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Pressemitteilung vom 03.02.2023
Region
Zum Weltkrebstag: Lungenkrebsdiagnosen steigen - Tabakprävention besonders wichtig
Immer mehr Menschen erkranken in der Region an Lungenkrebs. Das zeigt eine aktuelle Analyse der IKK Südwest zum Weltkrebstag (4. Februar) unter ihren Versicherten in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. Gleichzeitig greifen wieder mehr Jugendliche zur Zigarette. Eine Entwicklung, die Grund zur Sorge gibt, denn Risikofaktor Nummer eins für Lungenkrebs ist der Tabakkonsum.
(Symbolbild)Region. Warum Rauchen gerade in jungen Jahren schädlich ist und wieso bei der Prävention dringend Handlungsbedarf besteht, erklären IKK-Südwest-Vorstand Prof. Dr. Jörg Loth und Univ.-Prof. Dr. med. Roland Buhl, Leiter der Pneumologie am Zentrum für Thoraxerkrankungen der Universitätsmedizin Mainz.

Die Zahl der Neudiagnosen von Lungenkrebs unter den Versicherten der IKK Südwest ist im Zeitraum von 2017 bis 2021 um 25 Prozent gestiegen – bei Frauen sogar noch stärker als bei Männern. "Die Zahl der Neuerkrankungen haben sich in den vergangenen Jahren in einem Ausmaß entwickelt, das wirklich besorgniserregend ist. Auch während der Pandemie hat sich daran nichts geändert, obwohl wir wissen, dass weniger Menschen in dieser Zeit zum Arzt gegangen sind. Hinzu kommt, dass oftmals eine Lungenkrebserkrankung lange Zeit unentdeckt bleibt, denn Vorsorgeuntersuchungen wie zum Beispiel für den Darm- oder Brustkrebs gibt es bei dieser Krebsart nicht", sagt Prof. Dr. Jörg Loth, Vorstand der IKK Südwest. Die tatsächliche Zahl der Erkrankungen könne also möglicherweise noch höher liegen. Er ergänzt außerdem: "Risikofaktor Nummer eins für Lungenkrebs ist und bleibt das Rauchen. Das bedeutet auch, dass eine Krebserkrankung in den meisten Fällen vermieden werden kann."

Mehr jugendliche Raucher geben Grund zur Sorge
So sind die steigenden Zahlen beim Lungenkrebs besonders bedenklich, wenn man sie vor dem Hintergrund der jüngsten "Deutschen Befragung zum Rauchverhalten" (DEBRA) aus dem Dezember 2022 betrachtet. Dort stellte sich heraus, dass sich bei den Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren die Zahl der Tabakraucher zwischen 2021 und 2022 fast verdoppelt hat. Eine Trendwende, die den über lange Zeit rückläufigen Raucherzahlen eindeutig entgegensteht.

Dabei steigt das Lungenkrebsrisiko, je länger eine Person raucht, wie Univ.-Prof. Dr. med. Roland Buhl, Leiter der Pneumologie am Zentrum für Thoraxerkrankungen der Universitätsmedizin Mainz, weiß: "Neun von zehn Lungenkrebsdiagnosen lassen sich auf das Rauchen zurückführen, das ein sehr hohes Suchtpotenzial birgt. Wenn Jugendliche also schon früh mit dem Rauchen beginnen und es nicht schaffen aufzuhören, sind sie dem Zigarettenrauch viele Jahrzehnte ausgesetzt. Das erhöht nicht nur das Lungenkrebsrisiko in späteren Jahren drastisch, sondern kann auch zu weiteren Krebsarten in Mund, Rachen und der Harnblase führen." Aber selbst wenn man über viele Jahrzehnte geraucht hat, lohne sich ein unmittelbarer Rauchstopp. "Wer mit dem Rauchen aufhört, lebt nicht nur länger, sondern auch besser. Daher macht es in jedem Lebensalter Sinn, mit dem Rauchen aufzuhören", appelliert Prof. Buhl.

IKK Südwest fordert konsequentes Handeln in der Prävention
Diese Entwicklung sorgt auch bei der IKK Südwest für Sorgenfalten. "Dass in einer Zeit, in der die Lungenkrebsdiagnosen steigen, auch wieder mehr junge Menschen anfangen zu rauchen, ist sehr bedenklich", ordnet IKK-Südwest-Vorstand Prof. Dr. Jörg Loth die aktuelle Situation ein. Es deute darauf hin, dass im vergangenen Jahr die gesundheitliche Aufklärung bei Kindern und Jugendlichen zu kurz gekommen sein könnte.

"Der einfachste Weg, präventiv gegen das Rauchen und damit auch langfristig gegen Lungenkrebs vorzugehen, ist die Aufklärung der Jugendlichen. Als IKK Südwest setzen wir uns schon seit einiger Zeit dafür ein, dass Gesundheit und Prävention verbindlicher und flächendeckender als bisher in den Lehrplänen stattfinden soll", sagt Prof. Dr. Jörg Loth. Gerade die jüngsten Zahlen sollten dafür sorgen, dass die bisherigen Präventionsmaßnahmen konsequenter umgesetzt und an geeigneten Stellen ausgeweitet werden. "Es ist jetzt besonders wichtig, auf Augenhöhe über die Gefahren des Rauchens zu informieren. Es muss das oberste Ziel sein, nicht nur weitere Jugendliche vom Zigarettenrauchen abzuhalten, sondern auch die, die in den vergangenen Jahren angefangen haben, bei einem schnellen Rauchstopp zu unterstützen", so Loth.

Informations- und Aufklärungsangebote
Nützliche Informationen und Tipps – speziell für Jugendliche aufbereitet – sind auf der Internetseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) zu finden.

Die IKK Südwest unterstützt Versicherte aller Altersgruppen außerdem beim Start in ein rauchfreies Leben mit kostenfreien Seminaren und Vorträgen zum Thema Suchtprävention und Gewohnheiten sowie Raucherentwöhnungskursen. Mehr dazu hier. (PM)
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