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Nachricht vom 23.09.2011
Region
NABU RLP ruft zur Meldung toter Amseln auf
Breitet sich das Amselsterben weter aus? Um diese Frage beantworten zu können, ruft der Nabu-Rheinland-Pfalz zur Meldung toter Amseln die Naturfreunde auf. Im Umgang mit toten Singvögeln empfiehlt der NABU Umsicht und das Tragen von Einmalhandschuhen. Bundesweit wird zur Beobachtung des aktuellen Amselschwundes aufgerufen.
Region. Der NABU Rheinland-Pfalz ruft dazu auf, tote Amseln zu melden, um eine bessere Übersicht über die Ausbreitung des Usutu-Virus zu erhalten. "Uns erreichen immer mehr Berichte über verendete Amseln", erklärt Olaf Strub, Naturschutzreferent des NABU Rheinland-Pfalz. Um ein genaues Bild darüber zu erhalten, ob sich das Virus epidemisch verbreitet, sei die Mithilfe von aufmerksamen Naturbeobachtern eine große Hilfe. Funde von toten Amseln können in ein Meldeformular auf der Webseite des NABU Rheinland-Pfalz unter www.NABU-RLP.de eingegeben werden.

Nach dem Erstnachweis des tropischen Virus in einer toten Amsel aus dem südlichen Odenwald in der letzten Woche wurde der Krankheitserreger auch in einer Reihe weiterer Amseln aus dem Rhein-Neckar-Raum nachgewiesen.
"Wir gehen davon aus, dass das Usutu-Virus eine große Rolle beim beobachteten Amselschwund spielt", so Strub. Der NABU empfiehlt, tote Amseln zur Untersuchung an die Kreisveterinärämter zu geben oder mit einem Kühlelement verpackt an das Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg zu schicken.
Auch andere tote Singvögel sollten zur Untersuchung gebracht werden. Die genaue Untersuchung von Amseln aus verschiedenen Landesteilen könne Gewissheit über die Ausbreitung des afrikanischen Virus geben. "Beim Umgang mit toten Vögeln ist es wichtig, umsichtig vorzugehen und Einmalhandschuhe zu benutzen", so Strub. Anschließend sollte man sich gründlich die Hände waschen und sie desinfizieren.

Die Meldedaten zu toten Amseln seien nicht nur für dieses Jahr von großer Bedeutung, so der Biologe Strub. Es müsse damit gerechnet werden, dass sich die Epidemie im nächsten Jahr fortsetze. Deshalb sei es wichtig, wertvolle Vergleichszahlen für die weitere Entwicklung der Vogelkrankheit, die von Stechmücken übertragen wird, zu erhalten.
Die Meldeaktion des NABU Rheinland-Pfalz ist Teil eines bundesweiten Aufrufs zur Beobachtung des aktuellen Amselschwunds in Deutschland.
Adresse Nocht-Institut:
PD Dr. Jonas Schmidt-Chanasit, Bernhard-Nocht-Institut
Bernhard-Nocht-Straße 74, 20359 Hamburg
Tel. 040/42 818-942
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