WW-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Westerwaldkreis
Nachricht vom 15.08.2011
Region
Jüdischer Friedhof in Hachenburg saniert - Zuschuss von der ADD
Insgesamt kostet die Sanierung des Jüdischen Friedhofes in Hachenburg rund 70.000 Euro, davon wurden 40.000 Euro von dem Sonderfonds der Aufsichts- und Dienstleisungsdirektion (ADD) Trier finanziert. Erstmals im Jahr 1587 wurde der Hachenburger "Judenkirchhof" urkundlich erwähnt, dort sind 83 Gräber. Das religiös festgelegte ewige Ruherecht wird mit den Sanierungsarbeiten gewahrt.
Zufriedene Gesichter gab es bei der Besichtigung der Sanierungsarbeiten am Jüdischen Friedhof in Hachenburg bei den am Verfahren beteilgten Personen aus Trier, Koblenz und Hachenburg. Hachenburg/Trier. Sehr zufrieden mit dem Ergebnis der fast abgeschlossenen Sanierungsarbeiten auf dem jüdischen Friedhof in Hachenburg zeigten sich der Erste Beigeordnete der Stadt Hachenburg, Karl-Wilhelm Röttig, Katrin Lück von der Verbandsgemeindeverwaltung Hachenburg, die Vertreter der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz, Dr. Heinz Kahn und Ulrich Zöphel, sowie der Mitarbeiter der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Raimund Schneider bei einer offiziellen Begehung.
Die ADD ist landesweit für die Pflege und den Erhalt der jüdischen Friedhöfe mitverantwortlich. Im Vorfeld der in Bauabschnitte gefassten Sanierung des Hachenburger Judenfriedhofes fanden mehrere Besprechungen und Ortstermine der Stadt und Verbandsgemeinde, der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz und der ADD statt. Im letzten Jahr wurde daraufhin die Umfassungsmauer des Friedhofes auf einer Länge von rund 80 Metern saniert und die Nord-West-Ecke mit einem Holzzaun geschlossen. In einem weiteren Abschnitt folgte jetzt die Sanierung im Handverfahren.
"Die Betreuung der Friedhöfe umfasst unter anderem die Bewahrung der Totenruhe und die Erhaltung als in die Landschaft eingefügte Gesamtheit. Dazu gehört neben der Erhaltung einer sicheren Einfriedung mit verschließbarem Tor auch die Pflege der Zugangswege. Mit der Sorge für die verwaisten Friedhöfe soll das religiös festgelegte ewige Ruherecht gewahrt werden", so Schneider.

Die nun durchgeführten Arbeiten auf dem Hachenburger Friedhof haben 70.000 Euro gekostet und wurden mit 40.000 Euro aus dem bei der ADD geführten Hilfsfond für die Pflege und Instandsetzung jüdischer Friedhöfe sowie mit 30.000 Euro von der Stadt Hachenburg finanziert, heißt es in der Pressemitteilung.

Im Jahre 1587 wurde der Judenfriedhof Hachenburg als "Judenkirchhof" erstmals erwähnt. Juden aus Hachenburg, Altstadt, Kirburg, Alpenrod, Höchstenbach und zum Teil aus Kroppach liegen auf ihm begraben. Es befinden sich dort 83 Gräber, auch Doppelgräber. Ältere Grabsteine tragen nur auf der Vorderseite Inschriften in hebräischer Sprache, während die aus jüngerer Zeit auf der Rückseite Namen und Lebensdaten in deutscher Sprache aufweisen.
Nachricht vom 15.08.2011 www.ww-kurier.de