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Nachricht vom 14.09.2011 |
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Region |
Warum Armut krank macht und Krankheit arm |
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Professor Dr. Gerhard Trabert, Leiter der Arbeitsgruppe "Armut und Gesundheit" der nationalen Armutskonferenz Deutschland referierte im Ratssaal in Westerburg. Er kam auf Einladung des evangelischen Dekanates Bad Marienberg. |
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Westerburg. Die Altersarmut nimmt zu. Kinderreichtum bedingt Armut. Kranke werden leichter arm. Diese Thesen sind durch Studien bewiesen. Doch woher kommen diese Entwicklungen? Mit dieser Frage beschäftigte sich am Montagabend Prof. Dr. Gerhard Trabert, Mediziner, Sozialpädagoge und Leiter der Arbeitsgruppe "Armut und Gesundheit" der Nationalen Armutskonferenz Deutschland.
Er war auf Einladung von Pfarrerin Ivonne Heinrich vom Pfarramt Gesellschaftliche Verantwortung des Evangelischen Dekanats Bad Marienberg in den Ratsaal nach Westerburg gekommen.
Trabert arbeitete heraus, dass das Sozial- und Gesundheitsleistungen in Deutschland stetig abnehmen und die soziale Schere weiter auseinander geht. Die reichsten 10 Prozent der deutschen Haushalte verfügen über 50 Prozent des gesamten Geldvermögens. 25 Prozent der Haushalte dagegen haben mehr Schulden als Guthaben.
Der Professor der Hochschule RheinMain Wiesbaden kritisierte deutlich die politischen Entscheidungen, die diesen Prozess, seiner Meinung nach, herbei führen. "Die Politik arbeitet kontraproduktiv", erklärte Trabert den rund 30 Zuhörern im Westerburger Ratsaal. "Alle Bundesminister sind aus der Oberschicht und haben von der Lebenswirklichkeit einer gering verdienenden Familie keine Ahnung".
Die Aids- und die Krebs-Hilfe haben untersucht, legte der Mediziner dar, dass chronische Erkrankungen zu einer Verarmung führen. Er führte aus, dass in Rheinland-Pfalz schon rund 500.000 Menschen von Armut betroffen sind. Besonders fatal sei an dieser Entwicklung, dass arme Menschen dann nachweislich häufiger und schwerer krank würden. Sogar einen früheren Todeszeitpunkt der Betroffenen wies Trabert anhand von Studien nach. Nachweislich haben Arbeitslose ein doppelt so hohes Risiko eines gewaltsamen Todes (durch Suizid oder Unfall) als Arbeitnehmer. Arme leiden häufiger an Depressionen und Suchterkrankungen.
Trabert will dieser Entwicklung begegnen, indem er sich für eine Erhöhung des HartzIV Satzes und Mindestlöhne einsetzt. Der Mediziner hat verschiedene soziale Projekte ins Leben gerufen, um die Lebenssituation von armen und kranken Menschen zu verbessern. Zum Beispiel besucht er Obdachlose in seiner Heimatstadt Mainz mit einem speziell ausgerüsteten Bus, in dem er medizinische Versorgung anbietet. An den aufschlussreichen Vortrag des Mediziners schloss sich eine lebhafte Diskussion mit den Zuhörern an. Pfarrerin Heinrich dankte dem Referenten anschließend herzlich für das informative Gespräch. (shg) |
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Nachricht vom 14.09.2011 |
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