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Nachricht vom 11.02.2023
Wirtschaft
Sparpläne, Umschuldung und Co: So können Sie Ihre Finanzen optimieren
Gerade einmal sieben bis acht Prozent der Deutschen ist „reich“. Bei den meisten Menschen sind mehr Wünsche als Geldmittel vorhanden. Durch wachsende Kosten steigen die Sorgen und Nöte immer weiter an. So manch einer fragt sich schon zur Monatsmitte, wie der Rest der Tage noch finanziert werden kann. Bleibt auch Ihnen am Ende des Geldes immer noch zu wenig Monat übrig? Erfahren Sie hier, wie Sie Ihre Finanzen mit einfachen Tipps & Tricks optimieren können.
Dem Sparschwein gut zureden, hilft leider nicht dabei, sein Geld zu vermehren. SymbolfotoDie 50 – 30 – 20 Regel – davon schwärmen sogar Experten!
Nicht nur im schönen Westerwald verwandelt sich der Gang zum Supermarkt schnell in einen Spießrutenlauf. Die Lebensmittelpreise sind um mehr als 20 % gestiegen und das macht vielen Menschen Angst. Konnten Sie vor den Preissteigerungen noch sorglos einkaufen oder haben Sie schon im Vorfeld jeden Cent lieber zweimal umgedreht? Viele Menschen fragen sich, wie sie bei einem geringen Einkommen sparen können. Oft wird davon ausgegangen, dass es überhaupt kein Sparpotenzial gibt. Das stimmt nicht ganz!

Die 50 – 30 – 20 Regel ist der beste Beweis dafür, dass auch Haushalte mit geringem Einkommen sparen können. Worauf es dabei ankommt, erklärt die nachfolgende Grafik sehr anschaulich:

Finanzcheck.de

Für jedes Budget – warum die 50 – 30 – 20 Regel funktioniert
Wenn Sie die Zahlen addiert haben, stellen Sie fest, dass am Ende das Ergebnis 100 steht. Tatsächlich ist die 50 – 30 – 20 Regel völlig unabhängig von Ihrem Verdienst. Das Ziel ist, Ihre Einkünfte nach dieser Vorgabe aufzuteilen. Was Sie zur Berechnung Ihrer individuellen Umsetzung benötigen, ist ein Überblick über Ihre Finanzen. Schnappen Sie sich Papier und Bleistift und dann geht es los:

• Wie viel nehmen Sie im Monat ein? Notieren Sie alle Ihre Einkünfte
• Welche Fixkosten entstehen jeden Monat? Schreiben Sie es genau auf
• Was möchten Sie erreichen? Notieren Sie einen Wunsch, um Motivation zu bekommen

Das Startbudget pro Monat entspricht Ihren 100 %. Davon ziehen Sie nun 50 % für Ihre Fixkosten ab. Als Fixkosten bezeichnen wir Ausgaben, die jeden Monat anfallen. Im Idealfall nutzen Sie ein Zweitkonto, über das Sie die Fixkosten jeden Monat begleichen.

Haben Sie die Miete bezahlt, die Stromgebühren entrichtet und das Geld an die Versicherungen überwiesen? Dann können Sie sich den 30 % widmen. Dieser Anteil Ihres Gesamteinkommens kann für die Freizeitgestaltung genutzt werden. Gehen Sie ins Restaurant, kaufen Sie sich neue Bücher oder sparen Sie auf einen Urlaub mit der Familie. Sie müssen kein schlechtes Gewissen haben, denn die Fixkosten sind bereits gezahlt.

Tipp: Sie nutzen nicht jeden Monat das volle Budget der 30 %? Packen Sie überschüssiges Freizeitgeld auf ein Tagesgeldkonto, dort kann es Ihnen Zinsen einbringen. Sichere Geldanlagen sind bei den Westerwäldern beliebter denn je, der Bedarf ist riesig.

Ans Sparen geht es auch bei den letzten 20 % Ihres Budgets. Die stehen Ihnen nicht zur Verfügung, sondern werden auf ein Sparkonto oder Ihren Sparplan überwiesen. Bei der Art der Sparmöglichkeit haben Sie viele Optionen. Möchten Sie das Geld zinsstärker vermehren, nutzen Sie ein Festgelddepot. Wenn Ihnen Flexibilität wichtig ist, bleibt auch hier das Tagesgeldkonto als sinnvolle Option. Weiter unten finden Sie wichtige Hinweise, zur Einrichtung eines individuellen Sparplans. Er hilft Ihnen dabei, Ihr vorhandenes Kapital zu vermehren und mehr Geld zu generieren.

