürger
Rolf Koch ist im „WällerLand“ sehr aktiv unterwegs und wird nicht nur gerufen, wenn es um verletzte Wildtiere geht, sondern auch zur Begutachtung von Wespennestern oder invasiven Pflanzen. Für ihn war eines der schönsten Erlebnisse, einem Uhu helfen zu können, der nach der Genesung wieder ausgewildert wurde. Bei seinen Kontrollfahrten hat er aber auch schon mehreren verunfallten E-Bikern helfen können.

Am Wiesensee beobachtet er mit Freude immer wieder Eisvögel. Diese „fliegenden Edelsteine“ hier anzusiedeln, das ist ihm ein weiteres Herzensprojekt. (PM)
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