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Nachricht vom 22.08.2011 |
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Kultur |
John Scott bot erstklassige Orgelkunst |
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Organist John Scott aus New York setzte mit dem Konzert in der Abteikirche in Marienstatt einen Glanzpunkt im Rahmen der internationalen Orgelfestwochen des Kultursommers Rheinland-Pfalz. |
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Marienstatt. Im Rahmen der internationalen Orgelfestwochen des Kultursommers Rheinland-Pfalz kamen zahlreiche Orgelfreunde am vergangenen Sonntag in der Abteikirche in den Genuss erstklassigen Orgelspiels. John Scott aus New York gab das erste Orgelkonzert innerhalb des Konzertzyklus 2011 der Marienstatter Abteikonzerte.
Scott studierte in Cambridge und ist seit 2004 Organist und Director of Music an der St. Thomas-Church in New York. In seiner herausragenden Karriere kann der Engländer unter anderem auf die Verleihung des Titels „Lieutenant of the Royal Victorian Order“, eine persönliche Auszeichnung von Königin Elisabeth II., zurückblicken.
Mit Johann Sebastian Bachs „Fantasie in G-Dur“, einem fünfstimmigen homophonen Satz von pathetischer Großartigkeit, setzte Scott gleich zu Beginn einen feierlichen und majestätischen Akzent, bevor er die Besucher mit John Bulls „Revenant“, einem Werk aus dem 16. Jahrhundert, musikalisch in seine Heimat England führte. Sein stilsicheres und raffiniertes Registrieren offenbarte schnell seine nahezu ungebändigte Freude am Stimmenreichtum der bekannten Rieger-Orgel.
In einem weiteren englischen Werk der „Choral-Fantasie Nr. 1 in D-Dur“ von Pery Whitlock, stellte Scott leise die Melodie eines Hymnus vor, die sich immer lebendiger und komplexer bis zu einem Höhepunkt steigerte und am Schluss nochmals ausdrucksvoll mit der Anfangsmelodie endete.
Ebenso virtuos präsentierte Scott Jean Alains „Intermezzo“, bei dem er interessante Klangfarben bot, die durch Variationen im Tempo unterstützt wurden. Der Engländer rundete sein musikalisches Programm mit zwei Werken von William Mathias ab: „Chorale“, eine leise atmosphärisch inspirierte „Hommage“ an Olivier Messiaen, wirkte geheimnisvoll, während „Recessional“ mit seiner Spannung und Lebendigkeit alle Registervarianten der Rieger-Orgel zeigte.
Scotts spannungsreiches Spiel schaffte es schon nach kurzer Zeit, das Publikum in seinen Bann zu ziehen und wirklich das Drumherum zeitweise vergessen zu lassen.
Nach lang anhaltendem Applaus und stehenden Ovationen verabschiedete sich Scott mit einer Zugabe von Händels „March“ aus „Overture to the Occasional Oratorio“, wie es eben einem echten Engländer gebührt. Katja Grimm |
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Nachricht vom 22.08.2011 |
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