Überprüfen Sie Ihre Ausgaben – wenn zu viel Geld das Konto verlässt
Die 50 – 30 – 20 Regel gelingt Ihnen nicht? Ihre Freizeit- oder Fixkosten überschreiten das vorgegebene Limit immer wieder? In vielen Haushalten wird mehr Geld ausgegeben als nötig. Das ist einer der Gründe, warum die Verbraucherzentrale zu einem Haushaltsbuch rät. Schreiben Sie auf, welche Ausgaben pro Monat auf Sie zukommen. Wo sind die 50 Euro hin, die vor zwei Tagen noch in Ihrem Portemonnaie waren? Es gibt so einige Fallen im Alltag und das ist nicht nur der teure Kaffee beim Bäcker:

Der Versicherungs-Check: Hausratversicherung, Haftpflicht, Vollkasko – Versicherungen sind sinnvoll und werden in vielen Fällen auch wirklich benötigt. Manchmal zahlen Sie hier aber unbemerkt entschieden zu viel Geld. Es lohnt sich, wenn Sie vorwiegend Altverträge regelmäßig kontrollieren. Ihre Haftpflicht läuft schon seit zehn Jahren und wurde bislang nie benötigt? Überprüfen Sie, ob es mittlerweile günstigere Angebote auf dem Markt gibt. Der Anbieterwechsel ist problemlos im Netz möglich und kostet Sie keinen Cent. Denken Sie auch daran, unnötige Versicherungen zu kündigen. Eine der unnötigsten Policen ist heute die Handyversicherung, da hier meist die gängigsten Schäden ausgeschlossen werden.

Der Stromanbieter-Check: Energie ist teuer geworden, das wissen auch die Haushalte im Westerwald. Ein Grund mehr, warum Sie nicht noch mehr bezahlen wollen als nötig. Wussten Sie, dass der lokale Stromversorger vor Ort oft die teuersten Gebühren mit sich bringt? Sparpotenzial bietet ein Wechsel, den Sie bequem übers Internet realisieren können. Sorgen vor einer Versorgungspause müssen Sie sich nicht machen, denn es gibt eine Versorgungspflicht!

Der Vertrags-Check: Monatlich fließt ein Teil des Geldes an die Mobilfunkgesellschaft, Sie zahlen für Internet, Telefon und andere Dienstleistungen (Kabel-TV). Sind Sie sicher, dass Sie den günstigsten Tarif gewählt haben? Es lohnt sich, einmal pro Jahr die Ausgaben für solche Verträge zu checken. Ein Anbieterwechsel ist sogar größtenteils obsolet, da es schon intern Möglichkeiten gibt, einen günstigeren Tarif zu bekommen.

Kredite und andere Verbindlichkeiten – wenn die Umschuldung sparen hilft
Jeden Monat müssen Sie Ihre Fixkosten entrichten und das kann ziemlich schmerzhaft werden. Hier eine Ratenzahlungsvereinbarung beim Versandhaus, dort eine Kreditrate für Haus, Auto und Privatkredit. Da kommt schnell einiges zusammen, was die finanzielle Liquidität einschränkt. Vielleicht haben Sie schon einmal von der Möglichkeit einer Umschuldung gehört. Das ist ein Verfahren, bei dem Sie alle Ihre Kredite in einer Summe bündeln können.

Sie nehmen einen neuen Kredit auf, um die Altschulden dann in einer Summe zu tilgen. Das klingt erst einmal unlogisch, hat in der Praxis aber viele Vorteile! Jeder einzelne Kreditvertrag geht mit Zinsen einher. Stellen Sie sich also vor, Sie bedienen vier verschiedene Kredite. Jede Rate enthält auch einen Anteil an Zinsen. Müssen Sie nun nur noch eine einzige Rate aufbringen, reduzieren sich dadurch die Zinsen.

