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Pressemitteilung vom 22.01.2023
Region
Naturschutzinitiative und NABU Altenkirchen stellen sich gegen Industriegebiet im Lager Stegskopf
Dem Vernehmen nach beabsichtigt die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in Kürze, die ehemaligen Lagerflächen am Stegskopf im Rahmen des Erstzugriffes an die Ortsgemeinde Emmerzhausen zu übertragen. Die Ortsgemeinde will diese nach eigenem Bekunden unmittelbar danach an den Industrieentwickler Revikon aus Hessen veräußern. Dieser will dort ein großes Logistiklager mit Schwerlastverkehr und 30 Meter hohe Logistikhallen errichten.
Ehemaliges Truppenlager Stegskopf, 
(Foto: Harry Neumann/NI)Emmerzhausen. "Das 50 Hektar große Lager Stegskopf mit ungefähr 80 denkmalgeschützten Gebäuden ist unmittelbar umgeben vom Nationalen Naturerbe Stegskopf, das gleichzeitig auch europäisches Vogelschutz- und FFH-Gebiet ist sowie von weiteren Schutzgebieten in Nordrhein-Westfalen. Diese grenzen parzellenscharf an das ehemalige Truppenlager an", betonten Harry Neumann, Landesvorsitzender der Naturschutzinitiative e.V. (NI) und Harry Sigg, zweiter Vorsitzender des NABU Altenkirchen.

"Wir halten diese Pläne in Anbetracht des Artensterbens, dem Verlust an Biodiversität und des Klimawandels für unverantwortlich. Während vor kurzem auf der Weltnaturkonferenz in Montreal die Fahne des Naturschutzes und der Biodiversität hoch gehalten wurde, sogar 30% der Land- und Meeresflächen unter Schutz gestellt werden sollen, soll der Naturschutz nach dem Willen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), der Gemeinde Emmerzhausen und regionaler Politiker hier offensichtlich begraben werden", erklärten Harry Neumann (NI) und Harry Sigg (NABU AK).

Es entspreche nämlich nicht den Beschlüssen der Bundesregierung im aktuellen Koalitionsvertrag (Seite 29/30), der die Veräußerung von für den Klima-, Arten- und Naturschutz bedeutsamen Bundesflächen im Außenbereich untersage. Dies wäre hier in geradezu beispielloser Weise der Fall: Schwerlastverkehr im 24-Stunden-Betrieb mitten im Nationalen Naturerbe und Natura 2000-Gebieten und 30 Meter hohe Logistikhallen werden zu erheblichen Beeinträchtigungen der Dörfer, der Menschen, der Natur, des Landschaftsbildes und des Denkmalschutzes führen. Diese Pläne seien Betonpolitik von vorgestern, so der NABU Altenkirchen und die NI.

"Wir haben daher den Sprecher des Vorstandes der BImA, Herrn Dr. Krupp angeschrieben und gebeten, eine Veräußerung der Lagerflächen und der Zufahrtstraßen zu verhindern. Denn diese steht im Gegensatz zu den Vereinbarungen der Ampelkoalition im Koalitionsvertrag", so Harry Neumann.

In dem Schreiben an die BImA heiße es unter anderem: "Wir bitten Sie daher um einen Abbruch der Verkaufsverhandlungen. Stattdessen sollte der ehemalige Lagerbereich in das Nationale Naturerbe eingegliedert werden". (PM)
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