Die Umschuldung kann auch dann hilfreich sein, wenn Sie einen langjährigen Kreditvertrag abgeschlossen haben. Womöglich haben Sie damals einen Vertrag mit einem achtprozentigen Zinssatz abgeschlossen. Reduzieren Sie durch eine Umschuldung den Zinssatz auf fünf Prozent, sparen Sie jeden Monat bares Geld.

Der Sparplan – so nutzen Sie ihn zur Geldanlage
Sie möchten nicht nur besser mit Ihrem Geld haushalten, sondern auch ein Sparziel erreichen? Sparpläne sind optimal geeignet, um Ihre Barschaft sinnvoll zu vermehren. Der Vorteil bei einem solchen Sparplan liegt darin, dass Sie in verschiedene Faktoren (Fonds, Aktien oder ETFs) investieren. Selbst für die modern gewordenen Kryptowährungen gibt es mittlerweile Sparpläne.

Entscheidend ist, dass Sie einen geeigneten Sparplan mit möglichst geringen Risiken finden. Setzen Sie zum Beispiel nur auf ein einziges Wertpapier, ist das Verlustrisiko sehr hoch. Ein Banksparplan hingegen kann Sie dabei unterstützen, sinnvoll und möglichst effizient zu investieren.

Wichtig zu wissen: Viele Menschen haben Angst vor Sparplänen, weil sie kein Startkapital mitbringen. Dabei ist das heute nicht mehr nötig, denn das Ziel ist es, monatliche Raten anzulegen. Das Polster wird dabei Stück für Stück aufgebaut und nicht in einer Summe.

Den Sparplan auf die eigene Bedürfnisse anpassen:
Bevor Sie einen Sparplan ins Leben rufen, müssen Sie sich ein Ziel setzen. Stellen Sie sich vor, am Ende möchten Sie 10.000 Euro erspartes Geld auf dem Konto haben. Zum Start stehen Ihnen 1.000 Euro Einlage zur Verfügung. Nun berechnen Sie, welche monatliche Ratenhöhe auf welche Laufzeit nötig ist, um das Ziel zu erreichen.

Der Sinn dahinter ist, durch die gezahlte Zinsausschüttung das eingezahlte Kapital zu vermehren. Je mehr Grundkapital Sie einbringen, desto schneller erreichen Sie das Ziel. Aber auch wenn Sie nur wenig frei verfügbares Kapital haben, kann ein Sparplan sinnvoll sein. Entscheidend ist der Jahreszins. Vergleichen Sie daher sorgfältig, welcher Sparplan für Sie wirklich optimal ist. Je höher der Zinssatz, desto effektiver die Sparrate pro Jahr!

Fazit: Finanzen sind oft knapp, bieten aber trotzdem Optimierungspotenzial
Millionen Menschen träumen davon, ohne finanzielle Sorgen zu leben. Trotz harter Arbeit bleibt am Ende aber immer zu wenig Geld übrig. Lottogewinne, Erbschaften oder gigantische Aktiengewinne? Für die allermeisten von uns bleibt es ein lebenslanger Traum. Entscheidend ist aber, aus den vorhandenen Geldmitteln das Beste herauszuholen. Das funktioniert einerseits mit einer geschickten Anlagestrategie, andererseits aber auch mit dem richtigen Geldumgang.

Schon in der Kindheit lernen wir, dass das Taschengeld Grenzen hat. Wer schlecht gewirtschaftet hat, konnte Ende des Monats nicht mehr ins Kino gehen. Viel anders ist es auch im Erwachsenenleben nicht, mit einem Unterschied. Während junge Menschen lediglich ihr Freizeitvermögen verwalten müssen, sind Erwachsene auch für die Fixkosten verantwortlich.

Die obigen Tipps sind speziell so gewählt, dass Sie für alle Personengruppen umsetzbar sind. Es braucht kein hohes Vermögen, um wirklich effektiv zu wirtschaften. Schon die Reduktion von Kostenfallen (unnötige Alltagsausgaben, Spontankäufe, zu teure Kredite) kann dazu führen, dass langfristig eine Kostenoptimierung ins Haus steht. Sie müssen nicht alle Schritte umsetzen, sondern für sich selbst die besten Maßnahmen finden, die zu Ihren Bedürfnissen passen. (prm)

Autor: Johannes Schulz
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